Sprung in die Tiefe – L.A. Fortride

  • Label: Trigaton
    Regie: Dominik Walerspiel


    Über die Autorin laut dem Lexikon der deutschen Krimi-Autoren:
    L. A. Fortride, die in Wirklichkeit Liselotte Appel geheißen haben soll, ist 1921 in Frankfurt geboren. Sie war Dolmetscherin, Sekretärin und Korrespondentin, bevor sie sich der Schriftstellerei zuwandte.
    Mit ihrem ersten Kriminalroman DIE WOHNUNG GEGENÜBER, für den sie den "Edgar Wallace Preis" 1963 erhielt, schrieb sie den ersten einer Reihe von Kriminalromanen im deutschen Ambiente, in denen die traditionelle Krimimuster und Motive aus Gesellschaftsromanen zu unterhaltsamer Genreliteratur verarbeitete.


    Sprecher:
    Gerhard Just
    Johanna Aust
    Fred C. Siebeck
    Peter Höfer
    Klaus Ponto
    Uta Rücker
    Marianne Simon
    Karl Ebert (Erzähler)


    Mein Eindruck:
    Diese Hörspiel ist an die 50 Jahre alt, schätze ich. Die literarische Vorlage ist 1957 im Rufer-Verlag erschienen.


    Der Fährmann Thormann sieht eine Person von einer Brücke springen. Er zieht den Selbstmordkandidaten aus dem Wasser und stellt fest dass es sich um eine Frau handelt.
    In einer Rückblende wird das Motiv des Selbstmordversuchs erläutert.
    Die Krankenschwester Annemarie hatte eine unglückliche Beziehung zu einem Arzt, Dr.Wolff. Doch der löst die Verlobung und Annemarie ist verzweifelt.
    Annemarie fühlt sich außerdem schuldig an dem Tod einer Patientin, die sie behandelte. In ihrem Zustand der Verstörung hat sie im Moment der Unachtsamkeit der Frau eine tödliche Dosis verabreicht und stand dafür vor Gericht.
    Diese Art der Erzählform bestimmt die Atmosphäre stark mit. Es hat etwas von einer Beichte.


    Wenn man zuerst vermutete, dass es sich um ein Kriminalhörspiel handelt, merkt man dann, dass es um eine zweite Chance nach einer Verzweiflungstat geht.


    Gerade wegen dem Alter fand ich das Hörspiel reizvoll zu hören, es wirkt wie ein alter deutscher Filmklassiker. Die Handlung hat am Anfang etwas von Siegfried Lenz, später einem Hauch von Stefan Zweig. Keine schlechte Mischung, obwohl das Ergebnis natürlich diesen großen Vergleichen nicht ganz standhalten kann..