Zum Autor:
Mirjam Müntefering, Jahrgang 1969, hat schon als Kind mit dem
Geschichtenerzählen begonnen und schrieb mit fünfzehn ihren ersten Roman. Da aber alle Welt auch von fantasiebegabten Menschen einen geregelten Beruf erwartet, versuchte sich die Filmwissenschaftlerin ein paar Jahre in der Fernseharbeit. Im Jahr 2000 wechselte sie die Branche und gründete ihre eigene Hundeschule, schrieb aber nebenher auch weiter Romane. Seit 2012 arbeitet sie endlich hauptberuflich in ihrem Traumberuf Schriftstellerin. Wenn sie einmal nicht schreibt, geht sie ihrem Hobby, der Arbeit mit Spürhunden, nach oder kämpft gegen die Übermacht des Unkrauts in ihrem wilden Garten.
Mirjam Müntefering lebt mit ihrer Lebensgefährtin und zwei Cockerspanielmädels am Rande des Ruhrgebiets.
Website der Autorin:
http://www.mirjam-muentefering.de/
Kurzbeschreibung des Buches:
Das ist doch hundsgemein! Eine klirrend kalte Nacht im Winter, ein Parkplatz mitten im Nirgendwo, und Bolle wurde einfach vergessen! Aber zum Glück gibt es ja auch noch nette Menschen wie Hannes, der Bolle bei sich aufnimmt. Der Beginn eines großen Abenteuers und einer tiefen Freundschaft - und des schönsten Weihnachtswunders, das man sich wünschen kann ... Eine herzerwärmende Geschichte über die ganz besondere Beziehung zwischen Hund und Mensch
Meinung zum Buch:
Kurz vor Weihnachten versteht Chester die Welt nicht mehr. Alle in seiner Familie sind gestresst und haben kaum noch Zeit für ihn. Der Sohn Louis muss ständig chillen, die Mutter auch wahnsinnig viel in der Küche zu tun und auch der Vater kann mit Chester nicht einmal spazieren gehen. Als der Vater dann in der Betriebs-Weihnachtsfeier den Hauptgewinn zieht, zehn Tage Skiurlaub in St. Moritz, stellt sich die Frage: Wohin mit Chester? Nirgendwo ist Platz.
Aber dann schnappt sich der Vater Chester und seine Sachen und fährt mit ihm weg. Lange fahren sie, es wird dunkler und kälter. Auf einem abgelegen Parkplatz hält der Vater an und wirft Chester einen Ball. Als Chester freudestrahlend mit dem Ball zurückkehrt, ist der Vater weg.
Chester wartet, aber der Vater kommt nicht wieder.
Tags drauf findet ihn total verfroren Hannes. Hannes nimmt Chester mit, aber er muss neben seinem Rad herlaufen, denn Chester hat kein Auto und auch kein richtiges Zuhause. Er ist obdachlos, aber nicht ohne Hoffnung. Und während Chester versucht, sich an seinen neuen Namen zu gewöhnen und trotzdem die Hoffnung nicht aufgibt, dass der Vater ihn doch noch einsammelt, geschieht ein kleines Weihnachtswunder, das nicht nur Chesters Leben komplett verändern wird.
Chester fühlt sich eigentlich wohl bei seiner Familie. Gut, es ist nicht alles so, wie er es gerne hätte, aber das kann sich auch noch ändern. Doch dann wird Chester plötzlich ausgesetzt, gefunden und in Bolle umgetauft. Chester bzw. Bolle versteht die Welt nicht mehr. Aber er weiß, dass Hannes, der ihn gefunden hat, ein ganz netter Mensch ist und Bolle ihm helfen muss.
Das Buch ist aus der Sicht von Chester/Bolle geschrieben. Dementsprechend ist die Schreibweise auch einfach gehalten und leicht naiv. Man kann sich gut in den Hund einfühlen und ihn verstehen. Er macht sich viele Gedanken zu der Situation und wie er Hannes helfen kann. Wenn er etwas nicht versteht, denkt er sich: Die anderen sind Menschen und er ist ja nur der Hund.
Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt, die alle mit „Der Sinn von ...“ anfängt und sich vor allem auf die Geschichte in dem jeweiligen Kapitel bezieht. Das letzte Kapitel hat die treffende Überschrift „Der Sinn von Weihnachten“. Sowohl Chester/Bolle wie auch Hannes erkennen in dem Buch den Sinn von Weihnachten.
Bei dem Buch handelt es sich um eine gebundene Version, die am Rücken dunkelblaues Leinen hat und über ein Lesebändchen verfügt. Es wirkt sehr edel und ist ein sehr schöner Geschenkband, den man aber auch getrost selbst lesen kann.
Fazit:
Liebevoll und sehr berührend erzählt Mirjam Müntefering die Geschichte, wie aus Chester/Bolle wurde und wie Hannes seinen Platz im Leben wieder findet. Ein Buch, das sehr emotional ist, den Leser zum Lachen und Nachdenken bringt, an manchen Stellen aber auch traurig ist, jedoch nie ohne einen Funken Hoffnung.
Eine Geschichte, die man nicht nur zur Weihnachtszeit lesen und genießen kann.