Gebundene Ausgabe: 254 Seiten
Verlag: Ullstein Hardcover (13. Oktober 2010)
Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Die britische Starlektorin Diana Athill erzählt vom Altwerden, von berühmten Autoren und leidenschaftlichen Affären - erfrischend und mit viel Esprit. Diana Athill ist 92 und die Grande Dame der britischen Verlagsbranche. In ihrem Buch denkt sie über die Bedeutung langjähriger Freundschaften nach, setzt sich mit Religion auseinander und spricht über Liebe und Sex im Alter. Das alles tut sie mit großer Offenheit und Ehrlichkeit, viel britischem Humor und erstaunlich unsentimental. Sie erzählt auch, warum alltägliche Dinge für sie einen ganz neuen Wert erlangt haben, und schaut mit klarem Blick zurück auf ein bewegtes Leben, in dem sie zahlreiche berühmte Schriftsteller kennengelernt hat - wie Norman Mailer, John Updike, Jean Rhys, Philip Roth oder V. S. Naipaul.
Über den Autor
Diana Athill, 1917 geboren, war fünfzig Jahre lang Cheflektorin des Londoner Verlags André Deutsch, eines der berühmtesten Verlagshäuser der Nachkriegszeit. Erst in hohem Alter machte sie sich selbst einen Namen als Autorin.
Meine Meinung
"Es ist vielleicht nicht verwunderlich, dass wir leicht in eine allgemein pessimistische Lebenssicht hineingleiten, aber das ist sehr langweilig und es macht traurige letzte Jahre noch trauriger."
Diana Athill zeigt in ihrem Werk eindrucksvoll, dass das älter werden nicht nur mit Angst und Traurigkeit verbunden sein muss.
Athill hat fünfzig Jahre lang als Lektorin gearbeitet, diese Tätigkeit steht hier aber nicht im Mittelpunkt - auch wenn sie am Rande immer wieder Schriftsteller erwähnt, die sie beeindruckt haben. Es fallen Namen wie V.S. Naipaul, Margaret Atwood oder auch David Foster Wallace. Im Mittelpunkt stehen die Themen, die Diana Athill ihr Leben lang beschäftigt haben: vor allem Liebe und Freundschaften, eine besondere Rolle spielt dabei auch immer wieder der Sex im Alter, da Athill sich sehr intensiv mit der Frage auseinandersetzt, inwieweit sie noch eine sexuell aktive Frau sein kann ab einem gewissen Alter. Aber auch die Frage nach der Religion durchzieht das Buch immer wieder.
Zitat"Hier steure ich also im vorgerückten Alter auf mein unausweichliches und nicht mehr fernes Ende zu, ohne die "Stütze" der Religion, und muss das vor mir Liegende in all seiner nackten Realität betrachten. Was empfinde ich dabei? Ich suche Aufklärung bei den Menschen, die ich kenne und die mir vorausgegangen sind."
"Irgendwo ein Ende" ist nicht ausschließlich ein Buch für Menschen, die älter sind, auch wenn Diana Athill das Buch mit 92 Jahren erst geschrieben hat. Ich bin 25 und ich habe die Gedanken von Diana Athill sehr gerne gelesen. Wenn man zwischen den Zeilen liest, dann merkt man sehr schnell, dass es nicht allein um das Älterwerden geht - es geht darüber hinaus noch um ganz andere Themen. Besonders gefallen haben mir Athills Gedanken zur Religion/Atheismus und zu ihrer Entscheidung kinderlos zu bleiben, genauso wie ihr offenes Verhältnis zur Sexualität.
Ein erfrischendes, optimistisches Buch von einer Autorin die sehr zufrieden und willensstark wirkt und mich mit ihren Haltungen und Ansichten beeindruckt hat.
8 Punkte.