Die Wünsche meiner Schwestern - Lisa Van Allen

  • Klappenbroschur, 448 Seiten
    Verlag: Rütten & Loening
    2013


    OT: The Wishing Thread
    Übersetzt von Yasemin Dinçer


    Kurzbeschreibung:
    Woraus ist unser Glück gestrickt?


    Seit langer Zeit hüten die Frauen der Van Rippers das Geheimnis ihrer Magie – und die liegt im Stricken: Sie haben die Gabe, Wünsche wahr werden zu lassen, indem sie diese mit Wolle verweben. Nur gemeinsam können die drei Schwestern Aubrey, Bitty und Meggie diese Familientradition bewahren, aber allein Aubrey ist dazu gewillt. Und auch sie beginnt zu zweifeln, als sie sich in Vic verliebt. Doch welche Wünsche machen uns glücklich, wenn sie sich erfüllen?


    Der Tod ihrer Tante Mariah führt die Schwestern Aubrey, Bitty und Meggie nach Jahren der Trennung wieder zusammen und zwingt sie dazu, sich mit dem Vermächtnis ihrer Familie auseinanderzusetzen. Seit mehr als zwei Jahrhunderten hüten die Frauen der Van Rippers in der alten Strickerei das Geheimnis ihrer Magie: Sie erfüllen den Menschen von Tarrytown ihre sehnlichsten Wünsche, indem sie sie mit Wolle verweben. Während Bitty und Meggie das Haus nun verkaufen wollen, um sich ihrer eigenen Sorgen anzunehmen, möchte Aubrey die Familientradition fortführen. Ein Wunsch, der ins Wanken gerät, als sie sich zum ersten Mal verliebt – in Vic. Doch Wünsche haben ihren Preis, und manche erfordern große Opfer – wer wüsste das besser als die drei Schwestern?


    Eine romantische Familiensaga voller Magie.


    Über die Autorin:
    Lisa Van Allen arbeitete in einem Verlag, bevor sie an die Uni zurückging, um Literatur zu studieren, und zu schreiben begann. Ihre Texte erschienen in diversen literarischen Zeitungen und wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Preis der “Best New American Voices”. “Die Wünsche meiner Schwestern” ist ihr Debütroman. Sie lebt mit ihrem Mann und einem Igel als Haustier im nördlichen New Jersey.


    Über die Übersetzerin:
    Yasemin Dinçer, geb. 1983, studierte Literaturübersetzen und hat u. a. Daphne Kalotays »Die Tänzerin im Schnee« übersetzt.


    Mein Eindruck:
    Ein eigentlich harmloser Roman, der von 3 Schwestern erzählt und mit einem kleinen Anteil Magie ausgestattet ist. Dadurch wird er noch nicht zur Fantasy.


    Schauplatz ist das fiktive Tappan Square, nicht das schönste Viertel in der New Yorker Kleinstadt Tarrytown, aber hier liegt die Strickerei der Van Rippers. In dieser Strickerei werden Wünsche der Menschen in die Wolle mit eingewoben.


    Die Stadt ist in Aufruhr, da hier der Bau eines modernen Einkaufszentrum geplant ist, das Häuser kosten wird und den Charme des alten Stadtviertels verändern würde. Auch die Strickerei muss dann weichen.


    Nach dem Tod von Mariah Van Ripper, müssen sich ihre 3 Nichten Aubrey, Meggie und Bitty zusammenraufen, um die Fähigkeit der Magie und damit verbundene Wunscherfüllung nicht zu verlieren. Die 3 sind sehr unterschiedlich. Aubrey ist die brave, deren Herz ganz an der magischen Strickerei hängt. Sie ist die Familienhüterin. Die anderen beiden hatten die Stadt verlassen, jahrelang hatten sie sich nie gesehen.
    Jetzt gilt es, gemeinsam un den Erhalt der Strickerei zu kämpfen.


    Manche Figuren bleiben etwas schematisch, aber Aubrey, die das ganze Buch durch gegen ihre Unsicherheit ankämpft, trägt den Roman (einigermaßen).
    Bei Aubrey musste ich beim Lesen an eine Meg Ryan aus dem Film “E-Mail für Dich” denken. Schließlich ging es da auch ansatzweise um den Widerstreit zwischen dem liebevoll altbewährten und dem lukrativeren, aber kälteren Neuen.


    Stilistisch ist Lisa Van Allen um einen harmonischen Ton bemüht, um den Zauber der Geschichte zu betonen.
    Von der beklemmenden Atmosphäre von Sleepy Hollow, das ebenfalls hier angesiedelt ist und auf dessen Legende des kopflosen Reiters einmal angespielt wird, findet man in “Die Wünsche meiner Schwestern” nichts.
    Das würde auch nicht zu dem Buch passen.


    Der Handlungsverlauf ist anfangs behäbig, um nicht zu sagen, es plätschert streckenweise vor sich hin. Immerhin wirkt das Lesen entspannend und mit der Zeit wird es besser.
    Es gibt auch eine kleine Lovestory zwischen Aubrey und ihrem nachbarn Vic, die sich jedoch angenehmerweise größtenteils nicht in den Vordergrund drängt. Für mich funktioniert die Liebesgeschichte auch nicht so gut, sie wirkt belanglos.


    Nicht bestreiten möchte ich aber die Originalität der Grundidee und die Warmherzigkeit des Romans. Lisa Van Allens Buch transportiert Werte und Botschaften, z.B. um den Zusammenhalt der Familie und das Aufrechterhalten von Traditionen.


    Mich hat der Roman nicht vollkommen überzeugt, aber vermutlich war es auch nicht ganz das richtige Buch für mich. Andere Rezensenten waren jedenfalls sehr berührt..