Katrin Lankers: Frozen Time

  • Inhalt:


    „Die 16-jährige Tessa Morton erwacht auf einer Intensivstation – und hat ihr Gedächtnis verloren. Bis auf eine immer wiederkehrende Erinnerung: Das hübsche Gesicht eines Jungen, mit dem sie sich innerlich tief verbunden fühlt. Als der junge Arzt Milo ihr helfen soll, ihre Amnesie zu überwinden, erfährt Tessa nach und nach mehr über die wahren Hintergründe ihrer vermeintlichen Krankheit. Das Bild des Jungen stammt aus der Vergangenheit, und Tessa war Teil des Projekts "Frozen Time" ...“
    (Quelle: http://www.bloomoon-verlag.de/…282-282/frozen_time-8961/)


    Tessa erwacht auf einer Intensivstation, kann sich aber weder an ihren Namen, noch an ihr Alter oder an irgendetwas anderes erinnern. Sie war anscheinend schwer krank, was eine Amnesie ausgelöst hat. Gemeinsam mit dem jungen Arzt Milo versucht sie, ihr Gedächtnis wiederzuerlangen.


    Doch das Einzige, an das sie sich erinnern kann ist ein junger Mann, namens Finn, dem sie wohl sehr nahe stand. Aber Finn ist unerreichbar, denn er war krank und wurde deshalb ins Projekt „Frozen Time“ aufgenommen. Doch wie passt das alles mit Tessas Vergangenheit zusammen?


    Je näher sie dem Geheimnis kommen und je mehr sich Tessa erinnert, umso gefährlicher wird es, denn es hat einen Grund, dass die Sechzehnjährige ihr Gedächtnis verloren hat und einige Leute wollen um jeden Preis verhindern, dass sie sich wieder erinnert. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt … .


    Meine Meinung:


    Das Buch beginnt sehr vielversprechend: Tessa wacht auf einer Intensivstation auf und kann sich an nichts erinnern. Sofort fragt man sich, was denn wohl mit dem Mädchen passiert ist. Leider flaut diese anfängliche Spannung schnell ab, denn seitenweise plätschert die Geschichte einfach so dahin, ohne dass sich Tessa an irgendetwas erinnert oder etwas anderes Spannendes passiert.


    Erst als die ersten Erinnerungen kommen und Tessa anfängt sich aktiv auf die Suche nach Antworten zu machen nimmt das Buch wieder an Fahrt auf und mit jedem Hinweis, den Tessa und damit auch der Leser bekommt, wird es spannender. Ich hatte zwar schon einige Vermutungen, was mit Tessa passiert sein könnte, aber ganz ehrlich, damit hatte ich natürlich nicht gerechnet. Die Autorin Katrin Lankers schafft es wirklich, den Leser hinzuhalten, um ihn dann so richtig zu überraschen.


    Die Welt in der Tessa lebt hat mich wirklich sehr fasziniert und wurde gut beschrieben, ohne Seitenweise Erklärungen einzufügen. Wir befinden uns im Jahr 2100, die Gesundheit der Menschen ist das wichtigste Gut, alles wird streng kontrolliert: Wasserverbrauch, Essen, Kleidung, Geburten, Wohnung, Job … die Bewohner dürfen keine eigenen Entscheidungen treffen. Es war alles genau durchdacht und in sich schlüssig, so dass es mir überhaupt nicht schwerfiel in die Welt von Tessa einzutauchen.


    Sehr gut gefiel mir auch, dass die Geschichte aus Tessas Sicht geschrieben wurde. So erfuhr man sofort, wenn sie sich an etwas erinnerte und konnte sich gemeinsam mit ihr auf die Suche nach Antworten machen. Leider muss ich sagen, dass mir Tessa manchmal etwas gefühlskalt vorkam. Erst zum Ende der Geschichte gewann sie für mich an Tiefe und wurde in meinen Augen glaubwürdiger.


