Ferienhaus für eine Leiche von Franziska Steinhauer

  • Kurzbeschreibung lt. amazon.de:
    Als Gunnar Hilmarström sein Ferienhaus auf den Winter vorbereitet, macht er eine ebenso unerwartete wie schockierende Entdeckung: In der Aussteuertruhe auf dem Dachboden liegt eine unbekleidete, teilweise mumifi zierte Frauenleiche! Schnell stellt sich heraus, dass die Unbekannte keines natürlichen Todes gestorben ist. Wer ist die Tote? Und wer hat sie in der alten Truhe versteckt? Womöglich eine der Sommerfamilien, die in dem Häuschen Urlaub machten? Aber wann ist das geschehen? In dieser Saison oder schon vor längerer Zeit? An Antworten auf diese Fragen sind nicht nur Gunnar und die schwedische Öffentlichkeit brennend interessiert. Hauptkommissar Sven Lundquist nimmt mit seinem Team die Ermittlungen auf, spürt die Mieter auf, forscht in den Familien nach vermissten Angehörigen. Als plötzlich Inga, Gunnars Ehefrau und Hobbydetektivin spurlos verschwindet, bleibt Lundquist nur noch wenig Zeit, sie aus den Klauen des Mörders zu retten.


    Über die Autorin:
    Franziska Steinhauer, geboren 1962 in Freiburg, absolvierte ein Studium mit den Schwerpunkten Pädagogik, Psychologie und Philosophie. Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sie sich mit den Auswirkungen frühkindlicher Traumata, soziopathologischen Störungen und psychischen Fehlentwicklungen. Seit 1993 lebt sie als freie Autorin in Cottbus.


    Meine Meinung:
    Gunnar Hilmarström kann es nicht fassen als er beim Putzen seines Ferienhauses eine schreckliche Entdeckung macht: eine nackte und mumifizierte Frauenleiche liegt in einer Truhe auf seinem Dachboden. Wer ist die tote Frau und wer hat sie in die Truhe gelegt? Jeder der Ferienhausmieter könnte dafür in Frage kommen. Gunnars Ehefrau Inga, gehen die Ermittlungen der Polizei nicht schnell genug voran und so versucht sie selbst dem Geheimnis der Mumie auf die Spur zu kommen. Als Inga daraufhin verschwindet, bleibt dem ermittelnden Hauptkommissar Lundquist und seinem Team nicht mehr viel Zeit.
    Parallel dazu wird uns die Geschichte eines jungen Mannes erzählt, dem seine Mutter das Leben zur Hölle macht. Ständig bevormundet sie ihn, macht sich über ihn lustig, stellt sich krank damit er sie pflegen muss und hat sogar seine Freundin, die seine Ehefrau werden sollte, vergrault. Ihm reicht es und genug Krimis hat er auch bereits gesehen um zu wissen wie man mit so einem „Problem“ fertig wird.
    Geschickt hat die Autorin ihr Wissen über frühkindliche psychischen Traumata und psychopathologischen Entwicklungen in dieses Buch einfließen lassen. Insgesamt ein sehr interessanter Krimi, der auch ohne viel Blutvergießen auskommt. Sehr enttäuscht war ich jedoch darüber, dass das Privatleben des Hauptkommissars Lundquist, das nichts mit dem Fall zu tun hat, so einen großen Teil der Geschichte ausmacht. Diese privaten Zwischenhäppchen haben dazu beigetragen, dass das Buch stellenweise wirklich sehr langatmig wirkt und einem die Lust am Lesen nimmt.
    Als eines der Bücher aus der „Mord und Nachschlag“ Reihe, beinhaltet es mehrere Rezepte aus der schwedischen Küche. Die Fleischesser unter Euch dürfen sich freuen, auch das heißgeliebte Rezept für Köttbullar ist dabei.

  • Auch diesen Krimi gab es mal bei den Kindle Gratistagen. Da gibt es entweder Schrott oder was zum anfüttern. Das hier gehört eindeutig in die zweite Kategorie, da wollte jemand auf die Autorin aufmerksam machen, die ganz unterhaltsame Krimis schreibt. Anders als buchratte bin ich der Überzeugung, dass die privaten Probleme des Kommissars essenziell für den Roman sind, es werden auch dem Leser Parallelen zu dem Leben des Täters gezeigt und dazu, wie die Psychosen letztlich entstehen, aus denen ein Mord resultieren kann. Ein nicht depressiver Schwedenkrimi, kein Wunder, die Autorin kommt aus Baden. Deshalb gibt's im Anhang nicht nur schwedische, sondern auch badische Rezepte. Empfehlenswert.