Stefanie Zweig - Das Haus in der Rothschildallee

  • Taschenbuch: 288 Seiten
    Verlag: Heyne Verlag (3. November 2008)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3453406176
    ISBN-13: 978-3453406179
    Größe und/oder Gewicht: 18,6 x 11,8 x 2,4 cm



    Kurzbeschreibung
    Keine dunkle Wolke scheint das Leben des jüdischen Kaufmanns Johann Isidor Sternberg und seiner Familie an „Kaisers Geburtstag“, am 27. Januar 1900, zu trüben. Doch die harmonische Idylle erfährt bald ihre ersten Brüche.



    Autorin
    Stefanie Zweig wurde 1932 in Leobschütz (Oberschlesien) geboren. Im Jahr 1938 zwang die Verfolgung der Nationalsozialisten die jüdische Familie zur Flucht. Sie emigrierte nach Kenia.



    Meinung


    Ein schönes Buch , wie ich finde: nicht nur sprachlich hochwertig, geistreich und teils sehr humorvoll geschrieben, sondern gleichzeitig aufwühlend und sehr, sehr menschlich.


    Stefanie Zweig schreibt über die Familie Sternberg, eine betuchte jüdische Familie, die in der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg ein sorgenfreies Leben in der Rothschildallee Nr. 9 führt. Die Familie lebt assimiliert, was auch bedeutet, dass sie hinter ihrem Kaiser und der Kriegsideologie steht. Sogar ihr ältester Sohn zieht freiwillig an die Front.
    Doch die Geschichte greift nach den Sternbergs, genau wie nach dem Rest der Bevölkerung mit ihen Sorgen und Leiden der Kriegsjahre...


    Es gibt noch drei Nachfolge-Romane:
    Die Kinder der Rothschildallee
    Heimkehr in die Rothschildallee
    Neubeginn in der Rothschildallee


    Sicherlich erzählt die Autorin über ein vielbeschriebenes dunkles Kapitel unserer Zeit, jedoch mit einer, wie ich finde, unvergleichlichen Art, die ihr Buch ausgesprochen lesenswert macht.

  • Die Autorin beschreibt in diesem Buch das Leben der jüdischen Familie Sternberg vom Januar 1900 bis 1917.


    Am Anfang bezieht die wohlhabende Familie des Tuchhändlers gerade die erste Etage ihres Hauses in der Rothschildallee 9. Die bescheidene Hausherrin Betsy muß Personal einstellen und der Sohn Otto darf jetzt nicht mehr mit jedem Kind auf der Straße spielen. Frau Sternberg bekommt im Laufe der Jahre noch 4 Kinder und sie genießen ihr Leben. Während einer Kur in Baden-Baden bricht der Krieg aus. Otto, der älteste Sohn zieht in den Krieg. Für die Familie ändert sich alles. Sie müssen um das Überleben kämpfen, denn es gibt keine Lebensmittel mehr und sind der Judenfeindlichkeit ausgeliefert.

    Die Autorin hat hier Geschichtliches (u.a. Judenzählung) sehr gut mit eingebaut, ansonsten ist es eine Familiengeschichte mit allen Höhe und Tiefen, die sie m. E. sehr gut erzählt. Am Ende gibt es noch eine Überraschung.

    Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen und ich bin jetzt neugierig geworden wie es mit der Familie weitergeht. Ich werde mir deshalb bald den nächsten Band "Die Kinder der Rothschildallee" besorgen.