Die Stadt der verschwundenen Kinder von Caragh O´Brien

  • Und wieder bin ich gespannt auf einen zweiten Band, weil mir der Erste so gefallen hat.


    Gaias Geschichte ist wirklich spannend und hat mich sehr bewegt. Das Thema der abgegebenen Kinder ist ja auch ein sehr trauriges. Vor allem, wenn man dabei an Leon denkt, für dessen Adoptiveltern er ja wohl nur zweite Wahl war. Kaum gabs dann echte eigene Kinder....
    Trotz des wirklich traurigen Grundthemas fehlt es dem Buch absolut nicht an Spannung.


    Mich hat es geschockt

    .


    Ich hab mich allerdings gefragt:
    Das Problem der Enklave: viele Kinder sind durch die Genetik dort Bluter.
    UND die TOCHTER des Bäckers starb daran. Ähhhhh, ich dachte immer das nur Jungs Bluter sind. Frauen/Mädchen haben zwar das Gen in sich und geben es weiter an ihre Nachommen, aber zum Ausbruch kommt dieser Gendeffekt dann aber nur bei Jungs. So jedenfalls hat mir das mein Biolehrer beigebracht (aber vielleicht hatte der scheinbar auch keine Ahnung ??? Wieder ein Kinderglaube von mir dahin *lach*... ich hielt ihn damals für kompetent.)
    Aber vielleicht ist das in der Zukunft und dem Untergang unserer Wirklichkeit durch gott-weiss-was für eine Katastrophe ja auch anders und die Gene eh mutiert/verändert...


    Etwas verwirrt war ich auch, das es Gaia ja direkt auffiel das ihr echter Bruder Odin (Bartlett) so auffallend blond ist - wie eben keiner in der Familie. Wären da nicht die ererbten Gewohnheiten mit den unruhigen Fingern .... ich hätte das jetzt zum Anlass genommen, das da noch mehr vertauscht wurde und Bartlett eben in Wahrheit doch nicht Odin ist (im Hinterkopf hab ich als Bruder immer noch irgendwie den Leon gehabt, obwohl das nicht so dolle wäre für Gaia.... ). Denn ich hab auch mal gelernt das gerade blond ein eben rückläufiges Gen wäre - und wenn eben weder Mutter noch Vater , noch die Schwester blond sind, dann kann der Bruder doch eben zwar alles sein, aber eben nicht blond... (Ihr habts erraten: wieder mein Biolehrer - ich beginne ernsthaft an dem Mann zu zweifeln .... :rofl)


    CU
    Melanie, die gespannt ist wie es mit Gaia weitergeht


    Ach ja, die Karte im Buch empfand ich als echt zu klein. Die hat mir gar nix gebracht und ich hab nur mal kurz draufgekuckt.
    Und aufgefallen und traurig gestimmt hat mich auch das es in zig hundert Jahren weiter, und nach verheerenden Katastrophen und quasi dem Untergang unserer Welt, die Leute echt immer noch so medien"geil" und medienhörig sind..... Stichwort: Tvaltar und die gestellten Szenen für "den Pöbel" ......

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

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  • Kurzbeschreibung (eigene Worte)


    Die 16jährige Gaia möchte in die Fußstapfen ihrer Mutter treten und eine Hebamme werden. Die wichtigste Aufgabe einer solchen besteht in dem Vorbringen der drei ersten Neugeborenen des Monats an die Enklave, eine Stadt innerhalb der Mauern, zu der sie keinen Zutritt haben. Wer sich gegen das Gesetz auflehnt, wird getötet. Als Gaias Eltern eines Tages verhaftet werden, begibt sich Gaia auf die Suche nach Antworten, die ihr scheinbar niemand geben möchte, und macht erschreckende Erkenntnisse...


