Angkor Verlag
2012
Gebundene Ausgabe: 168 Seiten
Originaltitel: Hidaka
Übersetzt von Bruno Rhymer
Kurzbeschreibung:
Der vorliegende Roman, übersetzt von Bruno Rhyner, beruht auf einer wahren Begebenheit: Im Frühjahr 1965 wurde eine Gruppe von Studenten in den Hidaka-Bergen auf Hokkaidô von einem riesigen Schneebrett erfasst und verschüttet. Nur einer der Studenten überlebte drei Tage lang in der Lawine gefangen und hinterließ mit Papier und Bleistift verfasste Notizen.
Über den Autor:
Der japanische Schriftsteller, Essayist und Reisejournalist Tatematsu Wahei (1947-2010) arbeitete u. a. als Hilfspfleger, Bauarbeiter, Lastwagenfahrer und Barkeeper, während er sich dem Schreiben widmete. Der schriftstellerische Durchbruch gelang ihm 1980 mit seinem Roman Enrai (Fernes Donnergrollen). Es folgten Jahre mit einer sehr hektischen Publikations- und Reisetätigkeit, wozu auch eine Teilnahme an der Rallye Paris-Dakar gehörte. Zunehmend flossen buddhistische Themen in sein Werk ein, sein zweibändiger Roman über den Zenmeister Dôgen wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet.
Mein Eindruck:
Eine Gruppe von Studenten machen sich auf zu einer Bergtour in den verschneiten Bergen Japans. Dann werden sie eines nachts von einer Lawine verschüttet.
Das Buch beginnt verhalten. Ich bin da etwas skeptisch mit der Übersetzung.
Doch allmählich wird die Atmosphäre stärker.
Im Mittelpunkt steht nur eine Figur, Noburu, der als einziger die Lawine überlebt, aber auch er ist verschüttet..
Phasen zwischen Schlaf und wachsein, dem Wunsch für immer zu schlafen wechselt mit dem Gefühl, um sein Leben kämpfen zu müssen. Halberfroren gräbt er, ohne weiter zu kommen.
Dann träumt er wieder. Meistens von Yuko, mit der er sich auf der Bergtour angefreundet hat. In Wirklichkeit liegt sie nur wenige Meter von ihm entfernt, im Schnee erstickt.
Er hat einen Sextraum mit ihr, dann stellt er sich vor, er alleine würde die ganze Gruppe retten und sie wären verheiratet und würden eine Familie gründen, dabei immer wieder in die Berge zurückkehren.
Er imaginiert ein ganzes Leben. Und das ist das besondere am Buch, denn diese Vorstellung eines nicht real erlebten Lebens gibt ihm inneren Frieden. Ich kann nicht beurteilen, wie viel Buddhistische Themen darin stecken, aber der leider schon verstorbene japanische Schriftsteller Tatematsu Wahei hatte eine Affinität dazu..
Ich würde nicht von einem Meisterwerk sprechen, aber es ist ein faszinierendes Buch.