Narrenspiel - Franziska Steinhauer

  • Klappentext:


    Nach dem Abpfiff eines Fußballspiels des heimischen FC Energie Cottbus bleibt ein Toter im Stadion zurück. Hans-Jürgen Mehring, Inhaber einer kleinen Spedition, wurde durch einen noch in der Wunde steckenden Vorbohrer tödlich verletzt. Bei der Obduktion wird zusätzlich eine Vergiftung festgestellt. Der Tod Mehrings wäre also nur eine Frage der Zeit gewesen. War der Mörder unter Zeitdruck geraten? Oder hatten es verschiedene Täter auf Mehring abgesehen? Und welche Rolle spielt die neuen Sekte »Mind Watchers«, die zum Zeitpunkt des Mordes vor dem Stadion gegen das Spiel demonstrierte? Fragen über Fragen - und ein verzwickter Fall für Hauptkommissar Peter Nachtigall und sein Team.


    Meine Meinung:


    Für mich war es das erste Buch von Franziska Steinhauer - und auch das erste mit Peter Nachtigall. Immerhin hat es mir so gut gefallen, dass die anderen erst mal auf den WZ gehüpft sind, möchte doch wissen, wie es mit dem sympathischen Ermittler weitergeht. Auch der Krimi hat mir gut gefallen, eigentlich hat man bis zum Schluß gerätselt, ob es nun das Offensichtliche war oder doch nicht *g*.


    Jürgen Mehring wird beim Fußballspiel erstochen, unbemerkt im Torjubel und in der Menge. Bei der Suche nach einem Motiv für den Täter blickt Peter Nachtigall in die Abgründe menschlichen Verhaltens, Motive finden sich zuhauf, man mag gar meinen, Jürgen Mehring ist der meist ungeliebteste Mensch überhaupt. In einem sind sich alle klar, die ihn kannten - er war ein Schwein. Aber durch akribische Ermittlungnen schafft das Team es, die Täter einzugrenzen, bis es bei einem Konzert von Rosenstolz zu einem atemraubenden Showdown kommt.


    Sadismus, Psychoterror, Homosexualität - nur ein paar der Dinge, die Franziska Steinhauer in dem Buch unterbringt. Dazu noch die komische Sekte der Mind Watchers, die auf den Verzicht aller neuartigen Technologien pochen und von den Eltern fordern, sich wieder mit ihrem Nachwuchs zu beschäftigen. Aber mal ganz ehrlich - will der Nachwuchs das überhaupt? Und wird er nicht eher zum Außenseiter, wenn er noch nicht mal ein Handy haben darf, von Gameboy und Spielekonsolen mal ganz abgesehen? Vorstösse dieser Art wird es wohl immer geben - aber zum Glück bleibt es wohl immer noch in der Hand der Eltern, wieviel sie wirklich erlauben, Übertreibungen in dieser Hinsicht wird es auch immer geben. Genau wie zum Gegenteil, komischerweise strebt nie jemand nach dem gesunden Mittelmass *g*. Davon abgesehen ist Jürgen Mehring aber höchst unsympathisch, seine Familie verhält sich auch nicht gerade sehr kooperativ und macht sich höchst verdächtig. Zusätzlich ist sein Körper auch noch voll mit Rattengift, lange gelebt hätte er eh nicht mehr. Bei Rattengift denkt natürlich jeder sofort an die Ehefrau - die traditionelle Mordmethode. Aber ist das wirklich so einfach und offensichtlich?


    Zudem geht es auch noch im Privatleben von Peter Nachtigall weiter, seine Ex steht auf einmal auf der Matte, wobei seine derzeitige abweisend reagiert. Diese Probleme überschatten auch noch den Fall,



    Das Ende fand ich gelungen und verständlich, allerdings hinterlässt es auch Zweifel an der Entscheidung Nachtigalls. Aber das muss jeder für sich selber entscheiden, ob er auch so entschieden hätte. Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, irgendwann werde ich bestimmt auch ein weiteres von ihr lesen.


    LG
    Patty