Solomon Kane

  • Solomon Kane ist ein früher Charakter aus der Feder Robert E. Howards, und vielleicht einer der spannendsten und interessantesten Helden die er geschaffen hat.
    Bei Kennern der phantastischen Literatur als Begründer der "Sword and Sorcery-Phantastik" bewundert und gefeiert ist er leider ebenso hinter dem Filmklischee einer seiner Schöpfungen verschwunden wie Edgar Rice Bourrougs. Und ebenso wenig wie die diversen Verfilmungen dem literarischen Tarzan gerecht wurden so ist auch Conan längst zu einem sprichwörtlichen Klischee geworden, welches mit der literarischen Vorlage nurmehr den Namen gemein hat.


    Auf Solomon Kane trifft dieses nur teilweise zu.


    Der Film bedient sich der Figur des Solomon Kane wie Howard sie erdacht hat und stellt sie in die Mitte einer neu erfundenen, aber dennoch an den Schöpfer der Figur angelehnten Geschichte.


    Der Heerführer Solomon Kane stürmt mit seinen Männern auf der Suche nach Gold und Schätzen eine nordafrikanische Festung. Unbekannte Schrecken berauben den Siegreichen allerdings bald seiner Truppe, und er muß dem letzten Gegner alleine gegenübertreten. Der Todesengel fordert Kanes Seele!


    Solomon Kane entzieht sich dem ungleichen Kampf und flieht in ein Kloster in England, den unheilvollen Weg des Schwertes für immer verlassend.


    Dachte er zumindest....


    Schon bald ist er gezwungen weiter zu ziehen, und auf seinem Weg trifft er auf eine arme Familie, die sich in der neuen Welt niederlassen will. Ein wilder Haufen monströser Krieger machen diesen Plänen jedoch ein blutiges Ende.
    Der sterbende Familienvater nimmt Kane das Versprechen ab, seine von der Horde entführte Tochter zu retten, dann sei ihm vergeben und seine Seele befreit und in Sicherheit.


    Filme mit Schwertkämpfern und Magie gibt es mittlerweile zu Hauf, vor allem dank der vielen Umsetzung von Fantasyspielen fürs Kino. Es ist die enge Verbundenheit der Filmemacher mit der literarischen Vorlage der diesen Film wohltuend von all den anderen Phantastikspektakeln abhebt.


    Man kann diesen Film durchaus als Fan-Projekt und filmische Hommage an Howard und seine Figur sehen –die Bewunderung für diesen einzigartigen Schriftsteller war der Motor, die treibende Kraft hinter der Entstehung dieses Films.


    Aber ein Film wie dieser steht und fällt mit dem Hauptdarsteller! Mag das Umfeld noch so großartig und stimmig sein – ohne eine glaubwürdige Verkörperung der Hauptfigur ist das alles bedeutungslos.


    James Purefoy überzeugt von der ersten Minute an und beherrscht den Film mit der Leichtigkeit eines großen Schauspielers. Als blutrünstiger Heerführer, reuiger Sünder oder Rächer ohne Hoffnung – nie kommen dem Zuschauer Zweifel an Solomon Kanes Ernsthaftigkeit.


    Auch die Tricktechnik wird hier sparsamer eingesetzt als das sonst oft der Fall ist: Alle Tricks und Spezialeffekte dienen dem Film, der Atmosphäre und verkommen nie zur reinen Zauberschow.


    Ein schöner Beitrag zum Fantasyfilm ist „Solomon Kane“ allemal – keine Neudefinition des Genres noch eine Zäsur desselben, über die Masse ragt er jedoch allemal hinaus.