Taschenbuch: 228 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (21. Oktober 2013)
ISBN-13: 978-3518464809
Preis Taschenbuch: Euro 14.99
Preis Kindle E-Book: Euro 12.99
Autor
Frank Bill lebt und schreibt in Southern Indiana. Seine Erzählungen wurden in zahlreichen Magazinen veröffentlicht; u.a in Granta, Playboy, Oxford American, New Haven Review, Talking River Review, Plots With Guns. In seinem Blog http://frankbillshouseofgrit.blogspot.de/ gibt er regelmäßig Auskunft über sein Schaffen. Zurzeit arbeitet er an seinem Roman Donnybrook.
Kurzbeschreibung / Klappentext
Donnybrook, irgendwo im Nirgendwo von Southern Indiana, das Pandämonium des Faustkampfs. Ein Boxwettkampf und ein Volksfest, das Jahr für Jahr Kämpfer, Dealer und Glücksritter aus dem gesamten Mittleren Westen anzieht. Am Ende wird einer von ihnen das Preisgeld mitnehmen und neue Mythen geschaffen haben. Hier kreuzen sich die Wege des von Verzweiflung getriebenen Jarhead, der glaubt, mit dem Preisgeld all seine Probleme auf einen Schlag lösen zu können. Des Meth-Kochs Chainsaw Angus, der von seiner Schwester und einem Junkie ausgenommen wurde und der den beiden auf den Fersen ist. Des Sheriffs Ross Whalen, den ein furchtbares Geheimnis zum Donnybrook treibt. Und des undurchdringlichen Geldeintreibers Fu Xi. Eine halsbrecherische Jagd durch die verwahrlosten Ecken des amerikanischen Hinterlands, vorbei an allen nur erdenklichen Formen des Bösen, endet in einem furiosen Schlachtgemälde, bei dem es wenige Sieger gibt und viele Verlierer.
Meine Meinung
Ich les ja regelmässig Bücher amerikanischer Schriftsteller die sich mit der amerikanischen Unterschicht und deren widrigen Lebensumständen befassen. Ich hab hier durchwegs gute bis sehr gute Leseerfahrungen von Autoren wie Pollock, Woodrell, Dickey oder Lansdale gemacht. Dieses Buch erschien mir, zumal es im renommieren Suhrkamp Verlag veröffentlicht ist, die passende Lektüre für ein verregnetes Wochenende zu sein. Leider hat mich meine innere Stimme diesmal arg im Stich gelassen und ich bin von diesem Roman und dem Inhalt bitter enttäuscht.
Das Geschichte beginnt direkt, hart und brutal und zieht den Leser strudelartig in ein armseliges Kleinkaff in der amerikanischen Einöde. Die ersten 15 bis 20 Prozent (ich hab die Kindle Version und die hat keine Seitenzahlen) lasen sich im Nu ganz fix weg. Hier war ich durchaus noch einigermassen zufrieden mit dem Gelesenen aber der Inhalt wird in der Folge zu einer Aneinanderreihung sinnloser bis grotesker Gewaltszenen ohne die Handlung entscheidend voranzubringen. Das Ganze ist ein Blick in menschliche Abgründe wo die Faszination bzw. meine Aufmerksamkeit schnell verloren ging und bis zum Schluss nicht mehr wiedergefunden wurde. Irgendwo in diesem erbarmungslosen Kuddelmuddel ist die Entwicklung der Figuren leider komplett verschütt gegangen.
Die Inhaltsbeschreibung find ich unglücklich verfasst bzw. etwas täuschend. Die Boxwettkämpfe, oder Bare Knuckle wie sie auf englisch genannt werden, in Donnybrook sind das eigentliche Ziel aber das Buch befasst sich mit dem Weg der Protagonisten dahin, ich verwende hier den allgemein bekannten Begriff "Road Movie" obwohls ja ein Buch ist.
Das Ganze ist sprachlich durchaus gut und der Übersetzer scheint mir gute Arbeit gemacht zu haben aber schlechten Inhalt bzw. banale Gewaltexzesse in eine lesenswerte Story verwandeln schafft auch die beste Übersetzung nicht.
Ich hab zwei Drittel diese anspruchslosen Romans im Schnellzugstempo gelesen und vielleicht sind mir ein paar positiv erwähnenswerte Sachen entgangen (glaub ich zwar nicht). Ich möchte interessierte Leser/-innen auf die vier erwähnten Autoren in meinem ersten Abschnitt verweisen, da finden sie deutlich lesenswertere Geschichten als diese. Drei bis vier Eulenpunkte kann ich vergeben, mehr nicht.