Flavia de Luce 4: Vorhang auf für eine Leiche - Alan Bradley

  • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
    Verlag: Penhaligon Verlag (22. Oktober 2012)
    ISBN-13: 978-3764530983
    Preis Gebundene Ausgabe: Euro 19.99
    Preis Kindle E-Book: Euro 15.99


    Autor


    Alan Bradley wurde 1938 geboren und ist in Cobourg in der kanadischen Provinz Ontario aufgewachsen. Nach einer Karriere als Elektrotechniker, die schließlich in der Position des Direktors für Fernsehtechnik am Zentrum für Neue Medien der Universität von Saskatchewan in Saskatoon gipfelte, hat Alan Bradley sich 1994 aus dem aktiven Berufsleben zurückgezogen, um sich nur noch dem Schreiben zu widmen. "Mord im Gurkenbeet" ist sein erster Roman und der in England, USA und Kanada bereits viel umjubelte Auftakt zur Serie um die außergewöhnliche Detektivin Flavia de Luce. Alan Bradley lebt zusammen mit seiner Frau auf Malta.


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    Kurzbeschreibung/Klappentext


    Ein buchstäblich filmreifer Mordfall!
    Flavia de Luce und ihre Familie stehen kurz vor dem finanziellen Ruin. Da tut sich plötzlich eine unverhoffte Geldquelle auf: Eine Filmcrew will ihren Familiensitz für Dreharbeiten nutzen. Vom Glamour angelockt, strömen Schaulustige nach Buckshaw, um den Star des Ensembles zu sehen, die berühmte Diva Phillys Wyvern. Doch der Abend nimmt eine schreckliche Wendung: Eine Leiche wird gefunden – erdrosselt mit einem Filmstreifen. Zu allem Überfluss ist Buckshaw durch einen tosenden Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten. Der findigen Hobbydetektivin Flavia ist klar: Der Täter muss sich unter den Gästen befinden. Unverzüglich beginnt sie mit ihren Ermittlungen und gerät dabei selbst ins Visier des skrupellosen Mörders …


    Meine Meinung



    Morgen, Kinder, wird’s was geben,
    Morgen werden wir uns freun;
    Welch ein Jubel, welch ein Leben
    Wird in unserm Hause sein!
    Einmal werden wir noch wach,
    Heisa, dann ist Weihnachtstag!


    Es ist Winter geworden in Bishop's Lacey und über Nacht ist schöner, frischer Schnee gefallen. In den letzten Tagen hat es übermässig viel von der weissen Pracht gegeben und der beissende und alles lähmende eisige Nordwind hat ihn zu hohen Schneewehen aufgetürmt. Die Stimmung in Buckshaw ist ebenso frostig wie das garstige Wetter. Das gilt nicht nur für Flavia, die mit ihren älteren Schwestern Feely und Daffy in einer Art Dauerfehde liegt, sondern auch für die angespannte finanzielle Lage der Familie de Luce. Um den schwindenden Geldreserven Einhalt zu gebieten, hat Vater Haviland das Anwesen vorübergehend einem Filmstudio vermietet die im Buckshaw einen Film drehen wollen. Irgendeine Landhausschmonzette aber die Hauptdarstellerin ist – jetzt haltet euch fest – Phyllis Wyvern!! Sie ist der berühmteste Filmstar der Welt! Ja, der ganzen Galaxis! Mindestens!


    Die Filmfritzen veranstalten ein Riesentamtam und bringen die ganze vorweihnachtliche Stimmung mit den haufenweisen angekarrten Kisten mit Requisiten und dem Kabelwirrwarr durcheinander. Wenn Flavia nicht in ihren sanctum sanctorum ist, ihrem Allerheiligsten, dem Chemielabor, beobachtet sie interessiert die Filmcrew und das Gewusel das sie veranstalten. Wer die elfjährige kennt, der weiss, dass sie vor nichts und niemand eine Scheu zeigt und so platzt sie mir nichts dir nichts einfach in Phillys Wyverns Zimmer und plaudert mit ihr und schliesst sogar Freundschaft. Sie knüpft auch die Bindung mit Vikar Richardson der die Berühmtheit für eine Wohltätigkeitsaufführung gewinnen kann. So versammelt sich am Abend die ganze Gemeinde vom Bishops's Lacey in Buckshaw und wohnt dem Theaterstück "Romeo und Julia" bei. Draussen fällt still und leise viel Schnee und nach der Vorstellung kann wegen den schneebedeckten und vereisten Strassen niemand nach Hause. So verbringen die Menschen die Nacht notgedrungen im Anwesen de Luce. Flavia, die Nachts durch das Haus trippelt, findet überraschend eine Leiche... an Verdächtigen mangelt es von der Aussenwelt abgeschnittenen Hauses weiss Gott nicht!


    Flavia erweitert in diesem Roman ihr Hobby und Steckenpferd der Gifte mit Sprengstoff und hantiert mit viel Optimismus damit rum. Trotz ihrem umfangreichen chemischen Wissen, ist sie sich nicht sicher, ob es den Weihnachtsmann tatsächlich gibt. Mal ganz ehrlich, wer ist sich diesbezüglich gaaanz sicher? Ihre Schwestern schüren den Zweifel und um der quälenden Ungewissheit ein für allemal den Garaus zu machen beschliesst Flavia den Weihnachtsmann gefangen zu nehmen. Wie sie das neben der Aufklärung des Mordfalls machen will müsst ihr schon selbst nachlesen...


    Ich mag diese Krimiserie rund um die Elfjährige Flavia de Luce, die in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts spielt, ungemein. Ich mag ihre "Hansdampf in allen Gassen und Meister aller Klassen" Mentalität, ihren scharfen Verstand und die beachtliche Fähigkeiten. „Jetzt mach mal halblang, sapperlot! Du weisst genau, dass ich ein absolutes Genie bin!" würde sie mich jetzt unverblümt korrigieren. Ja ja so ist sie die Flavia... selbstbewusst und direkt. :grin Der Autor Alan Bradley bedient sich in diesem 4. Fall dem genau gleichen Aufbau wie in den ersten drei Büchern. Eine Prise Miss Marple und Agatha Christie und eine umwerfende Protagonistin. Ich hab schon beim dritten Band bemängelt, dass eine Veränderung der Serie ungemein gut tun und sie neu beleben würde. Ich vermisse den Esprit, den Sprachwitz und den Schwung des ersten Falles. Ich hoffe stark, dass der Autor beim nächsten Band irgendwas verändert, sonst verlieren die Geschichten so langsam aber sicher ihren Reiz und in mir einen treuen Leser. Den nächsten Band werd ich mir aber ganz sicher noch kaufen.


    Liebe Flavia, mach einfach weiter, Mädel. Verhalte dich ganz natürlich, ganz so als wären wir Leser gar nicht da! Ach, und ganz frohe Weihnachten und möge der Weihnachtsmann Dir die gewünschten Geschenke bringen! Von mir gibts diesmal nur 7 Punkte.

  • Lange habe ich auf die Taschenbuchausgabe gewartet... aber als ich dann merkte, dass die Geschichte zu Weihnachten spielt, habe ich mir das alljährliche Flavia-Vergnügen für diese Tage aufgehoben.


    Auch dieses Mal fand ich Flavia bezaubernd und hätte sie als "Mami" das ein oder andere Mal gern in den Arm genommen.
    Der Schreibstil ist wirklich gut, leider schwächelte die Story diesmal etwas vor sich hin.
    Aber mir persönlich geht es auch meist gar nicht um die Fälle, sondern um die Hauptperson und all die Figuren drum herum.


    8 Punkte für Flavia 4.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“