Maron, Eric [mit Interview]

  • Über den Autor:


    Eric Maron ist ein gebürtiger Franke, der seit einiger Zeit in München lebt und bei einem einen EDV-Dienstleister arbeitet. Schon seit seiner Jugend faszinierten ihn Bücher und er "schrieb" die gelesenen Bücher oft in Gedanken um, wenn sie nicht ganz seinen Geschmack trafen. Von da an war es nur ein kurzer Weg, bis er selbst den Kugelschreiber zur Hand nahm und seine ersten Sätze zu Papier brachte. Diese hatten die unangenehme Eigenschaft, sich bei weitem nicht so schön zu lesen, wie er es sich gedacht hatte. Als methodischer Mensch begann er daher, seine eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Sein erster Versuch, mit einem Western mit dem Titel "Old Kentucky Gun" bei einem Verlag zu landen, scheiterte jedoch kläglich, ebenso ein Ausflug in das SF-Genre.


    Weit davon entfernt, sich dadurch entmutigen zu lassen, richtete Eric Maron seine Gedanken auf eine neue Romanidee aus dem historischen Bereich. Der Zwang, sich beruflich weiter entwickeln zu müssen, verhinderte zunächst jedoch die Ausführung und er konnte die Idee erst nach abgeschlossener EDV-Ausbildung erneut aufgreifen. Ein 900-Seitenwerk über die Völkerwanderung entstand. Von seinen früheren Misserfolgen gewitzt, wandte er sich diesmal nicht mehr direkt an die Verlage, sondern suchte sich eine Agentur. Auch hier dauerte es eine Weile, bis jemand sein Talent erkannte und ihn ermutigte, einen weiteren Roman in Angriff zu nehmen. Das Mammutwerk aus der Völkerwanderungszeit erschien der Agentur für ein Erstlingswerk denn doch zu lang, um es mit Erfolg anbieten zu können.


    Eine Marktstudie brachte Eric Maron dazu, sich einem Thema mit einer weiblichen Hauptheldin zu widmen, das er dann mit kräftiger Hilfe seiner Ehefrau in die Tat umsetzte. "Die Fürstin" Charlotte war geboren und wurde, was noch wichtiger war, rasch von einem Verlag akzeptiert. Inzwischen liegt ein weiterer Roman von Eric Maron vor, der, wenn alles nach Plan läuft, in Jahresfrist erscheinen könnte.

  • Büchereule: Eric, fangen wir ganz am Anfang an. Du bist in Birkenfeld in Unterfranken geboren worden.


    Eric Maron: Genauer gesagt in Birkenfeld bei Maroldsweisach. Es gibt nämlich noch ein Birkenfeld in Unterfranken.


    Büchereule: Obwohl du in München lebst, bestehst du darauf, als Franke zu gelten. Aus welchen Gründen ist es dir so wichtig?


    Eric Maron: Meine Eltern zogen, als ich noch klein war, in die tiefste oberbayerische Provinz. Als protestantischer Franke hatte ich in dem erzkatholischen Umfeld mit gewissen Problemen zu kämpfen. Wenn z.B. im Schulunterricht über Karl der Große und seinem Verhältnis zum Bayernherzog Tassilo gesprochen wurde, oder es um die Siege Gustav Adolfs von Schweden über den bayerischen Feldherrn Tilly ging, endete dies nicht selten in einer Prügelei, bei der ich meistens den Kürzeren zog. Nach meinem Schulabschluss waren diese Kindereien natürlich vorbei, aber in mir hatte sich in der Zeit doch das Gefühl entwickelt, anders zu sein als die anderen.


    Büchereule: Ist das vielleicht auch der Grund, warum in deinem Roman "Die Fürstin" vor allem Außenseiter die Handlungsträger sind? Fürst Carl Anton wird zum Beispiel wegen seinen homosexuellen Neigungen von den anderen gekrönten Häuptern gemieden, seine Braut Charlotte ist das Aschenputtel ihrer Familie, und auch ihr treuer Helfer Zinggen wirkt auf normale Menschen eher ein wenig skurril.


