Franz Dobler - Aufräumen

  • Titel: Aufräumen
    Autor: Franz Dobler
    Verlag: Berliner Taschenbuch Verlag
    Erschienen: Januar 2010
    Seitenzahl: 211
    ISBN-10: 3833306246
    ISBN-13: 978-3833306242
    Preis: 8.95 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Beat kennt sich aus. Mit Musik. Und mit Frauen auch. Er hält sich mit drei Jobs über Wasser: Er kellnert, er schreibt Musikkritiken und er beliefert einen Pornoproduzenten mit Ideen. Aber sein Leben ist ein Chaos. Und was ist mit Monika? Beat muss den Überblick gewinnen. Er muss aufräumen …


    Der Autor:
    Franz Dobler, geboren 1959, hat u. a. die Johnny Cash-Biografie The Beast in Me geschrieben, Hörspiele und Radio-Features verfasst und etliche CD-Compilations herausgegeben. Er spielt so gut Tischtennis wie Manfred Coen, legt oft als DJ auf und bezeichnet sich als "letzten gottverdammten Punkrocker" seiner Generation.


    Meine Meinung:
    Es ist ein sperriges Buch – sperrig und kratzend erzählt Franz Dobler die Geschichte von Beat. Und es ist gerade dieses Sperrige und Kratzige, was das Flair dieses Romans ausmacht. Geschrieben mit derselben Intensität mit der beispielsweise ein John Coltrane sein Saxophon bearbeitet hat, geschrieben mit einem zum Teil resignativen Zynismus, der nichts anderes als eine tiefe Verletzlichkeit versucht zu verbergen. Aber es ist auch ein kraftvolles Buch, dass sich aber seiner Kraft kaum bewusst ist.
    Dieses Buch – würde man es singen müssen – dann käme nur ein traurig-optimistischer Blues infrage. Jede andere Musikrichtung würde nicht passen.
    Schon die ersten beiden Worte dieses Romans lassen den Leser fühlen, dass ihm hier nicht unbedingt etwas Alltägliches serviert wird: „Austickender Mann......“ - Dobler kommt schnell zur Sache, aber eben nicht zu schnell. Er erzählt teilweise unstrukturiert aber dabei immer am Ball bleibend. Dobler gibt das Tempo vor und seinen Lesern bleibt gar nichts anderes übrigen als sich seinen Erzählsprüngen anzupassen.
    Es ist ein Buch das es wert ist gelesen zu werden. 8 Eulenpunkte sind nicht zu viel.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Voltaire ()

  • Das klingt nach einem richtig interessanten Buch. Schade nur, dass ich dazu keine Leseprobe gefunden habe. Auf die Merkliste hat es das Buch dank deiner Rezi, lieber Voltaire, auf alle Fälle geschafft. Ob ich es noch in diesem oder erst im nächsten Leben lese, kann ich angesichts meines gigantischen SuBs beim besten Willen nicht sagen. :grin