mari sandoz: cheyenne

  • mari sandoz: cheyenne


    bei der besiedlung des amerikanischen "wilden westens" wurden die indianischen ureinwohner immer weiter wie sandkörner mit einem lineal auf der tischplatte gen westen verschoben,wenn sie nicht in reservationen gesperrt oder ganz ausgelöscht wurden.
    im vorwort zu diesem buch heisst es u.a.:
    "im mittsommer 1877 machten die ruhigen und friedlichen nez percé ihren verzweifelten ausbruch, um am leben bleiben zu können. im nächsten jahr meuterten die sioux, bannocks, arapahoes, poncas und noch andere stämme in der hoffnung, in ihre alte heimat zurückkehren zu dürfen, in der die kinder gesund gewesen waren. von allen diesen heroischen versuchen, ihr volk von hungertod und krankheit zu bewahren, überstrahlt keiner die fünfzehnhundert-meilen-flucht der nordcheyennes vom indianerterritorium zurück ins land am yellowstone...
    diese flucht ist das epos des amerikanischen indianers und eines der epen der amerikanischen geschichte"


    über mari sandoz weiss ich wenig. ihr vater jules sandoz war mitte der 80er jahre des 19. jahrhunderts, kurz nach dem ausbruch der cheyennes, in eben jenem fort robinson, wo die flucht begann. das buch wurde 1953 in den usa veröffentlicht, die deutsche mir vorliegende ausgabe erschien 1965 im karl-may-verlag und ist genauso aufgemacht wie die original-karl-may-bücher, nur statt in grün in bordeaux.


    eine isbn gab es da wohl noch nicht.


    dieses buch ist eine ergreifende darstellung der grausamen zerstörung indianischer kultur. es ist in romanform geschrieben (wurde auch verfilmt), enthält aber auch sehr viele sachinformationen.
    sollte es jemandem, der sich für derartiges interessiert, einmal auf dem flohmarkt, bei ebay oder in einer tauschbörse "über den weg laufen" - zugreifen!


    Edit: ASIN eingetragen, damit das Buch auch im Verzeichnis auftaucht. LG JaneDoe

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Beeindruckend, wenn auch etwas "trockener", fand ich dieses hier. Leider ist es für eine Rezension zu lange her mit dem Lesen.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)