Nachtexpress - Ursula Sternberg

  • Nachtexpress von Ursula Sternberg


    Kurzbeschreibung
    Ein Obdachloser wird schwer misshandelt im Nachtexpress aufgefunden und liegt seitdem im Koma. In derselben Nacht verschwindet die Essener Schülerin Bella spurlos. Als Ermittlerin Toni Blauvogel gebeten wird, das Mädchen zu suchen, weiß sie zunächst nicht, wo sie anfangen soll. Im Umfeld des Mädchens lassen sich keine Hinweise darauf finden, was mit ihr passiert sein könnte. Allerdings halten Bellas drei Freundinnen mit etwas hinter dem Berg, da ist sich Toni sicher. Doch erst ein Schulaufsatz, den Bella kurz vor ihrem Verschwinden geschrieben hat, bringt Toni auf die richtige Spur: Bellas Verschwinden und der Fall des misshandelten Mannes im Nachtexpress haben nämlich einiges miteinander zu tun.


    Über den Autor
    Ursula Sternberg wurde 1958 in Duisburg geboren und wuchs in Frankfurt auf. Zum Lehramtsstudium Kunst und Geschichte kehrte sie nach Duisburg zurück und wechselte anschließend in die IT-Branche. Seitdem arbeitet sie als Anwendungsentwicklerin. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Katzen in Essen.


    Meine Meinung:
    Gute Krimikost in der ich mich sofort heimisch gefühlt habe. Heimisch gefühlt deshalb, weil die Geschichte mitten im Ruhrgebiet spielt (Essen) und ich mein ganzes Leben dort verbracht habe (zwar in Bochum und Herne aber egal).
    Zum Krimi selbst sei gesagt: die Personen kommen sehr lebensecht rüber, wenn auch alles etwas knapp gehalten ist. Das ganze Buch ist leider nur 205 Seiten lang (und darin ist bei mir noch eine Leseprobe eines weiteren Krimis hinten) und ich hätte es sehr gerne ausführlicher und länger gehabt. Allerdings fesselte mich der Fall dann doch. Ob es allerdings wahrscheinlich ist das die Personen einer Möchtegern-Privatdetektivin Termine und Auskünfte geben sei dahingestellt...... ich würde da ja nix sagen wo ich das nicht muß (aber ich bin ja auch entsetzt das die Leute in den Büchern bei der Polizei sich ständig um Kopf und Kragen reden, wo dir jeder Anwalt sagt das man gefälligst das Maul halten soll um sich nicht in irgendwas zu verstricken und man auch gerade wenn man nichts gemacht hat eben die Klappe halten soll - dazu hat man ja schliesslich das Recht..... aber okay, wo käme dann im Krimi die weitere Handlung her :lache ).
    Schön und gut dargestellt wurde die Kälte und Brutalität der Täter, die Lebenssituation von Lasse, Bodo und Co. und die oberflächliche Freundschaft der Mädchen. Das alles kam sehr realistisch rüber. Aber wie gesagt: ausführlicher wäre sicher kein Fehler gewesen. (Oder doch??? Ich weiß nicht, ICH lese gerne tiefere Beschreibungen und mehr Hintergrund..... andere aber vielleicht nicht).
    Ich würde allerdings gerne wieder einen Fall aus meiner Gegend lesen, denn das hat schon sehr viel ausgemacht das mir das Buch gefallen hat. Gute Frage allerdings ob es auch "Auswärtigen" gefällt , zumal bei denen der Bonus des Heimatgefühls ja wegfällt und es ansonsten nicht sehr ausführlich ist.... ich würde es trotzdem mal auf einen Versuch ankommen lassen, wenn man gerne Krimis liest, die vom Geschehen her realistisch rüberkommen (einzig mit der Haupt"ermittlerin" hab ich da so meine Probleme, da ich nicht glaube das so eine Normal-Person wie Du und ICH an Infos käme und damit durch- und weiterkäme).
    Ich würde sagen: eine Krimi-Geschichte aus dem Ruhrgebiets-Alltag für zwischendurch, aber nichts was man jetzt sozusagen zu Tode analysieren sollte ;-).
    Irgendwie: einfach und bodenständig wie die Menschen in meinem "Pott".

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Hört sich sehr interessant an. Danke für die Rezi. Den Titel werde ich dann mal im Auge/im Hinterkopf behalten. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.