Sonnengruß für Regentage - Zoe Fishman

  • Taschenbuch: 416 Seiten
    Verlag: List Taschenbuch (10. Juni 2011)
    ISBN-10: 3548610390
    ISBN-13: 978-3548610399
    Originaltitel: Balancing Acts


    Kurzbeschreibung:
    Charlie, Bess, Sabine, Naomi - vier Frauen in New York, alle über dreißig, alle kämpfen um ihr Stück vom Glück.
    Nachdem ihre große Liebe sie sitzengelassen hat, hängt Charlie ihren Job als Bankerin an der Wall Street an den Nagel und erfüllt sich einen großen Traum: Sie gründet ihr eigenes Yoga-Studio.
    Bei einem Ehemaligen-Treffen ihrer Universität geht sie auf Kundenfang und ist erfolgreich: Journalistin Bess, Lektorin Sabine und Fotografin Naomi buchen einen sechswöchigen Anfängerkurs.
    Mit der Zeit erneuern die vier neben den Yogaübungen ihre Freundschaft. In den sechs Wochen ändert sich für jede von ihnen eine Menge im Leben - und ihre Freundschaft wird auf eine harte Proibe gestellt.


    Über den Autor
    Zoe Fishman arbeitet als Agentin für eine New Yorker Literaturagentur. Sonnengruß für Regentage ist ihr erster Roman.


    Meine Meinung:
    Die Erzählperspektive ändert sich in jedem Kapitel. Zu Beginn lernen wir die vier Fraun kennen und man merkt schnell, dass keine von ihnen richtig glücklich ist. Jede denkt, dass sich etwas in ihrem Leben ändern müsste. Sei es die Mutter, die nervt, dass man noch keinen Mann hat, sei es der verloren gegangene Traum, irgendwas fehlt.


    Und so gelingt es Charlie, die anderen drei zu einem Yoga-Kurs in ihrem Studio zu überreden, an dem sie aus unterschiedlichen Gründen teilnehmen. Schnell frischt sich ihre alte Bekanntschaft auf und die Frauen werden zu Freundinnen, auch wenn nicht jede ganz offen ist, was ihr Leben und ihre Gefühle angeht.


    Ich habe selbst einige Jahre Yoga gemacht und beim Lesen gemerkt, wie es mir fehlt. Die Übungen bewirken eine innere Ruhe und ändern die Selbstwahrnehmung, so wie es auch in dem Buch sehr gut beschrieben ist.


    Wie sich die vier Frauen einander annähern und sich erinnern, was sie mal gerne gemacht haben oder sich gewünscht haben, ließ in mir richtig Aufbruchstimmung aufkommen. Ich konnte gut nachvollziehen, wie es ihnen geht und war schnell drin im Roman.


    Die Themen Freundschaft und Vertrauen, dazu Yoga und persönliche Entwicklung, in einem sehr unterhaltsamen Roman, der mich innerlich gewärmt hat, las sich sehr flüssig. Was mir auch gut gefallen hat, war die Jahreszeit, die vom Winter zum Sommer wechselt und sich in den Protagonistinnen wiederspiegelt. Zu Beginn warm eingepackt, viele Schichten um sich herum, keinen an sich heran lassend, ist es am Ende der Geschichte Sommer, Wärme, Leichtigkeit, Offenheit. Schönes Moitiv.


    Von mir 7 Punkte für einen schönen Roman an Regentagen, der einem die Sonne scheinen lässt.

  • Herzlichen Dank für diese schöne Buchvorstellung. Ein Buch nur für Mädels, oder könnte es auch für die Jungs etwas sein? :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Danke für deine schnelle Antwort. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich bin schon lange keiner Beschreibung mehr begegnet, die so unpassend zum Buchinhalt ist wie diese.
    Zuallererst mal ist es Winterende und noch lang bis zum Sommer. Und die vier Hauptpersonen waren auch nie Freundinnen, sondern nur im gleichen Jahr auf dem gleichen College. Und bei einem Ehemaligentreffen von genau diesem College treffen sie sich nach Jahren auch wieder und beschließen spontan einen Yogakurs in Charlies Yogastudio zu besuchen. Während dieses sechswöchigen Kurses kommen sich die Frauen näher und stellen fest, dass sie alle mit ihrem Leben unzufrieden sind - privat und oder beruflich. Wo sind die Träume aus der Collegezeit gebleiben und ist es zu spät sie doch noch zu verwirklichen?


