OT: Tierra del fuego
Kurzbeschreibung:
Schauplatz Franciscos Coloanes' Werke ist die Südspitze des amerikanischen Kontinents - Feuerland, Patagonien, Kap Hoorn. Wenige seiten genügen ihm, um unvergeßliche Porträts jener Goldsucher, Walfänger, Robbenjäger, verlorener Gauchos, gestrandeter Matrosen, Aufständischer und Desperados zu skizzieren, die auf der Suche nach Glück und Reichtum durch die endlose Weite streifen.
Über den Autor:
Francisco Coloane, 1910-2002, wurde als Sohn eines Walfänger-Kapitäns geboren und hörte schon als Kind die Geschichten der Indianer. 1941 veröffentlichte er den Erzählband »Kap Hoorn« und wurde bald einer der bekanntesten Schriftsteller Lateinamerikas. 1964 wurde er mit dem »Premio Nacional de Literatura«, dem großen Literaturpreis Chiles, ausgezeichnet.
Meine Rezension:
Coloane gilt als einer der großen Erzähler Chiles und gehört zu den meistgelesenen Autoren Lateinamerikas. Mit der Kurzgeschichten-Sammlung "Feuerland" erhoffte ich mir einen Eindruck von seiner Erzählweise und der besonderen Atmosphäre, die man der Südspitze des amerikanischen Kontinents um Kap Hoorn herum, zuschreibt. Leider haben mich die Kurzgeschichten nicht wirklich überzeugen können - sie beinhalten kaum Handlung, sondern beschreiben vielmehr die raue Landschaft, das schwierige Leben und die Einsamkeit in der fast unberührten Natur, mit der sich die hier lebenden Menschen auseinandersetzen müssen. Goldsucher, Trapper und gestrandete Matrosen sind die Akteure der Geschichten, die für mich weder ein Gesicht bekommen haben und dadurch wenig greifbar wurden. Und auch von der viel gelobten Atmosphäre hat mich persönlich kaum etwas erreicht, so dass ich nach der Beendigung der Geschichten-Sammlung fast ratlos bin und kaum mehr dazu sagen kann als dass es Autoren gibt, die manche Leser begeistern und andere Leser völlig kalt lassen. Im Fall von Francisco Coloane gehöre ich offenbar zur zweiten Gruppe. Schade.
3 Punkte.