'Desirée' - Seiten 304 - 410

  • Habe grade das Kapitel gelesen in dem sich Napoleon von Josephine hat scheiden lassen. Josephine kann einem wirklich leid tun. Erinnert etwas an Sorayas Schicksal.


    Stimmt es eigentlich, dass Josephine keine Kinder mehr bekommen konnte, weil sie ein Kind von Barras abtreiben musste? Oder ist das nur ein erfundenes Detail?


    Mich reizt es nun richtig, etwas mehr über Josephine zu erfahren und ich habe mir schon die von euch im ersten Abschnitt genannten Bücher über Josephine notiert ("Die Rosen von Malmaison" und die Sandra Gulland-Bücher)

  • An Gulland habe ich nicht besonders intensive Erinnerungen, auch die mehrmals gelesenen Malmaisonrosen sind etliche Jahre her, ich meine aber, dort etwas von Unterleibsverkühlung gelesen zu haben.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Neben der o. e. Scheidung Napoleons von Josephine und seiner Neuvermählung nimmt vor allem Schweden viel Raum in diesem Abschnitt ein. Bernadotte wird zum Thronfolger Schwedens erwählt und hat damit wohl schon gerechnet, nimmt jedenfalls an. Man kann ihm vorwerfen, dass er Desiree nicht gewarnt hat, für sie kommt es total überraschend und ist viel weniger willkommen. Trotzdem steht sie (zunächst) zu ihm. Trotzdem merkt man, dass sie Vorbehalte gegenüber Schweden hat. Dass ihr die Erzählung über die Ermordung des früheren schwedischen Königs so zusetzt, kann ich nicht ganz nachvollziehen, die Franzosen haben so viel anders auch nicht gehandelt. Offenbar hat sie sich auch nicht ordentlich informiert bzw. vorbereitet (oder ist eben nicht richtig informiert oder vorbereitet worden), dass sie dann so schnell aufgeben will, finde ich persönlich nicht gut. Probleme in Königshäusern hatte auch andere schon (ich denke da nur an Sisi), aber Desiree ist eigentlich mittlerweile eine erwachsene gestandene Frau und sollte sich anpassen können (wenn sie denn wollte), die ganzen Veränderungen in Frankreich haben ihr ja auch nicht wirklich Probleme gemacht. Für Mann und Sohn hätte ich es schon versucht. Wie es aussieht, werden hier nun tatsächlich gesundheitliche Probleme vorgeschoben werden.

  • Auch wenn Josephine Napoleon seinerseits nur aus Berechnung geheiratet hat, scheint doch echte Zuneigung aus der Verbindung entstanden zu sein. MIr tut sie richtig leid, dass sie sich nun von Napoleon scheiden lassen hat müssen.
    Und auch Desirée wird von der Entscheidung Bernadottes völlig überfahren. Man kann es ihr nicht verdenken, dass sie erstmal ihre Probleme damit hat, nun Kronprinzessin von Schweden zu sein. Desideria - die Erwünschte. Hoffen wir, dass es irgendwann so sein wird!
    Ihre Entscheidung, wieder nach Frankreich zurückzukehren, kann ich allerdings auch nicht ganz nachvollziehen. Schließlich bleibt ihr Mann und vor allem ihr Sohn zurück!
    Heimat ist doch normalerweise dort, wo auch Dein Herz ist.

    Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen.( LaoTse) :flowers

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  • Ich bin jetzt mit diesem Abschnitt durch. Ekelig fand ich, dass man sich in Schweden noch gepudert, aber nicht gewaschen hat :yikes Da hätte ich auch gleich eine Wanne gewollt! Désirée darf jetzt wegen familiärer Probleme zurück nach Frankreich, ob sich das später ändert, wenn sie Königin ist?

  • Zitat

    Original von PMelittaM
    Dass ihr die Erzählung über die Ermordung des früheren schwedischen Königs so zusetzt, kann ich nicht ganz nachvollziehen, die Franzosen haben so viel anders auch nicht gehandelt.


    Ich kann das schon verstehen. In Schweden waren es schließlich, anders als in Frankreich, die eigenen Adeligen, die ihren König ermordet haben. Sie hat einfach Angst, dass es Bernadotte oder ihrem Sohn auch einmal so ergehen könnte.


    Zitat

    Original von Buchplauderer
    Ihre Entscheidung, wieder nach Frankreich zurückzukehren, kann ich allerdings auch nicht ganz nachvollziehen. Schließlich bleibt ihr Mann und vor allem ihr Sohn zurück!
    Heimat ist doch normalerweise dort, wo auch Dein Herz ist.


    Einerseits finde ich ja auch, dass Desiree etwas bald das Handtuch geworfen hat. Andererseits kann ich sie aber auch verstehen, denn man macht es ihr am schwedischen Hof alles andere als leicht. Ihr wird, im Gegensatz zu Bernadotte und Oscar, nicht für fünf Pfennig Sympathie entgegengebracht.


    Die Königin gibt Desiree sogar sehr deutlich zu verstehen gegeben, dass Bernadotte nicht Regent werden wird, solange Desiree an seiner Seite ist. Für mich kehrt Desiree kehrt auch deshalb nach Frankreich zurück, um ihrem Mann die Regentschaft zu ermöglichen. „Du kannst deine Politik besser durchführen, wenn du die Regentschaft übernimmst. Du hast es leichter ohne mich, Liebster.“


    Ihren Sohn lässt sie schweren Herzens zurück. Sie weiß aber, dass es für Oscars zukünftiges Leben sehr wichtig ist, wie ein gebürtiger Prinz erzogen zu werden.

    Die endgültige Entscheidung überlässt sie aber Bernadotte und der lässt seine Frau ziemlich schnell gehen.
    Was immer er entscheidet, ich zerbreche daran, spürte ich. „Und wie soll ich den Majestäten und dem Hof deine Abreise erklären?“ Hingeworfen klang es, beinahe bedeutungslos.


    Zitat

    Original von Heidi Hof
    Ekelig fand ich, dass man sich in Schweden noch gepudert, aber nicht gewaschen hat :yikes Da hätte ich auch gleich eine Wanne gewollt!


    An Desirees Stelle hätte ich da schon die Flucht ergriffen :lache


    Jetzt bin ich gespannt, was Napoleon zu Desirees Rückkehr nach Frankreich sagt. ;-)

  • Wenn ich jetzt wirklich dieses Romantagebuch zugrundelege, kann ich Désirées Flucht aus Schweden nachvollziehen. Die bereits zitierten Stellen zeigen ja, dass sie es sich nicht leicht gemacht hat. Ihren Sohn mitzunehmen hätte seine Chance, Thronfolger zu werden, verringert wenn nicht gar vernichtet. Und Jean Baptiste konnte ihr keine Unterstützung geben und gleichzeitig seinen Traum, einen Gegenpol zu Napoleon zu bilden, verfolgen.
    Die Vergleiche Josephine - Soraya und Désirée - Sisi bieten sich an.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain