Benjamin Kunkel - Unentschlossen

  • Random House Audio
    4 CDs, ca. 280 Minuten Laufzeit
    gekürzte Lesung


    Kurzbeschreibung:


    Der 28-jährige Dwight Wilmerding ist ein unentschlossener Träumer. Der ehemalige Philosophiestudent lebt ein komfortables leidenschaftsloses Leben in Manhattan, sieht fern, nimmt Drogen und jobbt im Callcenter des Pharmakonzerns Pfizer. Sein Leben ändert sich erst durch den Verlust des Jobs und ein Medikament namens „Abulinx“, das seinen Neurotransmittern auf die Sprünge hilft…


    Meine Meinung:


    Ich kann mich den Eulen-Rezensionen zum gedruckten Buch anschließen, die ja nicht allzu gnädig ausgefallen sind. Auch das Hörbuch vermag nichts an der Tatsache zu ändern, dass hier eine langweilige, banale und nicht im Mindesten strukturierte Geschichte erzählt wird, bei der der Autor wohl selbst nicht so genau wusste, wohin die Reise eigentlich gehen soll.


    Der Anfang ist ja noch ganz in Ordnung, als es dann allerdings nach Ecuador ging und die ausschweifenden philosophischen und sozialkritischen Passagen überhand nahmen, wurde es mühsam. Auch wird vieles angedeutet (etwa das latent inzestuöse Verhältnis von Dwight zu seiner Schwester Alice), ohne am Ende noch einmal aufgegriffen zu werden.
    Die „Psychoanalyse-Sitzung“ mit Alice als Möchtegern-Therapeutin und Dwight als Klient ist so schlecht, dass es eigentlich schon wieder witzig ist. Überhaupt sind die Dialoge in diesem Hörbuch größtenteils unfassbar unglaubwürdig, ob es sich mit der Drogenpassage ähnlich verhält, kann ich ob fehlender eigener Erfahrungen nicht beurteilen.


    Der sattsam bekannte Sprecher Christian Ulmen trug auch nicht zu meinem Amüsement bei, freilich ohne etwas dafür zu können – ich mag seine Stimme ganz einfach nicht, war aber neugierig auf dieses Hörbuch.


    Kurz gesagt: ein schwaches Hörbuch, mit einem völlig unverständlichen „Kult“-Attribut beworben.