'Die dunklen Farben des Lichts' - Kapitel 17 - 24

  • hihi, Schnatti, das dachte ich auch.
    Aber die wird wirklich so heißen, in Belgien jetzt meine ich. Ist ein Eigenname.
    In Bremen gibt es eine ausländische Bank, da steht oben gaaaanz groß Kredietbank drauf. Das hat mich früher auch immer irritiert.

  • Den Verrat von Verhoeven fand ich sehr berechenbar. :gruebel (Das ist keine Kritik an der Konstruktion des Romans, sondern an Henryiks Naivität)


    Beim Lesen habe ich mich unwillkürlich gefragt, wie viele Fälschungen wohl in Museen hängen und wie viele "Neuentdeckungen" gar keine sind.


    Erst dachte ich, Helene wäre Martha. Jetzt frage ich mich auch, ob ein Verwandtschaftsverhältnis besteht, gesagt wird darüber jedoch nichts. Aber wieder fasziniert mich das Motiv: Henryk erschafft angelehnt an Martha die Frau auf dem Bild. Diese Frau ist jedoch weicher als Martha. Und dann taucht Helene auf, die der Frau auf dem Bild viel mehr im Charakter ähnelt. Eine wunderschöne Verwebung von Traum und Realität. Da bekommt die Kunst des Schaffens einen ganz neuen Anklang.


    Die Geschichte wechselt mittlerweile zwischen ruhigen und extrem spannenden Momenten. Mir ging der Po mit Henryik zusammen auf Grundeis, als er auf der Party so unter die Mangel genommen wird. Henryiks Entwicklung fasziniert mich. Es ist so verständlich, so nachvollziehbar. Das Bedürfnis, zu gelten. Der Wunsch nach mehr davon. Die Spirale der Besessenheit dreht sich.


    Wie lange Staub wohl braucht, bis er richtig dick liegt?


    Wenn man sich für eine Person interessiert, weil diese einer anderen ähnlich sieht ... wen liebt man wohl am Ende? An sich eine philosophische Frage, bei Henryk glaube ich allerdings, dass er wirklich immer mehr Helene an sich sieht.


    Interessant finde ich, dass restaurieren, kopieren und etwas eigenes malen offenbar ganz verschiedene Bereiche sind, die verschiedene Übung und Talente brauchen. Unheimlich wäre es aber schon, wenn man eine Restauration in Auftrag gibt und eigentlich eine Kopie wieder bekommt, weil der Künstler nur das eine kann.


    Gibt es eigentlich wirklich "unschätzbare" Gemälde? Ich vermute nicht, wegen dem Versicherungsschutz. Irgendeine Summe brauchen sie dafür.


    Auf Seite 130/131 gibt es einen Fehler im Satz: " Vielleicht war Verhoeven unschuldig, hatte das Bild versucht zu entsorgen und dann hatte es jemand es gefunden ..." Da ist ein "es" zu viel drin


    Andrea : Kannst du bei ebooks eigentlich selbst entscheiden, wann du eine Art "2. Auflage" machst?


    Auf Seite 131 habe ich mich gewundert, wie lange die Dämmerung wohl dauert, weil Henryk recht lange zu zeichnen scheint. Irgendwann müsste ich das Licht ausgehen.


    Wird bei Vermissagen so sehr gedrängelt? Ich hab mir das immer so vorgestellt, dass über den Abend verteilt Gäste auftauchen. Und dass Museen Vermissagen haben, wusste ich gar nicht. Ich dachte immer, das gibt es nur in Galerien. :gruebel


    Hat die Namenswahl von Martha und Helene eigentlich eine tiefere Bedeutung?


    "Meegeren" musste ich auch erst einmal googlen um zu verstehen, was eine "Meegeren-Fälschung" ist.


    S. 157: "Mit einem Ruck streifte er ihn ab. Lange betrachtete er den formlosen Haufen ..." Da fehlt ein "den" im Satz.


    S.180: "Hübsch sah es aus ..." Soll das "es" oder "er" heißen. "Es" würde ich verstehen, wenn es um das Spiegelbild geht . Aber das geht nicht eindeutig aus dem vorhergehenden Satz hervor.

  • Einen wunderschönen guten Mittag :wave ...


    Zitat

    Original von JASSBeim Lesen habe ich mich unwillkürlich gefragt, wie viele Fälschungen wohl in Museen hängen und wie viele "Neuentdeckungen" gar keine sind.


    Ich habe mal in einem Interview gelesen, dass Scottland Yard schätzt, dass 50% aller weltweit auf dem Markt kursierender Gemälde in Wirklichkeit Fälschungen sind und die Originale in irgendwelchen Kellern reicher Sammler hängen (oder gar nicht existieren). Das fand ich eine gewaltige Zahl.



    Zitat

    Interessant finde ich, dass restaurieren, kopieren und etwas eigenes malen offenbar ganz verschiedene Bereiche sind, die verschiedene Übung und Talente brauchen. Unheimlich wäre es aber schon, wenn man eine Restauration in Auftrag gibt und eigentlich eine Kopie wieder bekommt, weil der Künstler nur das eine kann.