    Ich bin begeistert davon, wie gut es der Autorin gelungen ist die vier Hauptpersonen so lebendig und glaubhaft zu skizzieren. Alle vier Frauen sind eigenständige Persönlichkeiten mit ihren eigenen Leben, Träumen und Problemen, die aber doch viel gemeinsam haben, wie sich nach und nach zeigt. Besonders Naomi war mir sehr sympathisch, aber ich konnte sehr schnell zu jeder eine Beziehung aufbauen. Aber nicht nur Charlie, Bess, Sabine und Naomi sind ansprechend gestaltet, auch die Nebenfiguren. Obwohl diese meist nur wenige und/oder kurze Auftritte haben, sind sie sehr dreidimensional. Nur Zach fand ich oft als zu perfekt dargestellt, aber bei einer Nebenfigur ist das verschmerzbar.


    Die Handlung selbst ist ruhig und unaufgeregt, aber keinesfalls langweilig. Es geht eben mehr um die innere Weiterentwicklung der Protagonisten und nicht um eine möglichst spannende oder actionreiche Handlung. Den Schluß fand ich zwar etwas unglaubwürdig beziehungsweise gingen mir ab einem gewissen Punkt die Veränderungen im Leben der vier zu schnell voran, dafür, dass das Buch nur in einem Zeitraum von 6 Woche spielt. Da wäre ein längerer Zeitraum vielleicht doch besser, weil realistischer, gewesen. Und ich hatte irgendwie erwartet, dass Yoga eine größere Rolle spielen würde in der Handlung. Aber an sich dient der Yogakurs nur als Mittel zum Zweck um die Frauen wieder zusammenzuführen und einen zeitlichen Rahmen zu bilden. Was aber nicht schlecht ist und auch funktioniert, nur hatte ich es so nicht erwartet.


    Ein überraschendes Buch , dass viel weniger seicht war als ich erwartet hatte. Zwar stellenweise etwas konstruiert, gerade zum Schluss hin, aber trotzdem ein Lesevergnügen, welches gleichzeitig zum Nachdenken über das eigene Leben anregt.

  • Zitat

    Original von Isiera
    Zuallererst mal ist es Winterende und noch lang bis zum Sommer.


    Der Sonnengruß ist doch ein Asana im Yoga, ich dachte, der Titel würde sich darauf beziehen?! :gruebel


    Nach euren positiven Rezis werde ich mir das Buch bestimmt holen. Ich hatte die Leseprobe auch gelesen, sie schien mir vielversprechend. Jetzt will ich wirklich wissen, wie es weitergeht ;-)

  • Auf dem Buchrücken fängt die Kurzbeschreibung so an:


    "Ein heißer Sommer in New York."


    Es beginnt aber im Winter.


    Die Frauen sind gemeinsam zum College gegangen, wobei Naomi nur ein Semester dort war und mit Charlie zusammen gewohnt hat. Wobei etwas später auch erwähnt wird, dass Sabine und Naomi zusammen gewohnt haben. :gruebel
    Charlie und Bess waren über die vier Jahre College schon Freundinnen, sie sprechen davon, dass sie samstags im Café waren. Außerdem haben sie 2 Jahre im selben Schlafsaal geschlafen. Doch enge Freundinnen über Jahre hinweg waren sie nicht.


    Aber das entwickelt sich ja. :-]

  • Mein Eindruck:


    Leichte, verdauliche Kost mit Geschmack sollte es sein - und mit diesem Buch habe ich genau das richtige gefunden.


    Vier Frauen begegnen sich in New York bei einem Collegetreffen. Sie kannten sich zwar vorher vom Sehen, hatten aber nie so den richtigen Kontakt zueinander. Nun hat eine von ihnen, Charlie, in Brooklyn ein Yoga-Studio eröffnet und lädt die Frauen ein, einen Kurs bei ihr zu belegen. Na ja, so richtig will man nicht, aus den Augen möchte man sich nach dem netten Abend aber auch nicht wieder verlieren - also sagen alle zu.
    Nach und nach öffnen sich die Frauen und in einzelnen Kapiteln (die den jeweiligen Frauen gewidmet sind) erfährt man mehr über ihren persönlichen Werdegang, ihre Vorlieben und ihre Ängste.


    Sonnengruß für Regentage ist ein Buch zum Schmökern, geschrieben in einer gefälligen Sprache, ein Großstadtroman, ein Roman mit Witz (nicht überdosiert) und Tiefgang an den richtigen Stellen. Ein Buch über Frauen die sich durch den stetigen Konkurenzkampf in einer urbanen Gesellschaft behaupten müssen und die wieder lernen die kleinen Freuden des Lebens zu genießen.


    Eine Bemerkung noch zum Klappentext, den ich persönlich sehr unpassend fand: Es war Winter (nicht Sommer)und der Hauptschauplatz war Brooklyn (nicht New York). Freundinnen waren die Frauen nicht, das wurden sie erst.

    Herzlichst, FrauWilli
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    Ich habe mich entschieden glücklich zu sein, das ist besser für die Gesundheit. - Voltaire