OT: Closed Circle
Kurzbeschreibung:
Zwei Engländer, Max Wingate und Guy Horton, Freunde seit ihrer gemeinsamen Schul- und Militärzeit, müssen wegen ihrer Verwicklung in eine große Betrugsaffäre Amerika überstürzt verlassen. An Bord des Luxusdampfers, auf dem sie in die alte Heimat zurückkehren, halten die beiden Gauner gewohnheitsmäßig Ausschau nach einem neuen Opfer ihrer Geldgier und meinen, es in der schönen Diana Charnwood, der Tochter des schwerreichen Finanziers, gefunden zu haben. Doch sie sind, wie sich nach und nach zeigt, nur Figuren im Spiel eines skrupellosen Verbrechers...
Über den Autor:
Robert Goddard wurde in Hampshire geboren, wo er auch heute noch mit seiner Frau lebt. Er lehrte Geschichte an der Universität von Cambridge, bevor er sich ausschließlich seiner schriftstellerischen Arbeit widmete. Alle seine Romane sind internationale Bestseller.
Meine Rezension:
Wir schreiben das Jahr 1931. Die beiden Berufsbetrüger Guy Horton und Max Wingate müssen aus den USA fliehen und kehren zurück in ihre Heimat England, wieder auf der Suche nach einem neuen Opfer. Dass die Begegnung mit Diana Charnwood ihr Leben in Gefahr bringt und sogar die Weltordnung ins Wanken bringen kann, ahnen sie nicht. Auch in diesem Roman beweist Robert Goddard wieder einmal, dass er ein Meister seines Fachs ist und den Leser ganz einfach um den Finger wickeln kann. Aus der Sicht von Guy Horton erzählt gerät der Leser zusammen mit ihm immer tiefer in einen Strudel politischer und gesellschaftlicher Verwicklungen, die weder Guy noch der Leser erahnen kann. Immer wieder präsentiert Goddard seinem Protagonisten und dem Leser überraschende Wendungen und hält so das von Beginn an vorhandene Spannungsniveau durchgehend hoch. Was sich zunächst anliest wie ein beschaulicher Gesellschaftsroman entwickelt sich nach und nach zu einem perfiden Spiel, dessen Ausmaße den Leser ins Stocken geraten lassen. Durch seine präzisen Charakterisierungen, den pointierten Beschreibungen der Szenerie entführt Goddard seine Leser mitten hinein ins Geschehen, so dass diese förmlich in einen Lesesog geraten und sich tatsächlich fühlen, als würden sie gemeinsam mit Guy durch Europa reisen. "Geschlossene Gesellschaft" ist ein rundum gelungenener, spannender Roman, der alles hat, was man braucht, um die Welt um sich herum zu vergessen, mitzufiebern und das Bedürfnis zu wecken, über bestimmte Personen und weltpolitischen Ereignisse mehr zu erfahren.
9 Punkte von mir!