Haruki Murakami - Afterdark

  • Titel im Original: Afuta Daku


    Kurzbeschreibung:


    Geschichten zwischen Mitternacht und Morgengrauen, die sich in unseren Fantasien weiterspinnen.,


    Afterdark - nach einer Jazznummer - heißt der neueste Roman von Haruki Murakami. Und: Afterdark ist das spannungsvolle Buch einer Nacht, erzählt wie durch das Auge einer Kamera. Diese streift über das Panorama der nächtlichen Großstadt: Leuchtreklame und digitale Riesenbildschirme, Hip-Hop aus Lautsprechern, Ströme erlebnishungriger Angestellter und weißblonder Teenager in Miniröcken. Wie mit einem Zoom beobachten wir die Orte nächtlicher Handlungen, die sich dramatisch verbinden und entfalten. Wir begegnen dem jungen Mädchen Mari mit einem Musiker in der Filiale einer Restaurant-Kette sowie der Geschäftsführerin eines Love-Hotels, in dem gerade eine chinesische Prostituierte von einem Freier misshandelt wurde. Wir sehen im 24-Stunden-Supermarkt einen Büroangestellten, wie er das Handy der Chinesin aus dem Love-Hotel in ein Kühlregal legt. Und wir haben die Videoüberwachung bemerkt und dass ihm bereits der Zuhälter auf der Spur ist. Außerdem betritt der junge Musiker diesen Supermarkt und hört das fremde Handy läuten, während das wunderschöne Mädchen Eri, die Schwester von Mari, seit Monaten ununterbrochen schläft.
    Afterdark bleibt voller Geheimnisse. Am Ende der sich überstürzenden und mysteriösen Ereignisse schickt uns Haruki Murakamis beunruhigende Prosa in den Tag zurück.



    Meine Meinung:


    Dieser gerade einmal 237 Seiten umfassende Roman ist eher etwas für Leser, die bereits Erfahrung mit den Werken des japanischen Kult-Autors gesammelt haben. Zum Einstieg würde ich „Afterdark“ nicht empfehlen, ist es doch – mehr noch als ohnehin meist bei Murakami – rätselhaft, symbolisch und vieles offen lassend.


    Stark fand ich die Dialoge und die allmähliche Annäherung zwischen Mari und Takahashi, ebenso gefiel mir die Stimmung des Romans; die nächtliche Atmosphäre wird glaubhaft transportiert und verleiht dem Text eine ungemeine Melancholie.


    Nicht so toll waren für mich die Abschnitte mit der schlafenden Eri und der sie beobachtenden Kamera; das war mir alles zu rätselhaft und allzu sehr mit versteckten Bedeutungen vollgepackt.


    Insgesamt habe ich „Afterdark“ ganz gerne gelesen, auch wenn es wohl eher eine überlange Kurzgeschichte denn ein Roman ist, hatte mir aber etwas mehr erwartet.


    6,5 Punkte

  • Ich fand Afterdark auch eher enttäuschend und obwohl ich es erst vor 3 Monaten gelesen habe, erinnere ich mich nur noch an Weniges.


    Das Zusammentreffen von Mari und Takahashi ist zwar unterhaltsam zu lesen, aber wirklich befriedigen konnte es mich nicht. Die Kapitel mit der schlafenden Ari sehe ich auch eher zwiespältig; die verstörende Atmosphäre gefiel mir sehr, aber letztlich war die Geschichte total inhaltsleer.


    Ich würde auch nur 6 Punkte vergeben.