Titel: Pussykiller
Autor: Pavo Pejic
Verlag: Rogner und Bernhard Berlin
Erschienen: September 2009
Seitenzahl: 352
ISBN-10: 3807710558
ISBN-13: 978-3807710556
Preis: neu ab 19.90 EUR – gebraucht ab 4.17 EUR bei Amazon Marketplace
Dieses Buch handelt von vier Jugendlichen die im Hamburger Stadtteil Dulsberg wohnen. Es sind Jugendliche wie sie überall anzutreffen sind. Schule schwänzen, die Einnahme von Drogen und Klauen gehört zu ihrem ganz normalen Alltag. Die Eltern sind mit ihnen hoffnungslos überfordert und haben an ihnen, genauso wie die Schule auch, überhaupt kein Interesse. So sind diese jungen Menschen völlig auf sich allein gestellt und niemand hilft ihnen dabei, ihren eigenen Weg zu finden.
Es ist ein Leben zwischen der alltäglichen Härte und Brutalität der Straße und dem Desinteresse der Gesellschaft. Es ist auch ein Buch über das totale Versagen von Eltern, der Schule und anderen staatlichen Institutionen, ein Buch weitab ab von den Schönwetter-Reden der Politikerkaste in diesem Land.
Niemand ist da, der diesen jungen Menschen Orientierung gibt, den Versuch macht ihnen Werte zu vermitteln – also suchen sie sich ihre eigenen Werte und scheitern dann letztendlich am Leben.
Pavo Pejic schreibt in einer sehr direkten Sprache, er beschreibt die Dinge so wie sind, kennt er sie doch aus eigenem Erleben. Der Autor lebt in dem von ihm beschriebenen Stadtteil und studiert „Soziale Arbeit“ an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Pejic beschreibt das Leben der jungen Menschen, er bietet aber keine Lösungen an, sagt nicht wie es vielleicht doch besser laufen könnte. Dieses Buch wirkt insofern lediglich wie eine Bestandsaufnahme – es wäre sicher besser gewesen, wenn hier auch wenigstens die Ansätze für Lösungen aufgeführt wären; aber vielleicht gibt es ja auch in den Augen des Autors keine Ansätze die zumindest etwas Hoffnung hätten vermitteln können.
Dieses Buch macht deutlich, dass es in unserer Gesellschaft sehr viele „schattige Stellen“ gibt und des es sehr schwer ist, von da auf die Sonnenseite zu gelangen. Dieses Buch handelt von jungen Menschen deren Scheitern bereits vorprogrammiert ist.
Ein lesenswertes, ein interessantes Buch – ein Buch über junge Menschen die sich ganz sicher nach Verständnis und menschlicher Wärme sehnen, dieses aber unter gar keinen Umständen zugeben würden. Es ist auch ein Buch über junge Menschen, die mit ihren Problemen (Schule, Eltern, den ausländischen Altersgenossen) allein gelassen werden, ein Buch über junge Menschen eben – an denen niemand Interesse hat.