Hunkeler macht Sachen - Hansjörg Schneider

  • Dies ist der 5. Teil der Hunkeler-Serie!


    Kurzbeschreibung (Buchrücken):
    Es ist früher Morgen, als Kommissär Hunkeler auf seinem Nachhauseweg den alten Hardy auf einer Bank sitzen sieht. Er setzt sich zu ihm und raucht eine Zigarette. Doch der sonst so gesprächige Hardy bleibt unerwartet stumm. Seine Kehle ist eine klaffende Wunde. Medien und Stadtpolizei sind sich rasch einig: Hinter dem Mord steckt eine mafiöse Schmugglerbande aus Albanien. Aber das ist Hunkeler zu einfach - mit seinen eigenen Methoden verfolgt er eine andere Spur. Sie führt ihn ins Basler Rotlichmilieu und in dunkle, unbekannte Abgründe der Schweizer Vergangenheit.


    Autor (Wikipedia):
    Schneider wuchs in Zofingen auf und studierte an der Universität Basel Germanistik, Geschichte und Psychologie. Er promovierte 1966 und arbeitete zunächst als Lehrer und Journalist sowie als Regieassistent am Theater Basel. Schneider hat zahlreiche Theaterstücke sowie Romane und Erzählungen verfasst. In letzter Zeit ist er mit seinen Kommissär Hunkeler-Krimis einem breiteren Publikum bekannt geworden.


    Die Figur des Basler Kriminalkommissärs Hunkeler weist autobiografische Züge auf: Hunkeler wie Schneider sind in Aarau geboren und leben nun im Basler Ring-Quartier, wo sie die gleichen Stammlokale besuchen. Weiter teilen sie auch ihre linksliberale Gesinnung und einen ausgeprägten Hang zum genauen Beobachten und Beschreiben. Anders als Hunkeler ist Schneider seit 1997 verwitwet.


    Meine Meinung:
    Ich habe das Buch vor einigen Jahren zum Geburtstag geschenkt bekommen. Damals hat es mich nicht gross interessiert und schon bald habe ich vergessen, dass ich es überhaupt besitze. Nun beim SUB-Abbau habe ich es weit unten wieder entdeckt und hat mich nun angesprochen. Ich wurde nicht enttäuscht...


    Bereits in den ersten Sätzen wird mir klar, dass dieses Buch in einem Quartier spielt, das mir sehr bekannt ist. Die Tatsache, dass ich jeden Ecken, jede Bank und jedes Lokal kannte, erweckte ein ganz neues unbeschreibliches Gefühl und erleichterte es mir, sofort in die Geschichte zu finden. Die Geschichte spielt sich natürlich nicht nur in diesem Quartier ab und andere Orte waren mir völlig unbekannt. Es war jedoch schön, sich bei gewissen Schauplätzen schon "auszukennen".


    Wie in der Kurzbeschreibung schon erwähnt wurde, findet der Protagonist Hunkeler seinen Bekannten tot auf. Bald wird ihm klar, dass dieser Mord etwas mit dem Mord zu tun haben könnte, an dem er bereits ermittelt.
    Hunkeler ist eine etwas schrullige Persönlichkeit. Er ist auf dem Land aufgewachsen und man erfährt, dass er sich in Basel immer noch nicht ganz heimisch fühlt, obwohl er schon längere Zeit dort wohnhaft ist. Auch unterscheidet er sich von seinen Kollegen, die mit ihm an dem Fall arbeitet. Er hat seine eigenen Ermittlungsmethoden, welche ihn auch immer mal wieder in heikle bzw. peinliche Situationen führt. Deswegen wird er auch kurzfristig beurlaubt. Aber er vertraut auf seine Eingebungen und kann der Polizei eine heisse Spur liefern.


    Der Krimi kommt ohne grosse Action aus, was mir persönlich sehr gut gefällt. Thematisiert werden unter anderem der Umgang mit Minderheiten und "Randgruppen" der Gesellschaft. Interessant war auch, wie Hunkeler mit seinen Mitmenschen umgeht. Vor allem seine abendlichen Besuche der Restaurants und Bars mit den Diskussionen seiner Saufkumpanen (ich persönlich habe nicht gedacht, dass es so etwas in der Stadt noch gibt).


    Ich würde das Buch jedem empfehlen, der ein Fan von eher ruhigen Krimis ist. Auch Fans von Basel und der Dreiländerregion könnte dieses Buch gefallen.


    Dies war mein erster Hunkeler, ich werde mir aber sicher noch die anderen Bücher der Reihe zu Gemüte führen.


    Die Hunkeler-Serie:
    Silberkiesel, 1993
    Flattermann, 1995
    Das Paar im Kahn, 1999
    Tod einer Ärztin, 2001
    Hunkeler macht Sachen, 2004
    Hunkeler und der Fall Livius, 2007
    Hunkeler und die goldene Hand, 2008
    Hunkeler und die Augen des Oedipus, 2010