In stiller Wut - Christiane Fux

  • Klappentext
    An das grünliche Zwielicht in seinem Gefängnis hatte er sich längst gewöhnt. Er hatte aufgehört zu rebellieren, gegen die kreisrunden Betonwände zu trommeln und zu treten. Die Wutausbrüche hatten seine letzten Kraftreserven verbraucht. "Soll ich hier verrecken, oder was?", murmelte er in Richtung des kleinen roten Lämpchens, das unter der Decke leuchtete. Und ihm kam ein letzter heller Gedanke, dass vielleicht genau das der Plan war ...


    Die Autorin
    Die Münchner Autorin Christiane Fux (geboren 1966 und in Hamburg-Wilhelmsburg aufgewachsen) studierte in Hamburg Germanistik mit den Schwerpunkten Journalistik und Psychologie. In ihrer Arbeit als freie Journalistin und Redakteurin, u.a. für das Gesundheitsportal NetDoktor, Focus Online und artechock.de, spezialisierte sie sich auf die Bereiche Psychologie, Medizin und Krimi. 2005 gründete sie den Verlag Blaubart, mit dem sie selbstentwickelte Krimispiele vertreibt. Der 2013 im Piper-Verlag erschienene Krimi "In stiller Wut" ist nach „Das letzte Geleit“ ihr zweiter Roman.


    Meine Meinung
    Bestatter Theo Matthies kommt einer ungewöhnlichen Mordserie auf die Spur: ein Unbekannter entführt Menschen und infiziert sie mit Tollwut, um sie dann kurz vor ihrem Tod wieder freizulassen. Das allein ist aber noch nicht ungewöhnlich genug - beide Tote sind ehemalige Mitschüler Theos, und er ahnt bereits, wer das dritte Opfer sein wird.


    Der zweite Roman um Bestatter Theo Matthies kommt leider nicht an den ersten Roman heran. Beim Lesen habe ich Fux' skurile Personage vermisst, Mays Tochter Lilly mit ihrem morbiden Interesse an allen Vorgängen im Beerdigungsinstitut hat kaum mehr als einen Randauftritt und auch Assistentin May taucht kaum auf. Dafür wird Theos Schulzeit ausgiebig beleuchtet, und die kommt leider reichlich bieder und altbacken daher. Mobbing ist ein ernstes und wichtiges Thema, doch wenn es im Roman bearbeitet wird, sollte es auch passen. Die hier geschilderte Schulzeit klingt nach einer Zeit, die weit vor meiner eigenen Schulzeit liegt - und ich bin vom Alter her in Theos Generation.
    Die Fährten, die die Autorin auslegt, sind leider zum Teil sehr durchsichtig. Dass der Leser am Ende doch nicht ganz die richtige Lösung errät, liegt nicht an der raffinierten Konstruktion, sondern am übertriebenen Zusammenspiel diverser Zufälle. Da fällt es eigentlich kaum noch ins Gewicht, dass der regionale Bezug (Hamburg-Wilhelmsburg) diesmal längst nicht so leicht und unaufdringlich in die Handlung verwoben ist wie im ersten Teil.


    Fazit: Mittelmäßiger Krimi - kann man lesen, und wenn nicht, ist auch gut. Leicht enttäuschte 6 von 10 Punkten von mir.

  • ..also ich fand den zweiten Teil gar nicht so schlecht. Das die Schulzeit so genau beschrieben wurde, fand ich schon wichtig. Sicherlich nicht der große Wurf, aber für einen gemütlichen Lesenachmittag reicht es.