Über das reaktionäre Denken - E.M.Cioran

  • Zwei Essays


    Verlag: Suhrkamp,
    115 Seiten
    Originaltitel: A propos de Joseph de Maistre; Valéry face à ses idoles
    Aus dem Französischen übertragen von François Bondy


    Kurzbeschreibung:
    Die vorliegenden beiden Essays gehören zu den berühmtesten Ciorans, sind aber schwer greifbar. In ihnen hat sich Cioran mit Autoren, denen er sich sowohl verwandt wie fremd fühlt, und mit seinen eigenen geistigen Versuchungen auseinandergesetzt.


    Über den Autor:
    E. M. Cioran wurde 1911 in Rasinari bei Hermannstadt in Siebenbürgen als Sohn eines griechisch-orthodoxen Priesters geboren. 1928 bis 1931 Studium der Philosophie an der Universität Bukarest. Bis 1939 erschienen fünf Bücher in rumänischer Sprache. 1937 kam Cioran als Stipendiat nach Paris, wo er als freier Schriftsteller lebte. Er starb am 20.6.1995 in Paris.


    Über den Übersetzer:
    François Bondy, 1915 in Berlin als Sohn tschechisch-ungarischer Eltern geboren, war Essayist, Journalist und Literaturkritiker. Er wuchs im Tessin bei Lugano auf, studierte in Paris und Zürich. Bis zu seiner Internierung 1941 und der anschließenden Ausweisung in die Schweiz lebte er als Redakteur in Paris, ab 1941 als politischer Redakteur bei der Zürcher Weltwoche. In der Folge schrieb er für zahlreiche schweizerische und deutsche Zeitungen und zeichnete sich als Europäer aus. Am 27. Mai 2003 starb Bondy in Zürich.


    Mein Eindruck:
    Der französische Philosoph Cioran hatte stets extreme, eigenständige Positionen eingenommen, dennoch gab es anscheinend auch für ihn Vorbilder. Klar, das es sich dabei um kompromisslose Persönlichkeiten handelte.


    In diesem Buch sind 2 Essays versammelt. Das erste ist aus dem Jahr 1957 und beschäftigt sich mit Joseph de Maistre, dem erklärten Gegner der Aufklärung.
    Ehrlicherweise muss ich zugeben, das ich Maistre nicht kannte, schließlich gehört er auch schon einer anderen Epoche an, aber umso begrüßenswerter ist Ciorans Buch, da man durch ihn einiges entdecken kann. Dennoch interessiert mich jetzt erst einmal, was Cioran von ihm denkt.


    Cioran fühlte sich von Maistres Zorn angezogen. Er urteilt über dessen Genie und Stil als zugleich herb und elegant.
    De Maistres Technik in seinen Büchern war offenbar die der Übertreibung.


    Das Essay über Paul Valery stammt von 1970. Hier ist der Ton des Essay etwas gelassener, obwohl er schon zu Anfang kritisiert, das Paul Valery zu viele Interpretationshinweise gibt.
    Da das Essay „Valery und seine Idole„ heißt, geht es auch um Mallarame und E.A.Poe.


    Es ist sicher kein Zufall, dass Cioran diese beiden Persönlichkeiten ausgewählt hat, um über sie zu schrieben. Zu Teilen deren Eigenschaften hat er eine Affinität, allerdings keine unkritische.
    Ciorans Art Essays zuschreiben ist ungewöhnlich. Bei aller Genauigkeit bleibt er nie emotionslos.


    ASIN/ISBN: 3518241605