Ökonomen retten die Welt - Malte Buhse

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Die Welt könnte mal wieder ein paar Helden gebrauchen. Sie haben die Finanzkrise nicht kommen sehen, mit ihren Prognosen liegen sie ständig daneben und dann glauben sie auch noch an so etwas Verrücktes wie den Homo oeconomicus. Ökonomen haben einen verheerenden Ruf, im Beliebtheitsranking reihen sie sich zwischen zwielichtigen Managern und gierigen Bankern ein. Wofür braucht man die Zahlendreher und selbst ernannten Wirtschaftsexperten mit ihren realitätsfernen Modellen eigentlich noch?


    Um die Welt zu retten!


    Denn der Schein der verstaubten VWL-Professorenstuben trügt: Unter dunklen Jacketts und hinter schweren Brillen verstecken sich die Kräfte von Superhelden. Jeden Tag ziehen Ökonomen los, um Menschenleben zu retten, den Klimawandel aufzuhalten und Verbrechen aufzuklären. Dieses Buch führt Sie auf eine faszinierende Helden-Odyssee rund um den Globus. Malte Buhse zeigt, wie Ökonomen im brasilianischen Regenwald den Klimawandel bekämpfen, den Armen in Indien eine neue Existenz verschaffen, in den USA für Patienten mit unheilbaren Nierenkrankheiten ein Spenderorgan organisieren und in Uganda Wahlfälscher überführen. Aufregende Forschungsergebnisse demonstrieren, dass wir Ökonomen mehr denn je brauchen.


    über den Autor (gem. Amazon)
    Malte Buhse, Jahrgang 1986, arbeitet als freier Wirtschaftsjournalist und Autor für das Handelsblatt, die ZEIT, den Tagesspiegel, ZEIT Online und Spiegel Online. Er hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Köln studiert und ist Absolvent der Kölner Journalistenschule für Politik und Wirtschaft. Zudem ist er Gesellschafter des Journalistenbüros Weitwinkel Reporter in Köln. 2012 zählte das Medium Magazin das Team der Weitwinkel Reporter zu den besten 30 Journalisten unter 30 Jahre.


    Meine Meinung
    Was wurde nicht in den letzten Jahren über Ökonomen und Konsorten geschimpft? Sie machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt und stürzen damit ganze Länder in die Krise. Sie reden großen Firmen nach dem Mund oder erstellen Modelle so, dass sie zu den Vrostellungen der Politiker passen. Malte Buhse, der Autor von "Ökonomen retten die Welt", hat sich daher aufgemacht um eine Lanze für die gescholtenen Wissenschaftler zu brechen.


    Naja, bei mir ist nur eins gebrochen und zwar der Wille zum Weiterlesen. Denn das Buch ist eine Lobeshymne auf die Ökonomen. Die Schattenseiten, die Fehlschläge und die Falschaussagen werden nur zu Beginn kurz beleuchtet, aber auch da wird direkt klar gemacht, dass das ja nur ein paar schwarze Schafe sind. Somit bekommt das Werk den Beigeschmack der Lobhudelei. Das musste nun wirklich nicht sein.


    Die einzelnen Kapitel muten zwar interessant an, jedoch ging mir nach mehr als 100 Seiten der Stil von Buhse auf die Nerven. Jedes Kapitel hat eine Einleitung, die mich daran zweifeln ließ, was der Autor von seinen Lesern denkt. Denn seine Ausführungen hatten was von der Sendung mit der Maus. Mir fehlte nur noch das Geklacke der Mausaugen.


    Auch den Details und seinen Beschreibungen der Studien, deren Inhalt mich wirklich interessiert hat, merkt man deutlich an, welchen Job der junge Mann eigentlich ausübt. Die Texte hätten gut in eine mehrteilige Zeitungsreihe gepasst, als Buch jedoch werden sie aufgrund des Schema F einfach nur nervig und langweilig.


    Der Stil von Malte Buhse ist zwar leicht zu lesen. Allerdings haben sie für mich einen lehrerhaften Unterton, als ob ich beim Lesen in einem Klassenzimmer sitze und der Lehrer auch haargenau aufpasst, dass ich alles verstanden habe.


    Fazit: das Buch hätte wirklich gut werden können, denn die aufgegriffenen Studien boten viel Potenzial. Doch Buhses unmöglicher Stil macht alles zunichte.