Der Wagenboss – G.F.Unger

  • Verlag Alfred Mülbüsch, Castrop Rauxel 2
    255 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Es waren nicht nur die Cowboys, die den Westen und den Nordwesten eroberten – nicht nur sie mit ihren großen Rinderherden.
    Es gab auch noch eine andere Sorte von Männern, denen es der Wilde Westen zu verdanken hatte, dass er eines Tages zur Ruhe kam.
    Diese Männer waren Frachtfahrer.
    Ihre Taten und ihr Wirken sind mit der Geschichte des Wilden Westens eng verknüpft. Ohne sie hätte das weite, wilde Land nicht besiedelt werden können. Sie halfen Städte gründen, die aus Siedlungen entstanden.
    Denn sie waren es, die die alten Wagenwege schufen, die Verbindungen aufrecht erhielten und für den so notwendigen Nachschub sorgten.
    Und auf allen Wegen mussten sie kämpfen. Ja, sie mussten tausend Hindernisse und Schwierigkeiten überwinden.
    Das heutige Amerika hat dieser Sorte von Männern viel zu verdanken.
    Sie sollten nicht vergessen werden.


    Über den Autor:
    G. F. Unger war unbestritten der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehörte er zu den meistgelesenen Autoren der Spannungsliteratur. G. F. Unger beherrschte das klassische Western-Genre wie kein anderer und war der einzige deutschsprachige Westernautor, dessen Romane als Übersetzungen in Amerika erschienen sind.


    Mein Eindruck:
    In diesem Roman von 1957 zeichnete G.F.Unger ein heroisches Bild der Frachtfahrer im Westen Amerikas zu Pionierzeiten. Das geht nicht ohne Pathos aus, aber das gehört auch dazu zu den Wildwestbüchern der fünfziger Jahre. Das war noch bevor der typische Antiheld entstand. Die äußerst zwiespältigen Charaktere der späteren Italowestern waren noch undenkbar.


    In der Wildnis soll eine neue Stadt entstehen und sich Menschen ansiedeln. Doch es gibt unterschiedliche Interessengruppen, zwischen die der Frachtwagenfahrer Dan Sherburn und seine Leute geraten. Daraufhin beschließt er, sich selbst in das Spiel einzubringen und ein Frachtunternehmen auf eigene Faust zu gründen.


    Es wird ganz interessant zu lesen, wie sich die Gegend in Dakota verändert, wenn sich Siedler, Farmer und Silbermienenbesitzer ansiedeln. Bald sind auch Abenteurer, Glücksspieler und Satteltramps sowie Tanzmädchen anwesend. Und Leute, die andere ausnehmen wollen. Begleiterscheinungen der Zivilisation.


    Es ist beeindruckend, wie der Protagonist angelegt ist. Dan Sherburn musste immer hart arbeiten und auch viel kämpfen, aber er ist kein professioneller Revolvermann, daher klar im Nachteil, als er gegen bezahlte Killer kämpfen muss. G.F.Unger preist mit ihm die Werte Mut, Starrsinn und Ehrlichkeit, mit denen seine Hauptfigur seiner Widersacher besiegen kann!


    Mir hat der Roman wegen seinem altmodischen, aber dennoch gut lesbaren Stil gefallen.