Verlag: Merck, Darmstadt
Kurzbeschreibung:
Bericht eines Arztes, erschienen im Journal der praktischen Heilkunde, Hrg. Christoph Wilhelm Hufeland, Jahrgang 1833.
Über den Autor:
Carl Vogel (* 21. April 1798 in Dessau; † 27. April 1864) in Weimar, war ein deutscher Arzt, der als geheimer Hofrat und herzoglicher Leibarzt in Weimar tätig war.
Mein Eindruck:
Mit einem erläuternden Vorwort von 1961 wird diese Ausgabe des Berichts des Leibarztes Goethes eingeleitet. Der Bericht ist 1833 erstmals erschienen.
Der ganze Titel lautet
Die letzte Krankheit Goethe´s
beschrieben und nebst einigen andern Bemerkungen über denselben mitgeteilt
Von Dr. Carl Vogel, Grossherzogl. Sächsischem Hofrathe und Leibarzte
zu Weimar.
Das Buch enthält noch eine Nachschrift von C. W. Hufeland
Interessanter als die Krankheitsbeschreibung ist für mich die Art, wie damals geschrieben wurde. Hier der Anfang, um einen kleinen Eindruck der Sprache zu geben:
ZitatWenn ich, eigner Mahnung, wie fleissig erinnernden Gönnern und Freunden ungehorsam, bisher zögerte, die dennoch nicht wohl für immer abzulehnende Lösung der schmerzlichen Aufgabe zu unternehmen, welche der Gegenstand der folgenden Blätter ausmacht, so möge mich, was die ersten Wochen nach dem Trauerfalle angeht, das niederdrückende Gefühl unermesslichen Verlustes, -- sechs Jahre lang beglückte der Hochverehrte mich als Arzt und später als Amtsgehülfen im täglichen freundlichen Umgange mit ausgezeichnetem Wohlwollen und Vertrauen! -- für die spätere Zeit eine gewiss verzeihliche Abneigung, mir die Vorgänge so betrübter Stunden im peinlichsten Detail nochmals zu vergegenwärtigen, wo nicht rechtfertigen, doch entschuldigen. Ausserdem hatte ich sowohl der Weimarischen Zeitung, zum Nekrolog Goethe's, als auch dem Hrn.Dr. Müller, zu seinem empfehlungswerthen
Werkchen: Goethe's letzte literarische Thätigkeit, Verhältniss zum Auslande und Scheiden. Jena, bei Frommann 1832, ziemlich ausführliche und an beiden Orten benutzte Notizen über die letzte Krankheit Goethe's mitgetheilt.
Außerdem ist dieser Bericht auch eine wirklich authentische Schilderung über Goethe und seine Eigenschaften. Obwohl als 82jähriger krank und als Greis angesehen, sind seine Interessen noch kurz vor seinem Tod vielfältig. Er liest in einem französischen Heft, empfängt Besuche, treibt Sprachstudien und ist einem Glas Madeira nicht abgeneigt. Goethes Phantasie blieb bis zum letzten Moment empfänglich und wirksam.
Dann nehmen die mehr körperlichen Beschreibungen des Krankheitsverlauf und der sanfte Tod Goethes mehr Raum ein.
Wer sich Goethe noch einmal auf andere Art annähern möchte, dem empfehle ich dieses Buch, welches natürlich nicht kritisch ist, dazu war Carl Vogel wie auch C. W. Hufeland zu sehr Bewunderer Goethes.
Das Buch enthält auch ein paar Abbildungen von Zeichnungen, Ölgemälde, Stiche und Kreidezeichnungen von Goethe und den Beteiligten dieses Buches.