    Meine Meinung


    Anfangs hatte ich ein Problem, die Geschichte zeitlich korrekt einzuordnen. Alles wirkt so rückständig und erinnerte mich an Mittelalter, nur die Begriffe "Fahrrad" und "Solaranlage" irritierten mich an den Stellen immer wieder. Dass das ganze über 300 Jahre in der Zukunft spielen soll, das merkt man nur an einigen Geburtsdaten, an technischen Errungenschaften mangelt es eher (zumindest wirkte es sehr einfach von dem, was man überhaupt mitbekommen hat). Angeblich wird alles von Kameras überwacht, allerdings hatte ich trotzdem das Gefühl, die Protagonistin hat bei einigen Streifzügen durch die verbotenen Gegenden ziemlich leichtes Spiel.
    Gaia ist noch ziemlich jung und unerfahren. Ihre eine Gesichtshälfte wird von einer großen Brandnarbe verunstaltet, wodurch sie sich immer beobachtet und auch ausgestoßen fühlt. Kurz nachdem ihre Eltern verhaftet werden, stürzt sich Gaia meiner Meinung nach etwas kopflos in die Suche nach dem Warum, wodurch ihre weiteren Erlebnisse auch etwas chaotisch anfangen und enden. Sie begibt sich planlos in Gefahr, was schon recht naiv wirkt, aber auch selbstlos und sie irgendwie sympathisch macht.
    Auch die weiteren Haupt- und Nebenfiguren werden fein gezeichnet, was eine sehr lebendige Atmosphäre schafft.


    Fazit


    Alles in einem ist dieses Jugendbuch, was zweifelsohne kein wirklich neues Thema behandelt, eine sehr nette Abwechslung, vor allem da die Hauptperson mal KEIN zickender Teenager ist, der nur andere Typen anschmachtet und sonst nichts tut. (vgl. z.B. "Die Rebellion der Maddie Freeman" von Kacvinsky)


    Empfehlenswert!

  • Das Cover:
    Das Cover zeigt zwei Mal das Gesicht eines puppenähnlichen Mädchens im Profil, eins schaut von oben nach unten, das andere von unten nach oben. Es ist in Blau gehalten und hat außerdem noch silberne Punkte sowie Nebelschwaden. Was mich nur irritiert: Das Cover ist identisch mit dem Originalcover von Jenna Blacks ‘Rosendorn’. Schon merkwürdig…


    Die Geschichte:
    Gaia ist sechzehn und lernt bei ihrer Mutter den Beruf der Hebamme. Doch in ihrer Welt kann nicht jede Mutter ihr Kind behalten. Jeden Monat muss jede Hebamme der Stadt drei gesunde Neugeborene an die Stadtmauer bringen, die in dem Zentrum, dem Enklave, großgezogen werden. Dafür bekommen die Hebammen und die Mütter eine Belohnung, denn die äußerem Randbezirke der Stadt sind abhängig vom Enklave. Als Gaia dann von ihrer ersten eigenen Entbindung wiederkommt, sind ihre Eltern nicht mehr da. Sie erfährt, dass ihr Vater und ihre Mutter verhaftet und ins Gefängnis des Enklaves gebracht wurden. Gaia ist schockiert und erfährt, dass ihre Mutter angeblich etwas vor dem Enklave geheim gehalten hat, das mit den abgegebenen Neugeboren zu tun hat. Natürlich will Gaia ihre Eltern retten und begibt sich auf eine gefährliche Suche nach der Wahrheit…


    Meine Meinung:
    Schon lange war ‘Die Stadt der verschwundenen Kinder’ auf meinem SuB und endlich habe ich mich aufgerafft, und es gelesen. Die Geschichte ist auf jeden Fall mal was anderes. Als Leser erfährt man nicht allzu viel über die neue Welt, in der Gaia lebt, auch wenn mich das sehr interessiert hätte. Wieso sind die äußeren Randbezirke so abhängig von dem Enklave? Nun ja, weiter geht’s. Gaia ist also eine junge Frau, die es ihrer Mutter gleichtun möchte und Kinder entbindet. Es ist interessant, was Gaia tut und wie zielgerichtet sie ist. Sie will Hebamme werden, muss aber zuerst ihre Eltern retten und vertraut fremden Leuten, nur weil ihr gesagt wurde, dass die Person vertrauenswürdig sei. Schon sehr riskant. Trotz der neuen und auch recht interessanten Geschichte hat mir das Buch nicht so gut gefallen, wie ich es mir erhofft habe. Meiner Meinung nach passiert zu viel, doch dabei kommt trotzdem nicht genügend Spannung auf. Das, was mich mitgerissen hat, war das Geheimnis um die Kinder und um das Enklave. Doch trotz allem werde ich vermutlich die beiden Fortsetzungen, ‘Das Land der verlorenen Träume’ und ‘Der Weg der gefallenen Sterne’ lesen und rezensieren. Vielleicht überzeugen die mich mehr.