    Ja, die drei Bereiche sind zwar eng verwoben, weil sie alle auf das gleiche handwerkliche Grundgerüst zurückgehen, aber sie sind schon jeweils eigenständig ausgeprägt.
    Also als Basis kann man wohl sagen, sowohl für's Restaurieren als auch für's Kopieren muss der Künstler a) ein ungeheuer guter Handwerker sein (was jetzt die Malerei angeht - also er muss Maltechniken, vor allem auch über mehrere Epochen hinweg, perfekt beherrschen) und b) sich mit Kunsthistorie in diesem spezifischen Bereich hervorragend auskennen. Beide Bereiche erfordern auch ausgeprägtes Spezialwissen im Umgang und Herstellung historischer Malmittel (das geht dann schon in die Chemie rein). Man kann wohl sagen, dass jemand, der hervorragend restaurieren kann, wohl auch in der Lage wäre, zu kopieren, und umgekehrt. Etwas komplizierter wird es, wenn die Fälschung eigenständig sein soll, also keine Vorlage hat, sondern ein eigenes Motiv ist. Das erfordert eine noch viel größere Kunstfertigkeit im reinen Handwerk, noch mehr detailliertes Geschichtswissen über den Maler und seine Epoche, damit das Motiv glaubwürdig wird.
    Etwas Eigenes zu malen ist nun wiederum eine ganz andere Baustelle, denn dafür braucht man zunächst mal eine gute Idee und Inspiration, was zusammengenommen das ergibt, was gemeinhin unter Kreativität läuft. Dann kommt noch die Ausführung hinzu - also die Befähigung, die Idee malerisch ideal umzusetzen. In der modernen Kunst muss dazu der Künstler erstmal nicht malen können (im Sinne von realistischer Malerei, also der Befähigung, Menschen, Tiere, Objekte... realistisch, perspektivisch korrekt, in schöner Lichtstimmung abzubilden), jedenfalls nicht, wenn er abstrakt malt. Natürlich ist es aber von Vorteil, wenn er trotzdem auch das Handwerk beherrscht ;-)



    Zitat

    Gibt es eigentlich wirklich "unschätzbare" Gemälde? Ich vermute nicht, wegen dem Versicherungsschutz. Irgendeine Summe brauchen sie dafür.


    Das stimmt allerdings, es wird ja für die Versicherung immer eine Summe angegeben. Wenn ich mir allerdings die Preise ansehe, die manche Gemälde auf Auktionen erzielen, und die dann ins Verhältnis zu noch berühmteren Bildern setze, wird mir ganz schummrig :grin




    Zitat

    Andrea : Kannst du bei ebooks eigentlich selbst entscheiden, wann du eine Art "2. Auflage" machst?


    Bei diesem einen Buch ja, da habe ich die Rechte selbst in der Hand. Ich denke, ich werde bei Gelegenheit wohl noch mal eine Version 'neu' auflegen, bei der die letzten Fehlerchen draußen sind.
    Trotz Korrektorat und zigmaligem Kontrollieren, es finden sich immer noch welche :/ ... Bei den Büchern, die von mir beim Sieben Verlag erschienen sind, gibt es das Problem ebenfalls, da findet man beim Lesen trotz mehrfacher Korrektoratsrunden durch Dritte immer noch fehlende Wörter oder sonstige kleine Hinkefüße. Doof das. Ich habe es selbst in der Zusammenarbeit mit großen Verlagen - habe jetzt kürzlich eine Druckfahne korrigiert, die als 'fertig' galt und immer noch fünfzehn oder zwanzig Fehlerchen gefunden. Und ich wette, es sind danach immer noch welche drin. Ich bewundere wirklich die Produktionen, die es schaffen, komplett fehlerfrei in Druck zu gehen.



    Zitat

    Wird bei Vermissagen so sehr gedrängelt? Ich hab mir das immer so vorgestellt, dass über den Abend verteilt Gäste auftauchen. Und dass Museen Vermissagen haben, wusste ich gar nicht. Ich dachte immer, das gibt es nur in Galerien. :gruebel


    Auch bei großen Museen gibt's feierliche Ausstellungseröffnungen, die sind allerdings oft geschlossene Veranstaltungen mit nur geladenen Gästen. Bei Vernissagen kenne ich allerdings auch beide Varianten - die mit der Laufkundschaft über den ganzen Abend (eher bei kleineren, unbekannten Galerien), und die mit echtem Programm und viel Gedränge, weil jeder zur Rede und anschließender Buffet-Eröffnung dabei sein will ;)


    Zitat

    Hat die Namenswahl von Martha und Helene eigentlich eine tiefere Bedeutung?


    Ich wähle die Namen ja immer ein bisschen nach Bauchgefühl; bei Helene schwebte mir so halb die schöne Helena aus Troja vor, das erschien mir passend. Martha ist ein alter Name und er klingt für mich auch hart, insofern schien er mir passend für die Frau.

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Aber die wird wirklich so heißen, in Belgien jetzt meine ich. Ist ein Eigenname.


    Ich habs gegoogelt, die heisst wirklich so :-)

    Ich hab' mich verirrt.
    Ich bin dann mal weg, um nach mir zu suchen.
    Sollte ich zurückkommen, bevor ich wieder da bin, sagt mir bitte, ich soll hier warten!