Sommerliebe - Daniel Kampa (Hrsg.)

  • Kurzbeschreibung:
    Diese Nacht, dieser Silberstrom, der wie eine breite Strähne lockigen Haars zum Mond hinaufwehte, und die unwiderstehliche und unbeschreibliche Liebe in dieser Luft blieben für immer vergeudet , denkt der junge russische Fürstensohn Val, der von einer Sommerliebe träumt. Und genau in dieser mondüberfluteten Nacht wird sein Traum wahr, als er ein amerikanisches Mädchen trifft, das, wie er, siebzehn Jahre alt ist. Diese zarte, erste Liebe der beiden wird jäh unterbrochen und findet dennoch nach Jahren, in der Bucht von Cannes, ein glückliches Ende. Nicht jede Sommerliebe endet mit einem Happyend: Bei D.H. Lawrence sind die Standesunterschiede zwischen einer Amerikanerin aus gutem Haus und einem italienischen Bauern einfach zu groß, Urs Widmer erzählt von einem sonnensehnsüchtigen Touristen, der auf der griechischen Insel Naxos in ein verwirrendes Gefühlslabyrinth verstrickt wird. John Irvings junger Held Edward hat auf Long Island eine Affäre mit seiner Traumfrau, die nur einen Fehler hat: Sie ist mit seinem Arbeitgeber verheiratet. Egal, ob die Sommerliebe auch über den Herbst hinaus hält, die Geschichten in diesem Buch zeigen: Mag der Frühling die Jahreszeit der Leidenschaft sein, der Sommer ist die Zeit der Liebe.



    Meine Meinung:
    Eigentlich lese ich nur sehr selten Kurzgeschichten, aber als "Überbrückung" zur nächsten Leserunde habe ich mir dieses Buch gekauft. Es enthält 10 Geschichten, wobei die kürzesten nur drei Seiten, die längste ca. 80 Seiten umfasst.
    Die Mischung hat mir gut gefallen und es gab Erzählungen, die ich wirklich super fand - "Liebe in der Nacht" von F. Scott Fitzgerald, "Nachsaison" von Bernhard Schlink, "Schwüle Tage" von Eduard von Keyserling und "Geschichte einer kleinen Liebe" von Ödön von Horváth.
    Das waren eindeutig meine Favoriten und die Geschichte von F. Scott Fitzgerald ist etas für wahre Romantiker(innen) ;-)
    Dann gab es Erzählungen, die ich so "mittelprächtig" fand - "37,2 Grad am Morgen" von Philippe Djian, "Sommerjob" von John Irving und "Danke für Ihren Besuch" von Doris Dörrie. Ich fand sie nicht schlecht, aber richtig "gepackt" haben sie mich auch nicht. Und bei der Geschichte von Djian z.B. merkt man auch, dass es sich um einen Auszug aus einem Roman handelt und nicht um eine eigenständige Kurzgeschichte...
    Es gab allerdings auch Geschichten, mit denen ich überhaupt nichts anfangen konnte - "Naxos" von Urs Widmer und "Sonne" von D.H. Lawrence. Die waren so überhaupt nicht nach meinem Geschmack, weder vom Erzählstil noch inhaltlich...


    Das Schöne ist, dass man mal Autoren entdeckt, die man nicht kennt und bei denen man zumindest einen kurzen Eindruck bekommt, ob man nicht mal zu einem ganzen Roman dieses Autors greifen möchte.


    Das Buch hat mich auf den Geschmack gebracht und ich habe mir gleich das "Strandlesebuch" des gleichen Herausgebers besorgt, dass ich jetzt auch noch bis zur LR lesen werde :-)


    Von mir gibt es 7 Punkte von 10 (so als Durchschnittswert für die Einzelgeschichten).




    Ich hoffe, die Rezi ist bei "Belletristik" richtig untergebracht, da ich keine eigene Rubrik für Anthologien gefunden habe!?!? Sonst bitte verschieben, ja!? :wave