Sie - Rider Haggard

  • Titel: Sie
    Autor: Rider Haggard
    ISBN: 3257202369


    AUTOR
    Sir Henry Rider Haggard (1856-1925) Kolonialbeamter in Afrika, Rechtsanwalt, Großwildjäger, "Knight Commander of the Order of the British Empire" und Autor u. a. von "König Salomons Diamanten"


    INHALT
    Haggard ist mit seiner in jeder Hinsicht unsterblichen "Sie" ein großer Wurf gelungen: Sie, Ayesha, die Königin von Kor, halb priesterliche Jungfrau, halb Große Hure Babylon, femme fatale und Inkarnation des Matriarchats - eine Gestalt von so eindringlicher Symbolik, dass Sigmund Freud sie erwähnt und C. G. Jung ihr eine eigene Studie gewidmet hat.
    Henry Miller: Vielleicht können wir das wahre Format H.s erst ermessen, wenn unsere Wissenschaftler auf die Wahrheiten kommen, die seine Einbildungskraft schon gesehen hatte
    Rudyard Kipling: Nie gab es einen besseren Erzähler von so bezwingender Einbildungskraft
    Graham Greene: Er prägte Bilder in unser Gedächtnis, die auch nach 50 Jahren nicht ausgelöscht waren
    (beides dem Rückseitentext entnommen)


    Vor einiger Zeit las ich so ziemlich alles mir in die Finger kommende über Kaiserin Elisabeth von Österreich und interessierte mich auch für ihre literarischen Vorlieben. Dazu zählen in erster Linie Heinrich Heine, Shakespeares "Sommernachtstraum", Werke ihrer rumänischen "Kollegin", die unter dem Pseudonym "Carmen Sylva" veröffentlichte, und eben dieses Buch hier.
    Eigentlich ist das so gar nicht mein Genre.
    Aber ich habe tapfer durchgehalten :grin.
    Ich würds am Ehesten als eine Mischung der gruseligeren Pauline Gedge-Romane mit einem guten Schuß Edgar Allan Poe und einem Hauch Theodor Storm bezeichnen.
    Der Erzähler, der sich das ganze Buch über in erklärenden Fußnoten hartnäckig als "Herausgeber" bezeichnet, also Haggard selbst, berichtet, wie ihm einst ein Manuskript zugespielt wurde. In diesem wiederum berichtet ein gewisser "Holly", wie ihm von einem Freund sowohl ein geheimnisvolles Kästchen als auch die Vormundschaft über den einzigen Sohn und die Hälfte des Vermögens angetragen werden, bevor besagter Freund sich das Leben nimmt. Erst zum 25. Geburtstags des Sohnes soll das Kästchen geöffnet werden. Es enthält Unterlagen zu einer Jahrtausende zurückreichenden (Liebes)Geschichte. Und es ist die Ursache zu einer Reise, auf die Vormund und Mündel aufbrechen. der Reise zu "Sie".
    "Was ist es doch, nebenbei bemerkt, für ein schrecklicher Gedanke, dass nahezu immer unsere Liebe zu Frauen, soweit wir nicht mit ihnen verwandt sind, - zumindest im ersten Augenblick - von ihrer äußeren Erscheinung abhängt. Wenn wir sie verlören und äußerlich entstellt und abstoßend anzusehen, ansonsten aber unverändert wiederfänden, würden wir sie dann noch immer lieben?" (Haggard)
    Allein dieses Zitat, eine der erwähnten Fußnoten, macht mir verständlich, weshalb die schöne "Sisi" sich mit diesem Buch so angelegentlich befasst hat.
    FAZIT
    Für mich ein netter Ausflug und eine recht interessante Erfahrung, aber mehr oder nochmal... brauch ich nicht.
    7 von 10

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)