    Eric Maron: Das ist sicher der Fall. Mich haben von Anfang an mehr die Menschen interessiert, die sich gegen ihre Umwelt durchsetzen mussten, und weniger die edlen und hochberühmten Helden. Nicht umsonst war einer meiner frühen Lieblingsfiguren d'Artagnan aus den drei Musketieren, wobei mich allerdings auch Athos mit seinem Schicksal sehr berührte.


    Büchereule: Da wir jetzt beim Thema Schreiben sind. Kannst du uns in kurzen Worten deinen Werdegang als Autor aufzeichnen?


    Eric Maron: Kein Samen keimt, ohne dass er gepflanzt und begossen wurde. Bei mir war es so, dass die Leute schon bald gemerkt haben, dass man mir mit einem Buch mehr Freude machen konnte als mit einer Tafel Schokolade. Eine alte Frau aus unserem Dorf sammelte zum Beispiel die Seiten mit den Fortsetzungsromanen aus ihrer Zeitschrift und schenkte sie mir. Dazu gab es auch noch unsere Schulbibliothek, die ich buchstäblich leer fraß. Der Wille, selbst zu schreiben, entstand, als ich merkte, dass die Bücher, die ich gelesen hatte, teilweise in Gedanken umschrieb oder mir neue Abenteuer für die handelnden Personen ausdachte. Allerdings waren diese ersten Versuche noch sehr stümperhaft und es dauerte noch eine ganze Weile, bis ich es wagte, mich an einen Verlag zu wenden.


    Büchereule: Warum geschah das ausgerechnet mit einem Wildwestroman?"


    Eric Maron: Das war eher Zufall. Ich hatte in unserer Buchhandlung zwei Sachbücher über den Wilden Westen gekauft und glaubte mich daher gut genug gerüstet, um den Schritt wagen zu können.


    Büchereule: Der Erfolg entsprach aber nicht deinen Erwartungen.


    Eric Maron: Ganz und gar nicht. Ich bekam das berühmte hektographierte Antwortschreiben C zurück und war erst einmal fürchterlich am Boden zerstört. Doch schon bald sagte ich mir, jetzt erst Recht. Ich begann einen neuen Roman, diesmal SF, und schickte diesen an mehrere Verlage. Die Lektoren waren allerdings der Ansicht, dass man den deutschen LeserInnen mich als SF-Romanautoren ersparen sollte.


    Büchereule: Also wieder eine Enttäuschung.


    Eric Maron: Und keine geringe. Ich habe mich dann einige Jahre um mein berufliches Fortkommen gekümmert und nur noch sporadisch geschrieben. Doch kaum war der ganze Trubel mit Samstagsschule, Jobwechsel etc. vorbei, packte es mich wieder und ich schrieb den nächsten Roman. Aufgrund der mit den Verlagen gemachten Erfahrungen wollte ich mir diesmal eine Agentur suchen. Dem einen Agenten war der Roman jedoch zu lang, dem anderen passte das Thema nicht und der dritte lehnte ihn ab, da er in seinen Augen zu lokal begrenzt wäre, um allgemeines Interesse zu erwecken. Aber irgendwann, übrigens an meinem Geburtstag, erhielt ich eine halbwegs positive Antwort. Mein 900-Seitenwerk über die Völkerwanderung wollte die Agentur zwar nicht anbieten, doch sie war überzeugt, dass ich etwas schreiben könnte, das besser in das Anforderungsprofil der Verlage passen würde.


    Büchereule: Was ja dann wohl auch der Fall war.


    Eric Maron: Ich wurde von meiner Agentur ja auch exzellent beraten.


    Büchereule: Die Fürstin wurde von Knaur angekauft und fand eine begeisterte Leserschaft. Eric, du hast gesagt, dass dem Verlag inzwischen ein weiterer Roman von dir vorliegt. Könntest du uns etwas dazu sagen?


