• Regie, Produktion, Drehbuch: Werner Herzog


    Handlung laut Amazon:
    Auf der Suche nach dem großen Glück wandert der Kleinganove und Straßensänger Bruno S. kurz nach seiner erneuten Entlassung aus dem Berliner Gefängnis samt Streuner-Freundin Eva und Nachbar Scheitz nach Amerika aus. Das ungewöhnliche Trio will auf der anderen Seite vom großen Ozean sein Glück versuchen. In einem gemütlich warmen 21 Meter langen Wohnwagen in Wisconsin finden sie es, doch es ist nicht von langer Dauer. Nach Zahlungsschwierigkeiten wird der Wohnwagen versteigert und der Traum zerplatzt. Zu allem Unglück wird Stroszek auch noch von Eva verlassen. Wird die Glückssuche im Fiasko enden?


    Mein Eindruck:
    Dem Film Stroszek sieht man deutlich an, dass er in den 70ziger Jahren gedreht wurde.
    Er zeigt das Leben von Underdogs realistisch. Sie sind im Gegensatz zu diversen Hollywoodfilmen mit diesem Thema weder schön noch klug und schon gar nicht haben sie viel Glück im Leben. Im Gegenteil. Wer unten ist, zieht erst Recht Pech an.


    Werner Herzog wählt einen dokumentarischen Stil. Stroszek erinnert mich an Berlin Alexanderplatz in der Fassung von Rainer Werner Fassbinder, wobei ich Fassbinder qualitativ noch knapp vorne sehen. Allerdings gewinnt Stroszek mit Verlauf des Film immer mehr an Reiz. Anfangs nervten mich die desillusionierenden, schmerzhaft gestalteten Szenen eines Verlierers im Berliner Milieu, aber später gewinnt das fatalistische die Oberhand.


    Die Hauptdarsteller Bruno S. und Eva Mattes überzeugen, insbesondere bei Bruno S. dominiert das authentische und er verfügt über eine starke Körpersprache.


    Die Auswanderung Brunos mit Eva und ihren alten Nachbarn in die Kleinstadteinöde der USA war interessant gefilmt. Dass sich die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft nicht erfüllen, überrascht nicht. Keine Englisch-Kenntnisse, keine Perspektiven!


    Stroszek ist ein guter Film von Werner Herzog, mehr als sehenswert.