Tödliche Flut - Patrick Robinson

  • Patrick Robinson
    Tödliche Flut – Scimitar SL-2
    Heyne Verlage
    TB mit 446 Seiten
    ISBN 9783453810754


    Wie bei Patrick Robinson gewohnt, handelt es sich hier um einen militärischen Technothriller, in dem ein U-Boot eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielt. In den USA wurde gerade ein demokratischer Präsident vereidigt, der nun natürlich erst einmal seine Führungsriege austauscht. Dabei muss auch Admiral Arnold Morgan, ein harter Hund der ganz üblen Sorte, seinen Hut nehmen. Prompt heiratet der seine langjährige Sekretärin und flittert auf den Kanarischen Inseln. Bei der Besichtigung eine Vulkans auf La Palma beobachtet er ein paar verdächtige Araber und stellt fest, dass es sich bei einem um einen gesuchten Terroristen handelt (was für ein Zufall!).
    Ein paar Wochen später bricht in den USA der Mt. St. Helens aus. Kurz darauf erhält der amerikanische Präsident ein Bekennerschreiben der HAMAS, verbunden mit der Drohung, durch den Ausbruch des Vulkans auf La Palma einen Tsunami auszulösen, der die gesamte amerikanische Ostküste auslöschen wird – es sei denn, die USA ziehen alle ihre Truppen aus dem amerikanischen Raum ab und ein selbständiger Palästinenserstaat wird gegründet.


    Das ist ein wirklich spannender Plot und man möchte gar nicht darüber nachdenken, dass das realistisch sein könnte. Das Buch könnte dabei richtig Spaß machen, würde Patrick Robinson mit seinem Patriotismus und seiner fanatischen Einstellung dem Rest der Welt gegenüber nicht völlig über die Strenge schlagen. Das nervt so sehr, dass ich das Buch gern mal in die Ecke gehauen hätte: der demokratische Präsident und seine Berater sind dumme Weicheier, Araber sind grds. Fundamentalisten „in Bettlaken“ und wenn die Franzosen auf amerikanische Erpressungen nicht eingehen, werden ihre Satelliten halt abgeschossen. Aber die guten amerikanischen Militärs, Ex-Admiral Morgan immer vorneweg, sind natüüüüürlich allen anderen so haushoch überlegen, sie werden es schon schaffen und nebenbei werden auch noch alle Statuen aller drölfzig Präsidenten und Kennedys ewige Flamme in Washington evakuiert (und das seitenlang...).


    Leider hat auch der Übersetzer nicht gerade großartige Arbeit geleistet, etliche Formulierungen passen nicht so recht und die Grammatik ist wohl auch nicht seine Stärke.


    Ob ich noch ein Buch von Robinson anfassen werde, weiß ich nicht – ich werde wohl nächstes Mal vorher genauer nach Rezis schauen.