Rachel Cohn und David Levithan: Dash & Lilys Winterwunder

  • Inhalt:
    Eigentlich möchte der sechzehnjährige Dash an Weihnachten nur eins: seine Ruhe haben und das ganze Fest am besten vergessen. Als er jedoch drei Tage vor Weihnachten in einer Buchhandlung ein rotes Notizbuch findet, ist es mit der Ruhe schlagartig vorbei. Eine Unbekannte namens Lily ist auf der Suche nach einem männlichen, nicht- schwulen Jungen, der sich auf eine abenteuerliche Schnitzeljagd durch Manhattan einlässt. Natürlich ist Dash dabei, und mit wachsender Zahl gegenseitiger Nachrichten im roten Notizbuch kommen er und Lily sich näher. Vor einem Treffen von Angesicht zu Angesicht schrecken sie jedoch zunächst zurück, aus Angst, dass eine reale Begegnung das, was sich zwischen ihnen aufbaut, zerstören könnte. Doch das Schicksal hat andere Pläne für die beiden jungen Menschen.


    Meine Meinung:
    Auf „Dash und Lilys Winterwunder“ habe ich mich gefreut, seitdem ich das Buch in der Herbst- Vorschau von cbt das erste Mal sah. Um es in der richtigen Stimmung lesen zu können, habe ich es mir auch bis in die Adventszeit aufgehoben. Doch wie es leider oft ist, wenn man sich zu sehr auf etwas freut und zu große Erwartungen hat – man wird enttäuscht.


    Eins vorweg: „Dash und Lilys Winterwunder“ ist kein schlechtes Buch! Ich hatte mir nur mehr davon erwartet. Aber der Reihe nach.


    Die Geschichte ist abwechselnd aus der Sicht von Lily und Dash geschrieben und erstreckt sich über den Zeitraum vom 21. Dezember bis zum 1. Januar. Durch diese Perspektivwechsel lernt man beide Hauptfiguren ziemlich gut kennen. Sie sind keine typisch amerikanischen, glatten Teenager, sondern junge Menschen mit starken Ecken und Kanten, manchmal fast ein wenig zu spleenig. Besonders Dash, anscheinend ein Liebhaber großer und ausgefallener Worte, ist in seiner Art manchmal ziemlich anstrengend, und ich habe mich schwer getan, mit ihm und Lily warm zu werden. Doch auch einige andere Charaktere, beispielsweise Lilys Bruder Langston und ihr Großvater, waren nicht wirklich greifbar für mich. Sie alle blieben mir zu oberflächlich.


    Die Geschichte an sich war mir zu wenig weihnachtlich. War spielt sie im vorweihnachtlichen New York, aber außer dem Einkaufsgedränge bei Macy´s ist von Weihnachten nicht wirklich viel zu spüren. Lilys und Dashs Schnitzeljagd hätte auch zu jeder anderen Zeit im Jahr stattfinden können, denn Weihnachten spielt dafür gar keine große Rolle.


    Im Großen und Ganzen ist „Dash und Lilys Winterwunder“ ein niedliches Buch, das durchaus Spaß bringt und Lesevergnügen beschert. In Weihnachtsstimmung hat es mich aber leider nicht versetzt.

  • Danke für die Rezi, evalotta. Das Buch hatte ich letzte Woche in der Hand, hab es aber wieder weg gelegt. Ist das Buch für einen 14jährigen Jungen von Interesse?

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • KLAPPENTEXT:
    Drei Tage vor Weihnachten entdeckt der sechzehnjährige Dash in einer Buchhandlung ein rotes Notizbuch, in dem ein Mädchen namens Lily den Finder zu einem wundersamen Such- und Find-Spiel auffordert – vorausgesetzt, dieser ist jugendlich, männlich und nicht schwul. Dash lässt sich auf das Spiel ein, doch er spielt es nach seinen Regeln...
    Was folgt ist ein Katz-und-Maus-Spiel, bei dem sich Dash und Lily abwechselnd durchs weihnachtliche New York schicken, und bei dem sie sich näherkommen, ohne sich jedoch zu begegnen. So sehr sie beide den unbändigen Wunsch verspüren, sich kennen zu lernen, so sehr macht ihnen die Vorstellung, sich live und leibhaftig gegenüber zu stehen, Angst. Und so zögern sie ihr erstes Treffen beinahe zu lange hinaus...