    Eric Maron: Ich würde damit lieber warten, bis der Roman vom Verlag angekündigt worden ist.


    Büchereule: Okay, akzeptiert. Aber es geht wieder um Menschen, die sich ihren Platz im Leben gegen das Schicksal erkämpfen müssen.


    Eric Maron: So kann man es sagen. Obwohl es noch ein Jahr bis zum Erscheinen dauern kann, bin ich schon ganz gespannt auf die Reaktion der LeserInnen.


    Büchereule: Gibt es schon Pläne für einen neuen Roman?


    Eric Maron: Es gibt Pläne. Einer davon betrifft auch meinen 900-Seitenwälzer. Meine Agentur ist zuversichtlich, ihn an den Verlag bringen zu können, wenn es mir gelingt, ihn auf eine erträgliche Länge einzukürzen. Doch ob das jetzt mein nächstes Projekt sein wird, kann ich im Augenblick nicht sagen.


    Büchereule: Du bist verheiratet, Eric. Was sagt eigentlich deine Frau dazu, wenn du deine Freizeit vor dem Schreibcomputer verbringst, um Romane zu verfassen?


    Eric Maron: Meine Frau unterstützt mich sehr und ich kann offen sagen, dass ich ohne sie nicht so weit gekommen wäre, wie ich es jetzt bin.


    Büchereule: Mit diesen Worten wollen wir es jetzt belassen. Eric, wir danken dir für das Interview und freuen uns auf weitere schöne Romane.


    Eric Maron: Die hoffentlich auch kommen werden.

  • Kurzbeschreibung:


    Eine Frau kämpft um den Thron und um ihre Liebe ... Charlotte stammt aus einem verarmten Adelshaus und muss sich als eine von acht Töchtern glücklich schätzen, einen Mann gefunden zu haben, der bereit ist, um sie zu freien. Ausgerechnet sie soll dem Fürsten Carl Anton den ersehnten Thronfolger schenken. Charlotte ahnt nicht, dass dies für den Regenten die einzige Möglichkeit ist, das Reich vor seinem gefährlichsten Feind zu schützen. Wird es der jungen Fürstin Charlotte gelingen, nicht nur das Volk in ihrer neuen Heimat, sondern auch ihren Gemahl für sich zu erobern?


    Das Buch wurde bei uns im Forum bereits rezensiert, siehe hier


    Das Buch wurde in einer gemeinsamen Leserunde mit Eric bei uns im Forum gelesen, siehe hier

  • Kurzbeschreibung:
    Mallorca im Jahre 1343: Das Inselreich wird in einem blutigen Feldzug von König Pere IV. zu Katalonien-Aragón erobert. Auch die Burg von Marranx fällt dem übermächtigen Gegner in die Hände – und mit ihr die beiden schönen Grafentöchter Miranda und Soledad … Als Graf Marranx nach erbittertem Widerstand seine Burg aufgeben muss, nützt sein Erzfeind, der königliche Ritter Decluér, die Gelegenheit zur Rache. Weil der Graf ihm einst die Braut raubte, sollen jetzt seine Töchter für die Schmach von damals bezahlen. Nur um Haaresbreite gelingt es Miranda und Soledad, ihren Häschern zu entkommen und sich in ein kleines Dorf an der Küste zu flüchten. Doch ihr Verfolger ist wie besessen vom Gedanken an Vergeltung. Als er die beiden schönen jungen Frauen schließlich aufspürt, scheint ihr Schicksal besiegelt. Miranda fällt in die Hände des grausamen Ritters, doch Soledad kann erneut fliehen. Werden sich die beiden Schwestern jemals wieder sehen? Ein spannender und farbenprächtiger historischer Roman, dessen Drama sich vor der atemberaubenden Kulisse der Insel Mallorca entfaltet.



    Das Buch wurde bei uns im Forum bereits rezensiert, siehe hier