Titel: Bei Erinnerung Mord
OT: Meurtres pour memoire
Autor: Didier Daeninckx
Verlag: Distel Literatur Verlag
Erschienen: Januar 2003
Seitenzahl: 256
ISBN-10: 3923208561
ISBN-13: 978-3923208562
Preis: 12.90 EUR
Das sagt der Klappentext:
17. Oktober 1961 in Paris: Bei Demonstrationen gegen den Algerienkrieg werden über hundert Demonstranten getötet. Der Geschichtslehrer Roger Thiraud wird regelrecht hingerichtet. Die Vorfälle werden vertuscht. Sein Sohn stellt Jahrzehnte später Nachforschungen an und wird ebenfalls erschossen. Inspektor Cadin glaubt nicht an einen Zufall. Schon bald muss er sich vor den Schatten der Vergangenheit in Acht nehmen.
Der Autor:
Didier Daeninckx, geboren 1949 in Saint-Denis nördlich von Paris, arbeitete zunächst als Drucker und Freizeitbetreuer für Jugendliche, ab 1975 als Journalist und Schriftsteller.
Meine Meinung:
Sachlich, fast schon ein wenig unterkühlt wird diese Geschichte erzählt. Eine Geschichte, die an fast vergessene dunkle Zeiten Frankreichs erinnert. Damals zu Beginn der Sechziger waren die OAS, General Salon und der damit verbundene Algerienkrieg in aller Munde. Heute wird nur noch sehr selten an diese Zeit erinnert. Es ist ein Krimi mit einem politischen Hintergrund. Ein geschichtlicher Hintegrund an den man in Frankreich nicht unbedingt gern erinnert wird. Daeninckx schafft es aber diese Zeit in einigen Szenen wieder lebendig werden zu lassen – unabhängig davon, dass die Geschichte zu ihrem grössten Teil in der heutigen Zeit spielt. Die handelnden Personen wirken distanziert und lassen kaum eine enge Beziehung zu ihren Lesern zu. Aber genau dieser Umstand passt sehr gut zu der Erzählweise des Autors. Man hat den Eindruck als hätte der Autor beim Schreiben dieser Geschichte nicht auch nur für einen Moment seine Miene verzogen. Ein Krimi, ein klein wenig anders als viele andere Krimis – nichtsdestotrotz aber lesenswert. 6 Eulenpunkte.