John Carter - Zwischen zwei Welten

  • Der Film: Auf der Flucht vor sowohl der US-Kavallerie als auch einiger Indianer versteckt sich der Goldsucher John Carter in einer Höhle, wo er auf eine Art seltsamen Mönch trifft, welcher ihn zu erstechen versucht.
    Ist echt nich sein Tach....


    Mithilfe eines dem Mönch entwendeten Schmuckstücks teleportiert sich Carter auf den Mars, wo er den grünen Tharks in die Hände fällt, Wesen auf zwei Beinen, aber mit vier Armen - am kalten Buffet ein unschlagbarer Vorteil!


    Auf dem Mars herrscht Krieg. "Der Böse" wurde von den Möchtypen mit einer alles vernichtenden Waffe ausgestattet und bedroht nun die Stadt Helium, deren Prinzessin John Carter retten kann und mit ihr und einer der Tharks flieht er in die Wüste um.... ist auch egal, aber die Landschaftsaufnahmen sind wirklich großartig.
    Es wird noch recht viel rumgerannt und gekämpft, und dann ist der Film (fast) schon vorbei.


    Mein Verriss: Bevor Edgar Rice Burroughs mit "Tarzan" seine bekannteste Figur schuf erfand er im Jahre 1912 John Carter, Gentleman aus Virginia und Bürgerkriegsveteran, den es auf den Mars verschlägt, wo er allerlei aufregende Abenteuer zu bestehen hat.


    Burroughs legte mit "Princes of Mars" einen furiosen phantastischen Abenteuerroman vor, welcher für mich bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat, er wirkt immer noch frisch und aufregend, einer jener zeitlosen "Jungs-Klassiker", die auch nach 100 Jahren zwar oft kopiert, aber nie erreicht geschweige denn übertroffen wurde.


    Mann hätte dieses Buch gut verfilmen können - leider hat man sich anders entschieden.
    Anstatt nun die grandiose und abwechslungsreiche Story von Burroughs zu verfilmen haben sich die Macher dazu entschlossen, sich eine hanebüchene neue Geschichte einfallen zu lassen, zusammengeklaubt aus den John Carter-Romanen und einigen vollkommen überflüssigen eigenen Ideen. (Wozu bloß, Burroughs hat doch eine tolle Geschichte erfunden?)


    Das alles wäre vielleicht zu verschmerzen, wenn die Umsetzung wenigstens gelungen wäre...


    Nun, sie ist es nicht!


    Der Hauptdarsteller hat die Ausstrahlung einer Pellkarttoffel und passt damit super zur weiblichen Hauptrolle, die sogar von einer Dose Erbsen an die Wand gespielt worden wäre (deshalb kommen im ganzen Film keine Konserven vor)


    Nur die Landschaftsaufnahmen - mit Musik unterlegt - ohne die Darsteller wären sicherlich ebenso spanned wie der Film mit den Knallchargen.
    Wo die hunderte Millionen Dollar geblieben sind, die für diesen Film verpulvert wurden, bleibt trotz der zugegeben tollen Tricks und Effekte ein Geheimnis der Filmemacher. Vielleicht war der Wüstensand so teuer....


    Ich bin ein großer Fan von Eddie Burroughs und seinem Werk! Zusammen mit Howard und Haggard zählt er für mich zu den ganz Großen dieser Art von Literatur, die ich für bis heute unübertroffen halte.
    Und das man Bücher dieser Art heute auch gut verfilmen kann zeigt der Film "Solomon Kane", dessen Handlung zwar neu erfunden wurde, der aber trotzdem dem "Geist" der howardschen Vorlage treu geblienben ist.


    Die John-Carter-Romane bieten wirklich alles, was ein aufregender Abenteuerfilm braucht, doch trotz des riesigen Budgets bleibt nichts als eine aufgeblasene Riesenkulisse im Gedächtnis haften.
    Was mir bleibt ist Enttäuschung und auch Wut. Enttäuschung über die verpasste Chance einen tollen Film zu machen, Wut über die (in den Interwievs auf der DVD) Arroganz und Blasiertheit der Filmemacher auf der einen Seite, und dem Wissen das das Scheitern dieses Films eine adäquate Neuferfilmung des Stoffes wohl auf Jahrzehnte verhindert.


    Scheiße auch, was für einen fabelhaften Film könnte man aus dem Buch machen!!!

  • Pellkartoffeln und Erbsen :lache


    Also die Pellkartoffel war ziemlich frisch gekocht möchte sagen, also ziemlich heiß. Erbsen interessieren mich nicht so. Ansonsten hatte ich das Gefühl, dass sich der Film einfach nicht allzu ernst nimmt und in manchen Szenen bewußt auf Übertreibung setzt. Ich hab mich gut unterhalten gefühlt und finde nicht, dass Edgars Werk über Gebühr verunglimpt wurde.


    Die Kampfszenen und die ganze Welt des Mars, besonders die Viecher, fand ich sehr gelungen. Auch die Kultur der Tharks haben sie sehr gut umgesetzt. Ansonsten ist mir vom Buch leider nicht so viel im Gedächtnis geblieben, das ich noch aufzählen könnte, was die Filmemacher verändert haben.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

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    Wenn denn John Carter derart enttäuscht....




    ................ ....empfehle ich als sehenswerte Alternative Jack Carter alias Michael Caine in einer Rolle als kompromissloser Rächer & Stecher:




    ............................................... http://www.amazon.co.uk/Get-Carter-DVD-Michael-Caine/dp/B00004WCMB/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1380102978&sr=8-1&keywords=get+carter



    .................................................http://www.theguardian.com/film/2010/oct/17/get-carter-crime




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  • Hast Du ausser einigen Links auch eine eigene Meinung zu dem Film? Dann mach doch ein neues Thema auf, ich wäre sofort dabei! :wave

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    Ich finde 'Get Carter' wie gehabt sehenswert.



    Reale, triste, schmuddelige Schauplätze im England der frühen 70er Jahre; kein schönes Wetter; kein Happy-End; kein strahlender Held; eine recht originelle Tötungsmethode: einem Mädchen wird gezielt eine Überdosis Heroin gespritzt - und die Leiche dann geschickt auf einer Wiese in der Nähe des Landhauses eines Gangsterbosses platziert, um diesen zu kompromittieren...


    Besser als das spätere Hollywood-Remake.



    Damit ist aus meiner Sicht zu 'Get Carter' genug gesagt. Nicht nötig, zu jedem Buch oder Film einen neuen Thread zu eröffnen.... ..




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