Mickey Spillane - Das Ende der Strasse

  • Der Autor: Mickey Spillane ist vor allem als der geistige Vater des PI Mike Hammer bekannt geworden, dem letzten der klassischen Detektive in der Nachfolge Hammetts und Chandlers. Seinen literarischen Nachlass verwaltet - neben seiner Frau - sein langjähriger Freund, Kollege und (vielleicht) literarischer Nachfolger Max Allan Collins.


    Der Herausgeber: Max Allan Collins ist selber ein Schriftsteller von beachtlichem Rang und Talent und durchaus ein literarischer Erbe von Mickey Spillane. Da beide eng befreundet waren und sogar zusammen arbeiteten war es nur logisch das Spillane Max Allan Collins seine literarischen Nachlass überließ. Collins beendete nicht nur aktuelle Manuskripte sondern bereitete auch alte, von Spillane nicht abgeschlossene Projekte für eine Veröffentlichung vor.


    Das Buch: Jack Stang war ein Cop der guten alten Schule. Jetzt ist er pensioniert, er gehört jetzt zum alten Eisen, er ist ein Anachronismus - genau wie "die Straße"! Sieh geht langsam vor die Hunde.
    Alles was ihm geblieben ist ist die Erinnerung an seine einzige große Liebe. Die Frau die er damals nicht beschützen konnte.


    Doch sie ist nicht tot - sie lebt noch, hat aber ihr Gedächtnis verloren. Doch das hindert die Feinde von damals nicht daran ihr immer noch nach dem Leben zu trachten - und es gibt nur einen der sie schützen kann.


    Meine Rezension: „Gib all dieses Zeug Max – er weiß schon was damit zu tun ist.“ (Mickey Spillane zu seiner Frau kurz vor seinem Tod)


    Mickey Spillane gehört zweifelsohne zu den großen Stimmen der klassischen amerikanischen Hardboiled-Autoren, lange war er einer der härtesten und umstrittensten Autoren dieser Art von Literatur. Doch auch er wurde alt – und krank.
    Und „Das Ende der Strasse“ ist der perfekte Abgesang auf Spillanes Charaktere, es ist auch der sanfteste Roman dieses knallharten Autors, der hier zum ersten Mal fast zärtlich mit seinen Protagonisten umgeht, der Sex durch Liebe und ehrlicher Zuneigung ersetzt.
    Natürlich geht es auch zur Sache – wir reden hier immerhin von Mickey Spillane – aber auch hier ist der Autor sehr viel zurückhaltender als in den früheren Werken. Jack Stang ist keine überlebensgroße Figur, er ist ein alter Cop, der zu seiner Zeit das Richtige gelernt hat und seinen Gegnern deswegen überlegen ist, und er ist ein wenig müde – nicht des Lebens überdrüssig, er hat für ein Leben einfach nur genug Gewalt erlebt.


    Seine große Zeit ist vorbei - ebenso wie die "gute alte Zeit" für "Die Strasse" vorbei ist. Sie ist quasi ein Symbol für die Vergänglichkeit der Dinge und das sich bestimmte Dinge nicht unbedingt zum Besseren verändern - manche gehen einfach vor die Hunde!


    Dieses Buch ist ein würdiger Abschluss einer beeindruckenden Schriftstellerkariere, welches Spillane allerdings nicht mehr selber beenden konnte – er erreichte schon vorher sein eigenes „Ende der Strasse!“