Die Glut von Philippa Gregory

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    Philippa Gregorys sensationeller Erstlingserfolg Über Nacht wurde die Autorin in England und Amerika mit dieser prallen Geschichte aus dem spätfeudalen England berühmt: Beatrice Lacey - klug, schön und leidenschaftlich - kämpft um den Besitz des elterlichen Guts. Nach gängigem Recht des 18. Jahrhunderts fällt es dem männlichen Nachkommen zu, also ihrem Bruder Harry. Vor nichts schreckt sie zurück, um ihr Ziel zu erreichen. Beatrice ist eine Heldin, die trotz ihrer skrupellosen Taten durch ihren bezwingenden Charme und die Tragik ihres Schicksals fasziniert.


    Die Autorin


    Philippa Gregory wurde 1954 in Nairobi in Kenia geboren, zog aber mit ihren Eltern nach England. Nach ihrer journalistischen Ausbildung arbeitete sie als Reporterin bei „Portsmouth News“, sowie als Journalistin und Produzentin bei BBC Radio. An der University of Sussex studierte sie Geschichte und wurde an der University of Edinburgh im Fach „Literatur des 18. Jahrhunderts“ promoviert. Kurz darauf, verfasste sie, als Beginn einer Trilogie, ihren ersten Roman „Die Glut“, der 1987 veröffentlicht wurde. Neben weiteren historischen Romanen schreibt Philippa Gregory Kurzgeschichten und Kinderbücher.
    Neben ihrer Arbeit als Buchautorin schreibt Philippa Gregory Kurzgeschichten und Buchbesprechungen für Zeitungen und Zeitschriften. Außerdem arbeitet sie als historische Beraterin im Fachgebiet „Haus Tudor“ für den britischen Privatsender Channel 4.


    Eigene Meinung


    Da ich nach dem positiven Eindruck von "Die Schwester der Königin" auf der Suche nach einem weiteren Philippa Gregory-Roman war, mich aber nicht für die weiteren Bücher über die Tudor-Family erwärmen konnte, bin ich auf den Erstling der Autorin gestoßen.
    "Die Glut" oder viel treffender "Wideacre", wie der Originaltitel lautet ist ein relativ ungewöhnlicher Roman, denn er schildert die gesamte Handlung aus Sicht der jungen Beatrice Lacey, die alles daran setzt, den Landbesitz Wideacre für sich oder zumindest für ihre Kinder zu gewinnen, denn als jüngeres Kind und Tochter eines englischen Squires im 18. Jahrhundert steht ihr kein Recht auf den von ihr innig geliebten Besitz zu. Um ihre Ziele zu verwirklichen, geht sie über Leichen und gerät durch ihren maßlosen Ergeiz letztlich in eine Abwärtsspirale, die ihr selbst zum Verhängnis wird.
    Das Buch ist ein echter Pageturner, auch wenn manche Dialoge und Szenen etwas kürzer hätten ausfallen dürfen. Auch spielt sich der Großteil der Handlung zwischen dem 15. und 20. Lebensjahr der Hauptfigur ab, wobei viele Aktionen und Gedanken der "Heldin" extrem frühreif für ein solch junges Alter anmuten. Die wahre Heldin des Buches ist infolge des skrupellosen Charakters von Beatrice eigentlich ihre Schwägerin Celia, um deren Wohl man ebenso fürchtet wie um dasjenige von Beatrices Ehemann John. Die Autorin scheint ein Faible für die Darstellung berechnender starker Frauen zu haben. Die Spannung wird kontinuierlich aufrecht erhalten, weil man sich fragt, was tut Beatrice als nächstes? Gehen ihre Pläne auf oder erhält sie endlich einen verdienten Rückschlag?


    Der Roman liest sich sehr flüssig, bedient sich einer anschaulichen Sprache und fasst sich nicht zu kurz, was Landschaftsschilderung und Gedankengänge von Figuren angeht. Daneben werden sexuelle Handlungen relativ freizügig, aber zumindest nicht geschmacklos, geschildert. Wann genau die Geschichte spielt, wird nie ganz klar; der Leser kann sich nur anhand der Beschreibung von Mode und historischen Gegebenheiten eine ungefähre Vorstellung machen.
    Ich habe das Buch mit großem Interesse gelesen und fand es durchweg spannend. Allerdings ist es von einer negativen Grundstimmung durchsetzt, die nach dem Ende noch eine Weile haften bleibt.


    "Die Glut" ist der erste Teil einer Trilogie, die mit "Die Traumsammlerin" fortgesetzt wird und mit "Meridon" ihren Abschluss findet.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

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