    ZUM AUTOR:
    (Quelle: randomhouse)
    Rachel Cohn & David Levithan sind beide renommierte Jugendbuchautoren und seit Langem miteinander befreundet. Sie lebt in New York City, er auf der anderen Seite des Hudson River in Hoboken/New Jersey. Nach ihren Erfolgstiteln „Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht“ (nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis) sowie "Naomi und Ely" ist dies ihre dritte Manhattan
    Lovestory.
    EIGENE MEINUNG:
    Geht es euch in der Vorweihnachtszeit so wie mir? Ist euch dann manchmal alles zu süß, zu bunt und zu klebrig? Vor allem Geschichten, Bücher oder Fernsehfilme? Dann ist „Dash und Lilys Winterwunder“ genau das richtige für euch. Denn Rachel Cohn und David Levithan erzählen in ihrem neusten, weihnachtlichen Jugendroman eine tolle Geschichte, die zwar niedlich, aber nicht zu süß und schon gar nicht klebrig ist, obwohl es sich um die Liebesgeschichte zweier Jugendlicher zur Weihnachtszeit handelt.
    Das liegt vor allem an den beiden Protagonisten Dash und Lily. Sie sind alles andere als die üblichen Helden jugendlicher Lovestorys. Dash ist ein bisschen grummelig, mag Weihnachten nicht so gern - was allerdings seinen Grund hat - , ist intellektuell und damit sehr anziehend. Er liest Bücher, die man sonst eher nicht im Regal eines 17-jährigen findet und treibt sich in seiner Freizeit gerne in Buchhandlungen herum. Am liebsten bei „Strand“ einer dieser Buchhandlungen, in denen die Verkäufer sehr lässig sind und den Umgang mit dem Kunden meiden. Dort entdeckt er auch das kleine Notizbuch, das Lily versteckt hat.
    Lily ist wie eine Pfeffernuss – ironisch, witzig, sexy, schlagfertig. (S.69) Sie hat einen eher verdrehten Humor, rügt Dash aber des öfteren für seinen Sarkasmus und für mich hat sie ein bisschen den verrückten Charme einer Pippi Langstrumpf. Ich liebe ihre Wortspiele!! Ein unnormales Mädchen zu sein war viel cooler. (S.69)
    Lily lässt sich also auf der Suche nach ihrem ersten Kuss ein Spiel einfallen. Eine Art Schnitzeljagd, bei der es gilt anhand ausgefeilter Fragen und Anforderungen, den richtigen Partner heraus zu filtern. Immer abwechselnd schreiben Dash und Lily kleine Aufgaben in das Buch. Dabei kommen sie sich gefühlsmäßig immer näher, obwohl die räumliche Trennung zwischen ihnen immer noch besteht. Nach und nach erzählen sie sich ihre Ängste, Träume und Erlebnisse aus ihrem Leben, die sie sowohl positiv, als auch negativ beeinflusst haben.
    Auf ihrer Schatzsuche erfahren beide, was Liebe und Verliebtsein bedeutet. Dabei macht jeder für sich eigene Erfahrungen mit den Facetten der Liebe, die sowohl schöne Dinge beinhaltet, aber auch manches Fettnäpfchen bereit hält.
    Das Ende des Buches ist keine Überraschung, doch der Weg dahin ist spannend, lustig und hält jede Menge Überraschungen bereit. Der Leser trifft auf Charaktere, die er mal mehr mal weniger mag und begegnet Dingen, die mal traurig und mal fröhlich sind.
    Rachel Cohn und David Levithan schreiben in einer locker leichten und fröhlichen, manchmal etwas zu jugendlichen, aber doch sehr unterhaltsamen Art und lassen mich mit Freuden auf eines ihrer anderen Bücher blicken, die ich schon seit geraumer Zeit auf meinem Wunschzettel habe und vielleicht aufgrund des Vergnügens, dass Dash und Lily mir bereitet haben, bald von dort befreien werde.

    FAZIT:
    „Dash und Lilys Winterwunder“ hat alles was eine gute Weihnachtsgeschichte braucht: Fröhlichkeit, ein bisschen Traurigkeit, Mitgefühl, Menschlichkeit, Freundschaft, Familie und Wärme. Mit pfiffigen Charakteren und witzigen Ideen ist es Rachel Cohn und David Levithan gelungen mich in der Vorweihnachtszeit zum Schmunzeln zu bringen.

  • Bewertung: 6 von 10 Büchereulen


    Kritik: Passend zur Weihnachtszeit hat mich dieses Buch in fast jeder Buchhandlung angelacht. Bis ich mich dann entschieden hatte, das Taschenbuch mitzunehmen. Das Buch ist abwechselnd einmal aus Dashs und einmal aus Lilys Perspektive geschrieben und die Kapitel sind angenehm kurz, bzw. lang. Die Schrift ist wunderbar lesbar und die Seiten fliegen nur so dahin. Inhaltlich war ich leider nicht ganz so angetan wie ich mir das vorgestellt hatte, da die Geschichte für mich ein wenig zu seicht war und ich mit den verschiedenen Charakteren nicht wirklich warm geworden bin. Dennoch ist es gerade zur Winterzeit die perfekte Lektüre, wenn es draußen schneit und stürmt und man ein bisschen Herzenswärme braucht.

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.