Kaleidoscope - Darryl Wimberley

  • Kaleidoscope
    Darryl Wimberley
    amazon crossing
    TB mit 300 Seiten
    ISBN: 9781611098228


    Zum Autor:
    Mir sagte der Name bisher nichts, aber Darryl Wimberley hat wohl schon einige erfolgreice Romae sowie eine Noir-Serie veröffentlich. Er lebt in Austin (Texas).


    Kurz zum Druck:
    Es handelt sich hier um ein Buch des Amazon-eigenen Verlags "amazon crossing". Bisher wurden vor allem nicht-englischsprachige Autoren ins Englische übersetzt, hier ist es anders herum - ein amerikanisches Buch erscheint auf Deusch.
    Ich bin ein wenig genervt über die schlechte Qualität des Taschenbuchs. Die Seiten sind geleimt und drohten schon beim ersten Aufschlagen auseinander zu fallen, außerdem sind die einzelnen Seiten schief bedruckt. Hätte ich das Buch gekauft, hätte ich es wohl zurück geschickt.


    Nun aber zum Inhalt:
    Bücher im Zirkus- oder Schaustellergewerbe, gerade in den 20er Jahren, haben eine gewisse Sogwirkung auf mich. Ich muss die einfach haben und lesen. So kam ich auch an diesem Buch nicht vorbei. Letztendlich war ich aber leider doch ein bisschen enttäuscht.


    Die Geschichte ist schnell erzählt: Die Hauptfigur Jack Romaine ist - nach den Erlebnissen im ersten Weltkrieg in Frankreich und dem Verlust seiner Frau - eine kaputte Type, der seine Zeit mit Alkohol und Glücksspiel verbringt. Dementsprechend hat er natürlich auch ordentlich Schulden, was wiederum dazu führt, dass er in die Fänge eines Gangsters gerät. Dieser Gangster ist auf der Suche nach einer Frau, die ihm einen großen Batzen Geld gestohlen haben soll. Jack soll diese Frau aufspüren. Ihre Spur führt nach Kaleidoscope, dem Winterquartier aller möglicher Zirkusartisten und Schausteller. Er findet dort eine verschworene Gemeinschaft darunter viele "Freaks" wie Kleinwüchsige, siamesische Zwillinge, Männer und Frauen, denen Gliedmaßen fehlen oder die anders entstellt sind. Jack merkt schnell, dass sie alle ihre Geheimnisse haben - aber die streng hierarchische Strukur macht es ihm nicht einfach, Vertrauen zu gewinnnen. Und leider ist er auch nicht allein auf der Suche nach dem Geld, sondern ein brutaler Killer ist ihm dicht auf den Fersen...


    Die Beschreibung der Gemeinde Kaleidoscope mit ihren festen Strukturen und schrillen Figuren fand ich durchaus gelungen. Allerdings ist mir weder Jack selbst noch eine andere Figur besonders symphatisch geworden oder hat mich - trotz der zum Teil harten Schicksale - wirklich nah gekommen. Hier hätte ich mir mehr Inhalt gewünscht. Viele Handlungen fand ich viel zu aufgsetzt und übertrieben. Ich hatte das Gefühl, der Autor wollte besonders viel Sex,Abnormitäten und Brutalität unter bringen - das wirkte oft unglaubwürdig. Dabei plätscherte die Geschichte viel zu lang vor sich hin - mir war lange nicht klar, worauf es denn nun eigentlich hinaus laufen wird. Erst auf den letzten 50 Seiten wurde es so richtig spannend. Für mich ist das auch kein klassischer Krimi, sondern eher eine Erzählung mit ein paar Thrillerelementen.


    Insgesamt ein interessantes Setting, aus dem man viel mehr hätte machen können als eine Aufzählung möglichst vieler Abnormitäten. Hier hat mir das Erzählerische etwas gefehlt - gerade bei den vielen interessanten Figuren hätte es sicherlich mehr interessanten Stoff gegeben, da viele der Figuren sicher mehr zu erzählen gehabt hätten.