Schattenhände - Jorun Thørring

  • Originaltitel: Skyggemannen
    Audio Media Verlag 2008, gekürzte Lesung, 6 CDs, ca. 463 Min.

    Über den Inhalt:
    In Paris hat es die ambitionierte Gerichtsmedizinerin Orla Os mit bizarren Todesfällen zu tun. Der Mörder geht äußerst präzise vor und ist ihr immer einen Schritt voraus. Es scheint, als ob er über ihr Vorgehen bestens informiert ist. Ist am Ende gar Orla selbst diejenige, auf die sein perfides Tun abzielt? Als sie eines Abends denn auch noch von einem Unbekannten überfallen wird, drängt sich Orla ein schrecklicher Verdacht auf …


    Über die Autorin:
    Jorun Thørring wurde am 14. Mai 1955 in Tromsø geboren. Sie ist Gynäkologin mit einer Privatpraxis in Trondheim und lebt in Melhus (Norwegen).


    Über die Sprecherin:
    Julia Fischer hatte ihre ersten Sprechrollen bereits mit sieben Jahren im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Neben Theaterengagements und Fernsehauftritten ist die gelernte Schauspielerin u.a. im Hörfunk als Moderatorin und Sprecherin tätig. Auch als Hörbuchinterpretin hat sie viele treue Fans.

    Meine Meinung:
    Mit „Schattenhände“ hat die norwegische Autorin Jorun Thørring ein sehr ordentliches Debüt vorgelegt.
    Die Aufklärung des Mordes an einem ukrainischen Kunststudenten gestaltet sich überaus schwierig. Der Täter hat keine Spuren hinterlassen und die Befragung der Mitbewohner des heruntergekommenen Mietshauses, in dem der junge Mann wohnte, bringt für die Ermittler mehr Verwirrung als Klarheit. Auch nachdem ein weiterer Mord geschieht, ergibt sich für die Polizei kein klareres Bild und auch ein Motiv ist nicht in Sicht.


    Die Autorin vermischt gekonnt Szenen aus Orlas Privatleben und ihrem Berufsalltag. Orla ist eine sehr sympathische Protagonistin, die man gerne auch außerhalb ihrer Dienststunden begleitet. Die 34-jährige Norwegerin ist nach dem frühen Tod ihres Ehemannes in Frankreich geblieben und arbeitet als Sonderermittlerin bei der Pariser Polizei. Mit ihrem Kollegen Hervé Marchand arbeitet sie seit Jahren erfolgreich zusammen, während sich ihr neuer Kollege Roland noch nicht einschätzen lässt.
    Die Geschichte startet eher gemächlich. Orlas Privatleben steht zunächst im Vordergrund und es dauert eine Weile, bis die Handlung in Gang kommt. Geschickt rückt die Autorin mal den einen, mal den anderen Verdächtigen ins Visier des Lesers. Doch erst durch die überraschende Auflösung am Ende wird das wahre Ausmaß der Verbrechen des Täters erkennbar.

    Von Julia Fischer habe ich bisher noch kein Hörbuch gehört. Sie macht ihre Sache ausgesprochen gut. Auch wenn sie ihre Stimme nicht verstellt, spricht sie die Figuren doch so, dass man sie gut auseinander halten kann. Das einzige, was mich gelegentlich ein wenig gestört hat, war ihr rollendes ‚R’.
    Die kurzen Musikeinspielungen zu Beginn eines neuen Kapitels wurden passend zum Schauplatz gewählt, typisch französische Musik.