Elmore Leonard - Road Dogs

  • Originaltitel: Road Dogs
    Übersetzer: Conny Lösch, Kirsten Riesselmann
    Hardcover, 303 Seiten
    Eichborn, 2011
    ISBN: 978-3-8218-6119-7


    Beschreibung:
    Jack Foley ist Bankräuber aus Überzeugung und eine coole Sau. Cundo Rey ist ein schwerreicher mexikanischer Gangster. Sie freunden sich im Knast an, und Cundo besorgt Foley eine supersmarte Anwältin, die es schafft aus dreißig Jahren Haft dreißig Monate zu machen. Währenddessen sitzt Dawn Navarro, Cundos attraktive Frau, in einer Villa in Venice Beach und wartet auf eine Chance, ihren Gatten um sein Geld zu erleichtern. Foley kommt als erster aus dem Knast, und er schuldet Cundo einen Gefallen. Dawn würde ihn gern auf ihre Seite ziehen. Foley muss sich überlegen, wem er trauen kann – und was eigentlich seine eigene Agenda ist.


    Über den Autor:
    Elmore Leonard, geboren 1925, ist der Autor von 42 Romanen, von denen viele - wie Get Shorty, Out of Sight oder Jackie Brown - mit riesigem Erfolg verfilmt wurden. Außerdem hat er zahlreiche Drehbücher verfasst. Er lebt in Oakland County, Michigan.


    Meine Meinung:
    Das Buch ist der Folgeband von „Out of sight“, aber ich denke nicht, dass man diesen vorher gelesen haben muss. Das wichtigste wird noch einmal erwähnt und außer Foley taucht auch keine der Personen wieder auf, so dass in der Beziehung keine Fragen offen bleiben.


    Foley, der in seinem Leben mehr Banken ausgeraubt hat, als sonst jemand, wird zu dreißig Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis trifft er auf Cundo und die beiden werden „Road Dogs“ Eine passende deutsche Übersetzung gibt es wohl nicht, sinngemäß bedeutet es so etwas, wie Knastgefährten, die immer für einander da sind und aufeinander aufpassen. Als Foley dann dank Cundos Anwältin früher entlassen wird, bittet dieser auf Dawn, Cundos Frau, aufzupassen. Dawn arbeitet als Hellseherin und Medium, wobei sie auch nicht davon zurückschreckt ihren Kunden Geistererscheinungen nur vorzugaukeln. Als Foley dann auftaucht, möchte sie ihn zum einen für ihre spirituellen Auftritte nutzen und zum anderen mit ihm Cundos Vermögen rauben. Doch die ganzen Pläne laufen etwas aus dem Ruder...


    Ich war etwas überrascht von der esoterisch-übersinnlichen Seite des Buches, die ich nicht erwartet habe und die ich auch nicht so toll fand. Aber vielleicht liegt das auch eher an Dawn, mit der ich einfach nicht warm geworden bin. Wahrscheinlich liegt es daran, dass mir bis zum Schluss nicht klar geworden ist, was sie sich eigentlich von einem Bündnis mit Foley versprochen hat. Ohne ihn waren ihre Chancen zum Ziel zu kommen meiner Meinung nach viel besser. Das war aber auch die einzige Figur mit der ich solche Schwierigkeiten hatte. Die anderen konnte ich mir alle recht gut vorstellen und fand sie auch glaubhaft. Besonders Foley, der ja den Mittelpunkt des Buches darstellt.


    Insgesamt hätte ich über das Buch verteilt mehr Action erwartet und nicht nur am Ende der Handlung, aber trotzdem war das Buch sehr angenehm zu lesen. Leonard hat einen ganz eigenen Stil, der sehr angenehm und flüssig zu lesen ist. Seine Dialoge, die große Stärke des Buches, sind sehr überzeugend, realistisch und doch auch voller Humor. Man merkt, dass der Verfasser auch schon einige Drehbücher geschrieben hat, denn eine Verfilmung kann ich mir ganz problemlos vorstellen.
    Auch wenn das Buch inhaltlich nicht so ganz dem entsprochen hat, was ich mir von der Beschreibung her versprochen habe, hat es mich neugierig gemacht auf andere Bücher des Autors.