Eitel bin ich im höchsten Grade – Reinhard Griebner

  • BK Verlag
    Taschenbuch: 192 Seiten
    Umschlaggestaltung von Uwe Häntsch


    Kurzbeschreibung:
    Der Roman folgt nicht nur der Biografie des Freiherrn von Knigge (1752–1796), sondern stellt dem tradierten Bild vom »Benimm Apostel« den Querdenker Knigge entgegen. Wer weiß schon, dass der schmächtige, kränkelnde Mann mit den blauen Augen und dem langen Kinn ein kompromissloser Aufklärer und in den Augen der Obrigkeit gar ein »Revolutionsprediger« war.
    Sein Credo: Jeder Mensch gilt in dieser Welt nur so viel, als wozu er sich selbst macht.
    Erzählt werden Begebenheiten aus den Jahren 1787 bis 1790. Griebner will seinen Lesern, vor allem jungen Menschen, Adolph von Knigge nahe bringen, der sich im 18. Jahrhundert wie kaum ein Zweiter in den Braunschweig-Lüneburgischen Kurlanden um die Formulierung und Vermittlung bürgerlicher Grundwerte verdient gemacht hat. Die Geschichte spielt in Hannover, Braunschweig, Hamburg und Bremen.
    Knigge ist in Bredenbeck/Deister geboren und liegt im Bremer Dom begraben.


    Über den Autor:
    Reinhard Griebner, geb. 1952 in Görlitz; lebt in Berlin. Studium der Kulturwissenschaft und Journalistik. Nach 1989 Deutscher Fernsehfunk, Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg, bis 2010 Rundfunk Berlin-Brandenburg. – Freier Autor. Schreibt Erzählungen, Hörspiele, Kinder- und Jugendbücher. Letzter Preis: »Goldenes Kleeblatt gegen Gewalt«, Burgenland 2010.


    Mein Eindruck:
    Obwohl der Roman bei einem kleinen Verlag erscheinen ist, macht er insgesamt einen äußerst guten Eindruck, angefangen vom Schriftbild und Cover bis hin zur sorgfältigen Recherche des Autors.


    Knigge kennt eigentlich jeder, aber wer weiß schon wirklich viel von dem berühmten Freiherr Adolph von Knigge und seinem Werk und Wirken.
    Man beachte dabei auch den Untertitel des Buches: Verbrieftes und Vermutetes aus dem Leben des Adolph von Knigge.


    Dieser Roman erzählt vollkommen unverkrampft und dabei in der Sprache dieser Zeit (1787 – 1796) aus der Sicht eines Freundes und Begleiters des Freiherrn.
    Die gewählte Ich-Perspektive ist so, dass der junge Mann, der Knigges Erlebnisse begleitet und erzählt, sehr bewundert und loyal von Knigge berichtet. Der Autor ist aber so geschickt, manche Skurrilität und Eigentümlichkeit des Freiherrn auf augenzwinkernde Art zu enthüllen.
    Dennoch beginnt man als Leser bald, die Bewunderung und Sympathie für den Aufklärer Knigge zu teilen, wenn man ihn auf seinen Reisen durch Hannover, Braunschweig, Hamburg und Bremen begleitet.


    Viele Details werden sehr gut eingebunden. Neben Knigge treten auch noch andere historische Persönlichkeiten kurz auf, zum Beispiel Klopstock.


    Die Sprache ist der Zeit angepasst, und dennoch gut und vergnüglich lesbar. Es hat mich sehr begeistert, altmodische Redewendungen oder kaum noch gebräuchliche Wörter in diesem Buch in großen Massen zu finden.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Dieser Roman erzählt vollkommen unverkrampft und dabei in der Sprache dieser Zeit (1787 – 1796) (...)
    (...)
    (...) altmodische Redewendungen oder kaum noch gebräuchliche Wörter in diesem Buch in großen Massen zu finden.


    Oh je, ich glaube, das muß ich lesen. Danke für die Rezi, ich mach mich mal auf die Suche nach dem Buch. Ich lese gerade eines, welches um 1883 entstanden ist; es geht doch nichts über diese wunderbar altmodische Sprache.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")