Ellen Berg - Den lass ich gleich an

  • Kurzbeschreibung:


    Nimm zwei … Die alleinerziehende Fotografin Lulu hat völlig vergessen, wie es sich anfühlt, nicht nur Mutter, sondern Frau zu sein. Und dann mischt sich auch noch ihre Mutter ein und bucht für Lulu und ihre Tochter Lotte ungefragt einen Urlaub in einem Pauschalparadies auf Mallorca: für Familien ein Traum, für eine Mutter mit Kind ohne Mann leider die Hölle. Hier lernt sie Alex kennen, der es wert scheint, der Männerwelt noch eine letzte Chance zu geben – und dem sie sicherheitshalber vorenthält, dass es sie nur im Paket mit Lotte gibt. Aber was stimmt nicht mit Alex, dass er in den besten Momenten immer verschwindet? Verbirgt er etwas vor ihr? Und wie zum Teufel verheimlicht man eine achtjährige Tochter?


    Über die Autorin:


    Ellen Berg, geboren 1969, studierte Germanistik und arbeitete als Reiseleiterin und in der Gastronomie. Heute schreibt sie und lebt mit ihrer Tochter auf einem kleinen Bauernhof im Allgäu.. Ihr ersten beiden Romane "Du mich auch. Ein Rache-Roman" und „Das bisschen Kuchen“ waren große Erfolge. Ihr neuer Roman „Den lass ich gleich an. (K)ein Single-Roman“ erschien im Herbst 2012.



    Meinung zum Buch:



    Lulu ist selbstständige Fotografin und alleinerziehende Mutter der achtjährigen Lotte. Nahe der 40 versucht Lulu doch noch ihr Herzblatt zu finden. Doch sobald Lotte ins Spiel kommt, nehmen potenzielle Herzblätter Reiß aus.
    Lulu ist frustriert, überarbeitet und mit einer Mutter wie Gill gestraft. Gill, ihre verwitwete Mutter, besteht darauf, dass sie als junggeblieben, unternehmenslustig und keinesfalls als Oma bezeichnet wird. Als Gill jedoch Lulu kurz vor einem Zusammenbruch erwischt, spendiert sie ihr einen Urlaub. Klingt toll, ist es aber nicht, da Lulus Mutter in einem Familienhotel gebucht hat. Trotzdem tritt Lulu zusammen mit Lotte die Reise an, auch wenn es sie schon vor den ganzen glücklichen Familien graut.


    Lotte ist glücklich über den Urlaub und findet im Juniorclub schnell Freunde. Lulu macht sich auf ein paar langweilige Tage am Strand gefasst, aber dann trifft sie Alex. Alex entspricht sofort Lulus Vorstellung von einem Traummann und da Lotte ja eh im Juniorclub ist, verschweigt sie Alex Lotte erst einmal.
    Aber dann häufen sich die Vorfälle, wo Alex plötzlich ohne Vorwarnung verschwindet. Als ihre Mutter Gill noch im Hotel auftaucht, ist das Chaos perfekt. Lulu schreit um Hilfe und diese kommt in Form ihrer besten Freundin Sabrina.


    Gemeinsam versuchen sie der Lage Herr zu werden und herauszufinden, was mit dem Traummann Alex nicht stimmt…
    Das Cover passt optisch zu beiden anderen Büchern der Autorin und zeigte eine Frau und einen Mann auf der Straße. Der Zusammenhang zur Geschichte erschließt sich mir nicht. Einzig Gill könnte man mit viel Mühe in die abgebildete Frau rein dichten. Für sich gesehen ist das Cover ansprechend und lädt zum Lesen einer komisch-unterhaltsamen Geschichte ein. Insofern passt es wieder.


    Die Autorin schreibt flüssig, witzig und unterhaltsam. Die Geschichte selbst erlebt der Leser als Unbeteiligter Begleiter von Lulu.
    Beginnt die Geschichte gemächlich bei der Vorstellung von Lulu, ihrer Arbeit und ihrem Umfeld, so nimmt sie spätestens ab der Mitte des Buches deutlich an Fahrt auf und man kann das Buch praktisch nicht mehr zur Seite legen.


    Das Grundgerüst der Geschichte war für mich vorhersehbar, hat mich allerdings nicht weiter gestört, da mich interessierte, wie handeln bzw. reagieren die Protagonisten und welche unvorhergesehenen Wendungen gibt es? Welchen Weg nimmt die Geschichte?
    Die Protagonisten sind von Anfang an sympathisch und plastisch. Gerade Lulu sprüht vor Witz und Selbstironie, wobei sie auch zu Beginn recht melancholisch und bedrückt ist.


    Die Geschichte ist zwar in sich abgeschlossen, jedoch könnte ich mir eine Fortsetzung vorstellen. Gerade das Ende lädt zum Weitersinnieren ein und lässt Raum für eine Fortsetzung.



    Fazit:


    Ein unterhaltsames Buch über Singlefrauen mit Kind, Urlaub und den ganzen Verwirrungen, die entstehen, wenn man besagtes Kind verschweigt.

  • Vielen Dank für die Rezi! Mir hat das Buch auch sehr gefallen, deshalb kann ich deine Beschreibung voll und ganz unterschreiben. Um ein Haar hätte ich das Buch nicht gelesen, weil mich das Cover abgeschreckt hat. Es vermittelt den (völlig falschen) Eindruck, es würde sich um eine etwas bieder geschriebene Liebesgeschichte um eine ältere Dame handeln. Die Titelbilder von Ellen Berg sind alle so ähnlich gezeichnet und durchaus witzig, ich finde aber, sie passen nicht zum flotten Schreibstil der Autorin. Ansonsten: beide Daumen hoch. :wave