Matt Ruff - G.A.S. Die Trilogie der Stadtwerke

  • Titel im Original: Sewer, Gas & Electric. The Public Works Trilogy


    Kurzbeschreibung:


    Im Jahr 2023 wird hoch über den Schluchten Manhattans an einem neuen Turm zu Babel gebaut, der nach dem Willen seines Schöpfers, des visionären Trillionärs Harry Gant, die menschliche Fähigkeit zum Träumen bezeugen soll. Währenddessen gehen tief unten merkwürdige Dinge vor.


    Im Kanalisationssystem der Stadt treibt Meisterbrau, ein mutierter weißer Hai, sein Unwesen, und beinahe fällt ihm Gants Exfrau Joan unterhalb des Times Square zum Opfer. Doch das ist nicht die einzige Aufregung für Joan. Sie wird beauftragt, den Mord an dem Tycoon Anderson Teaneck aufzuklären. Der Verdacht fällt auf nicht-menschliche Wesen ...


    Eine gelungene Mischung aus Fantasy, Science-Fiction, Thriller und Comicroman


    Meine Meinung:


    Von Matt Ruff durfte ich bereits zwei sehr gute Bücher (“Ich und die anderen”, “Fool on the hill”) lesen und ging dementsprechend mit hohen Erwartungen an “G.A.S.” heran – die auch nicht enttäuscht wurden.


    Ruff schüttet ein Füllhorn an phantastischen Einfällen und Geschichtchen über den Leser aus, fährt eine ganze Armada an Figuren auf, springt munter von Schauplatz zu Schauplatz und dies alles, ohne den Leser in Verwirrung zu stürzen.


    Der Roman – eine Mischung aus Fantasy und Science-Fiction – ist in der Taschenbuchausgabe 622 Seiten stark, enthält aber nur einige wenige langatmige Passagen: nämlich dann, wenn es philosophisch wird. Ansonsten geht es mit der Handlung und den tollen, witzigen Einfällen Schlag auf Schlag, beinahe wie in einem Comic, was auch dafür sorgt, dass man gefesselt und gebannt immer noch ein Kapitel und noch ein Kapitel weiterliest.


    Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm zu lesen, warmherzig, unterschwellig ironisch und mit einigem Humor angereichert. Wer jetzt wissen will, was es mit „Elektro-Negern“ und dem U-Boot „Yabba-Dabba-Doo“ auf sich hat und gern phantasievolle Geschichten mit leichtem Sci-Fi-Einschlag liest, der kann getrost zugreifen.


    Einen Punkt ziehe ich allerdings ab für das Ende: der finale Showdown war mir zu bombastisch und übertrieben, konnte den guten Gesamteindruck aber nur marginal schmälern.