Die Kathedrale des Meeres von Ildefonso Falcones gelesen von Wolfgang Condrus

  • Kurzbeschreibung
    Barcelona im 14. Jahrhundert: Die Landbevölkerung stöhnt unter dem Joch der Feudalherren. Barcelona jedoch ist frei. Und Barcelona ist reich. Hier macht der junge Arnau seinen Weg vom mittellosen Steinträger zu einem der angesehensten Bürger der Stadt. Er ist Teil eines unerhörten Plans: die Errichtung einer Kathedrale, die den Himmel stürmen soll.Der kleine Arnau flieht mit seinem Vater Bernat vor einem brutalen Lehnsherren in das mittelalterliche Barcelona. Die Stadt steht in höchster Blüte, die Viertel wachsen bis hinunter ans Meer. Im Barrio der Töpfer und Hafenarbeiter finden Vater und Sohn Unterschlupf. Wärend Bernat in der Töpferei seines Schwagers arbeitet, zieht Arnau durch die Straßen und Gassen Barcelonas.
    Dort erlebt der junge Arnau den Bauvon Santa María del Mar, einer riesigen Kirche, die vom Volk für das Volk gebaut wird. Im Schatten des mächtigen Bauwerks erfährt er, welch schweres Los die Arbeit dort ist: Mit den anderen Steinträgern schleppt der Vierzehnjährige die riesigen Felsblöcke vom Montjuïc bis hinunter an den Hafen. Doch während sich die Kathedrale des Meeres in den Himmel reckt, wirft sie auch dunkle Schatten auf das Leben der Menschen. Das Volk leidet unter der Willkür des Adels, die Pest lauert vor den Toren. Und Arnaus Aufstieg zu einem der angesehensten Bürger der Stadt droht ihm zum Verhängnis zu werden: Er wird Opfer einer Intrige, und sein Leben gerät in höchste Gefahr.


    Über den Autor
    Ildefonso Falcones de Sierra arbeitet als Anwalt in Barcelona. Er ist verheiratet, Vater von vier Kindern und wurde vom Erfolg seines Buches, an dem er fünf Jahre geschrieben hat, völlig überrascht. »Die Kathedrale des Meeres« erscheint in über 30 Ländern. Falcones widmet den Roman dem Volk von Barcelona, das es geschafft hat, in dem kurzen Zeitraum von 55 Jahren eine der schönsten gotischen Kirchen der Welt zu bauen.


    Über den Sprecher
    Wolfgang Condrus ist einer der profiliertesten deutschen Synchronsprecher. Mit seiner warmen, markanten Stimme verleiht der vielbeschäftigte Hörbuchsprecher der dramatischen Lebensgeschichte des Arnau Estanyol ungeheure Ausdruckskraft.



    Meine Meinung:
    Eigentlich mag ich keine historischen Romane.
    Eigentlich mag ich keine Hörbücher die sooooo lange dauern.
    ABER!
    Dieses hier war grandios, es war jeder der über 1400 Minuten wert, die ich es gehört hab, jede Minute war Unterhaltung, Spannung, Emotion und Hingabe. Ein ganz phantastisches Buch, herausragend gelesen von Wolfgang Condrus, der jeder Figur Raum verleiht, jede kleine Nichtigkeit herausstellt und der ganz fabelhaft die Stimmungen des Buches transportieren konnte. Die Figur des Arnau Estanyol gerät zwar tatsächlich ein wenig modern und wirkt ein wenig anachronistisch, was dem Reiz des Textes aber keinen Abbruch tut. Der Hörer leidet, liebt und fleht mit Arnau Estanyol und seinem Weg durch Barcelona. Man fühlt sich so sehr in der Geschichte drin, daß man glaubt die See zu schmecken, die Gerüche der Märkte zu riechen und die Schläge der Peitsche zu spüren, selten hat mich ein Hörbuch so fasziniert und begeistert... vergleichbar eigentlich nur mit den Säulen der Erde von Follett und wenn ich ehrlich bin, besser als diese. :anbet



    EDIT: Menno er will die ISBN nicht erkennen..

  • Mich hat dieses Hörbuch leider nicht ganz so überzeugt, durch weite Teile habe ich mich eher durchgequält und konnte es leider nicht so wirklich genießen.


    Zunächst zum Sprecher: Wolfgang Condrus liest das Buch in weiten Teilen sehr gut, insbesondere scheint er auch spanisch zu können, was bei den vielen auftauchenden spanischen Namen sicher von Vorteil war. Ich vermute mal, dass ich mir bei dem ein oder anderen Namen sicher die imaginäre Zunge verdreht hätte bei dem Versuch den Namen richtig auszusprechen. Gestört hat mich allerdings, dass bei Perspektivwechseln kein Absatz gemacht wurde. Da wurde im einen Satz noch über Arnau gesprochen, um im nächsten ansatzlos über Joan zu sprechen. An diesen Stellen war es einfach schwer der Handlung zu folgen, da plötzlich eine andere Person im Fokus stand. Eine kurze Pause, die im Buch sicher auch durch einen Absatz kenntlich gemacht wurde, wäre hier durchaus angebracht gewesen. Wobei ich natürlich nicht beurteilen kann, ob das am Vorlesen liegt, oder ob es einfach schlecht zusammengeschnitten wurde.


    Zum Inhalt: Zunächst einmal hatte ich starke Schwierigkeiten überhaupt in das Buch hereinzukommen. Irgendwie wollte es mich partout nicht fesseln und so habe ich mich insbesondere in den ersten Stunden wirklich schwer getan und einige Passagen auch mehr als ein oder zweimal hören müssen. Als ich dann endlich einmal den Anfang geschafft hatte, habe ich zumindest mehr oder weniger durchhören können, ohne mich wirklich dazu aufraffen zu müssen, begeistert hat mich die Geschichte trotzdem nicht.
    Es war mir irgendwie alles zu Schwarz-Weiß. Der Adel wurde in jeder Situation als böse und gierig dargestellt. Im Laufe des Buches gibt es keinen Adeligen, der mal als positiv oder zumindest als nicht ganz so negativ dargestellt wird. Arnau hingegen kann nichts falsch machen. Er rutscht in alles immer nur hinein, obwohl er doch eigentlich nichts böses wollte. Mit anderen Worten, er ist der reinste Gutmensch und alle anderen wollen ihm an den Kragen, obwohl er doch gar nichts dafür kann. Auch Arnaus Entscheidungen kommen mir manchmal etwas seltsam vor, da sie nicht zu seinem bisherigen Verhalten passen.
    Wirklich genervt hat mich die Person der Aledis. Insbesondere im Mittelteil hat mich diese Figur so sehr genervt, dass ich das Hörbuch unterbrechen musste und erst einmal eine Pause eingelegt habe. Das passiert mir wirklich selten, aber mit dieser Person konnte ich so gar nichts anfangen.


    Ich glaube für mich war der Vergleich mit den Säulen der Erde insofern nicht passend, als er schon vor dem Lesen des Buches Erwartungen an dieses geweckt hat, dass es nicht erfüllen konnte. Insbesondere, da beide Bücher den Bau einer Kirche zum Schwerpunkt haben, habe ich hier wahrscheinlich größere Parallelen erwartet und war anschließend enttäuscht, dass sie doch so unterschiedlich sind. Für mich leider auch in ihrer Qualität und nicht nur in ihrem Thema.


    Von mir gibt es insgesamt nur 4 Eulenpunkte für eine in weiten Teilen gute Leistung von Wolfgang Condrus, die aber leider die meiner Meinung nach mittelmäßige Handlung nicht wirklich aufwiegen konnte.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)