Titel: Liebe Steine Scherben
Autorin: Jelle Behnert
Verlag: Blumenbar
Erschienen: September 2013
Seitenzahl: 251
ISBN-10: 3351050062
ISBN-13: 978-3351050061
Preis: 18.99 EUR
Das sagt der Klappentext:
Eigentlich ist es ein ehernes Gesetz: Johann und Tilda, Tilda und Johann. Das Baumhaus in Tildas Garten hat Johanns Vater gezimmert, also wird es nicht mehr lange dauern, bis Johann dort mit ihr schlafen wird. Der wartet nur noch auf eins: Schamhaare. Doch dann bricht alles aus den Fugen. Das Land versinkt im Terror der RAF, Tilda schreibt Liebesbriefe an Andreas Baader und bringt dann einen älteren Jungen mit, der genauso aussieht, Sebastian. Johann weiß: Paar ist eine Sache für zwei. Ohnmächtig den Gegebenheiten ausgeliefert, reift in ihm ein gewaltsamer Plan: Mach kaputt, was dich kaputt macht. Denn drei sind einer zu viel.
Die Autorin:
Jelle Behnert wurde 1962 geboren, studierte in Berlin Publizistik und Literaturwissenschaften, schrieb danach u.a. für das Zeit-Magazin sowie Features für den Hörfunk und Drehbücher.
Meine Meinung:
Ein wenig merkwürdig ist dieses Buch schon. Manchmal driftet die Geschichte ein klein wenig ins Surreale ab, fängt sich dann aber wieder, aber nur um an anderer Stelle wieder etwas wunderlich zu werden. Ein aber durchaus faszinierendes Buch. Ein Buch das ein klein wenig aus der Art schlägt. Das mag eben auch an der Erzählweise der Autorin liegen, einer Erzählweise die man vielleicht als „flüssig und dabei leicht stockend“ beschreiben könnte.
Der Roman spielt im Sommer und Herbst 1977. Schleyer-Entführung, Entführung einer Lufthansa-Maschine – und mittendrin drei sehr junge Menschen, auf der Suche nach Erklärungen und auf der Suche nach sich selbst. Barbie-Puppen, Bay City Rollers und das sehnsüchtige Warten auf die ersten Schamhaare und dazu ein Andreas Baader der irgendwie da auch mittendrin herumgeistert.
Auch mit diesem Buch hat der Verlag Blumenbar gezeigt, dass er stets gut ist für das etwas Anderee, für das was eine Handbreit vielleicht neben dem Mainstream ist.
Die erzählte Geschichte ist etwas beklemmend, manchmal verwirrend, manchmal aber auch knallharte Brutalität andeutend. Nicht nur junge Menschen sind beeinflussbar, auch ihre Eltern lassen sich immer neu beeinflussen, lassen sich manipulieren und manipulieren selbst.
Ein lesenswerter Debütroman. Man darf gespannt sein ob und was da dann noch kommt. 8 Eulenpunkte für das vielleicht ganz etwas andere Buch.