    Eine Besonderheit dieses Buches ist sicherlich, dass die Liebe nur eine untergeordnete Rolle spielt. Zwar gibt es durchaus Liebesgeschichten, doch diese stehen ganz klar hinter den Geschehnissen um „Frozen Time“.


    Außerdem handelt es sich hierbei endlich mal wieder um einen Einzelband, worüber ich mehr als begeistert bin: Endlich kein endloses Warten auf die Fortsetzung.


    Fazit:


    Dieses Buch bietet dem Leser eine neue und spannende Science-Fiction-Welt, in der man sich gemeinsam mit der Protagonistin Tessa auf Spurensuche macht. Der anfangs etwas schleppende Einstieg wird mit unvorhersehbaren Wendungen und einem schlüssigen, abgeschlossenen Ende mehr als wettgemacht.


    Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

  • Eine sehr schöne Buchvorstellung. Herzlichen Dank dafür. Es scheint sich hier um eine sehr interessante und lesenswerte Geschichte zu handeln. Ich werde das Buch dann mal auf meine Wunschliste packen. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Wir befinden uns im Jahr 2100. Die 16jährige Tessa erwacht auf einer Intensivstation, kann sich aber an nichts erinnern. Man erzählt ihr, sie hätte eine schwere Infektion gehabt, infolge derer sie ihr Gedächtnis verloren habe. Um ihr zu helfen, ihre Erinnerungen wiederzufinden, wird ihr der junge Arzt Milo zur Seite gestellt. Gemeinsam gehen sie die verschiedensten Techniken durch, besuchen Orte, die Tessa kennen müsste – doch nichts funktioniert, der Zugang zu ihren Erinnerungen bleibt Tessa verschlossen. Nur ein Gesicht blitzt immer wieder vor ihren Augen auf, doch wer ist oder war dieser Junge und in welcher Verbindung steht Tessa zu ihm?


    Die Welt im Jahr 2100 hat sich im Vergleich zu heute ziemlich gewandelt, aber nicht unbedingt zum Schlechten. Die Gesellschaft hat sich vom Modell der Familie getrennt, nach einer verheerenden Pocken-Epidemie ist die Gesundheit der Menschen einer der Eckpfeiler der neuen Gesellschaftsordnung. Jeder hat sein Bestes zum Wohl der Gesellschaft beizutragen. Für Individualität und freie Entscheidungen ist in diesem System allerdings wenig Platz, das Wohl des Ganzen steht über dem Wohl des Einzelnen, dafür wurden aber die meisten Krankheiten besiegt und jeder ausreichend Nahrung und sonstige Bedarfsgegenstände auf Knopfdruck.


    Die Geschichte beginnt spannend und das Rätsel um Tessas Vergangenheit hält das Spannungsniveau auch weiterhin konstant hoch. Nach und nach kristallisiert sich eine Verbindung zu einem medizinischen Projekt heraus, aber die genauen Zusammenhänge erschließen sich dann erst am Ende.


    Tessa und Milo als Hauptfiguren blieben mir ein wenig zu blass, vor allem Milo, dem ich über weite Strecken des Buches nicht wirklich vertrauen konnte, da mir seine Motivation nicht wirklich klarwurde.


    Immer wieder tauchen Hindernisse auf der Suche nach Tessas Erinnerungen auf, diese werden allerdings meist recht schnell überwunden. An einigen Stellen erschien mir das fast zu leicht und ich hätte mir etwas mehr Tiefe gewünscht. Gerade am Ende fand ich es erstaunlich, wie einfach Tessa schließlich an ihr Ziel kommt. Dennoch wurde ich gut und spannend unterhalten.


    Angenehm finde ich, dass es sich hier um einen Einzelband handelt und nicht mal wieder um den Auftakt zu irgendeiner Reihe. Die Welt, in der die Handlung spielt, würde allerdings durchaus noch Raum für eine weitere Geschichte hergeben – die ich dann auch gerne lesen würde!