Robert B. Parker - Die blonde Witwe

  • Der Autor: Robert B. Parker wurde vor allem durch seine Kriminalromane um den Privatdetektiv Spenser berühmt von denen zwischen 1973 bis 2010 - Parkers Todesjahr - 38 Stück entstanden.


    Das Buch: "Ich denke sie wars!" sagte mir Rita Fiore.
    "Und dabei bist Du ihre Anwältin!" meinte ich.
    "Da siehst Du wie es um ihren Fall steht.... "


    Mary Smith saß angeblich im Wohnzimmer, als es einem Einbrecher (?) gelang unbemerkt in das Haus einzudringen und ihren Mann zu erschießen. Nun ja, der den Roman einleitende Dialog zeigt schon woher der Wind weht!


    Spenser soll nun im Auftrag der Verteidigung Entlastungsmaterial finden – so es denn welches gibt. Spenser beginnt zu ermitteln und muss schnell feststellen, das die „Blonde Witwe“ nicht nur keine engeren Freunde zu haben scheint, niemand in ihrer Umgebung scheint sie wirklich zu kennen oder viel über sie zu wissen.


    Über ihren verstorbenen Mann wissen sie allerdings mehr zu berichten….


    Meine Rezension: Ein amerikanischer Hardboiled-Detektiv ermittelt in einem englischen „whodunit“-Krimi – und diese Mischung funktioniert bestens!


    Es kommt oft vor das ein Autor die Grenzen seines Genres zu erweitern versucht in dem er einfach Zutaten eines anderen Genres beimengt, und ebenso oft geht das vollkommen in die Hose. Bei Parker funktioniert diese Mischung, weil er den Regeln beider Genres folgt ohne zum einen zu versuchen etwas vollkommen neues daraus zu destillieren und weil er sich seine eigene Stimme bewahrt und nicht einfach altbewährtes stupide reproduziert. Er findet dagegen die Gemeinsamkeiten beider Spielarten des Krimis und benutzt sie. Typisch englisch ist ein überschaubarer Kreis von Verdächtigen, in welchem man den Schuldingen finden muss. In diesem Fall ist der Kreis zwar größer als das gewöhnlich der Fall ist, aber Parkers Aufgabe ist die selbe: den Täter zu separieren durch Ausschluss aller anderen Kandidaten.


    Die Figur des Spenser ist typisch amerikanischer Hardboiled, allerdings in etwas modernerem Gewand. Er lebt und arbeitet nach eigenen Gesetzten und einem eigenen Ehrenkodex, ist dabei aber kein Feind des Systems oder ein Rebell gegen dieses. Er nutzt den Freiraum den er durch seine Unabhängigkeit hat – auch jenseits des Rechtssystems wenn es sein muss, aber er arbeitet nicht gegen die Polizei sondern mit ihr und in ihrem Einvernehmen. Er ist nicht zahm, oh nein! Wenn es sein muss – im vorliegenden Roman ist das nicht der Fall – kann er sowohl mit den Fäusten oder der Waffe zurückschlagen wenn es sein muss. Parker hat jedoch erkannt das solcherlei nicht immer sein muss um einen guten und spannenden Krimi abzuliefern, und den Beweis legt er unter Anderem mit diesem Buch vor.

  • Die Robert B. Parker Krimis habe ich immer gern gelesen. Herzlichen Dank für diese Buchvorstellung. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.