Inhalt:
Nachdem es den Geschwistern Kate, Michael und Emma unter großen Gefahren gelang, in den Besitz des Buches Emerald zu kommen, steht ihnen nun die nächste Suche bevor. Dieses Mal muss das Buch des Lebens, das Buch Rubyn, gefunden und vor dem grässlichen Magnus beschützt werden. Und auch die Suche nach ihren seit zehn Jahren verschollenen Eltern haben die Kinder nicht aufgegeben. Als sie getrennt werden, landet Kate im New York der Vergangenheit und trifft dort auf einen Jungen, der für ihre Zukunft und die ihrer Geschwister von großer Bedeutung zu sein scheint. Michael und Emma hingegen verschlägt es an das Ende der Welt, wo ungeheuerliche Aufgaben und Gefahren auf sie warten. Die Zeit drängt, denn die Feinde sind ihnen dicht auf den Fersen, und auch für Kate ist es von enormer Wichtigkeit dass Michael und Emma das zweite Buch der Chroniken vom Anbeginn finden.
Meine Meinung:
Im zweiten Teil der Chroniken vom Anbeginn entführt John Stephens den Leser von der ersten Seite an wieder in die magische Welt von Kate, Michael und Emma Wibberly. Auch wenn das erste Abenteuer schon eine ganze Weile zurückliegt, findet man doch schnell wieder in die Handlung hinein und ist erneut gefesselt von der Magie, die diese besondere Geschichte ausübt. Die Geschichte braucht etwas Zeit, um in Fahrt zu geraten, am Anfang gibt es einige Längen, doch als diese erst einmal überwunden sind, ist „Das Buch Rubyn“ atemberaubend spannend. John Stephens lässt seine Helden nicht eine Minute zur Ruhe kommen, ständig gibt es neue Gefahren zu überwinden und Rätsel zu lösen. Dass die Geschichte dieses Mal in zwei Erzählstränge, einmal dem von Kate und einmal dem von Emma und Michael, unterteilt ist, trägt ebenfalls zu einer gewissen Rastlosigkeit bei, die diesem Buch zueigen ist. Sehr förderlich für die Spannung, doch manchmal fehlen einfach kleine Pausen zum durchatmen und ENT- spannen.
Bei der Entwicklung seiner Figuren hat der Autor erneut große Kreativität bewiesen. Einige Charaktere sind aus dem ersten Teil bekannt, doch es gibt viele neue Gesichter, mit denen es besonders Kate im New York der Vergangenheit zu tun bekommt. Aber auch Michael und Emma finden diverse neue Weggefährten, die, ebenso wie die Kates´, überwiegend für großen Spaß sorgen und viel Komik in die Geschichte bringen. Die Suche nach dem Buch Rubyn und den Eltern ist gefährlich und beschwerlich, doch die neuen Freunde der Kinder sind immer wieder für Lacher gut.
War es in „Emerald“ noch sehr leicht, die einzelnen Figuren in „gut“ oder „böse“ einzugruppieren, fällt dies in diesem zweiten Teil schon deutlich schwerer. Die Geschwister bringen immer mehr Licht ins Dunkle, was das Verschwinden ihrer Eltern und die Suche nach den Büchern der Chronik angeht, und plötzlich verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse. Es ist nicht mehr klar ersichtlich, wer Freund ist und wer Feind, was den Leser ins Grübeln bringt. Und ihn natürlich neugierig auf den dritten Band, in dem sich hoffentlich alles auflöst, macht! Der Cliffhanger, mit dem Stephens das Buch enden lässt, ist allerdings einer der gemeinsten, die je in einem Buch zu finden waren. So gemein, dass er (zusammen mit den Längen am Anfang) für einen Sterneverlust verantwortlich ist! Eigentlich habe ich nichts gegen Cliffhanger, aber nach so einer rasenden, ruhelosen Geschichte dem Leser nicht mal das bisschen Entspannung zwischen den Bänden zu gönnen grenzt in meinen Augen an Folter. Dieses Buch zu lesen kann ich uneingeschränkt empfehlen, würde allerdings dazu raten, das Erscheinen des dritten Bandes abzuwarten um beide Bücher an einem Stück lesen zu können.